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Archiv-Artikel

Die Wahl im Westen gewinnen

betr.: „Merkel in der Falle“, taz vom 30. 7. 05

„Die CDU muss die Bundestagswahlen im Osten gewinnen“, meint Christoph Seils. Aber stimmt das tatsächlich? Warum wird dem Osten immer so viel Gewicht zugeschrieben? Ein kurzer Blick auf die entsprechenden Statistiken zeigt, dass die fünf neuen Länder zusammen nur in etwa dasselbe Gewicht haben wie Nordrhein-Westfalen allein. Die Wahl muss also im Westen gewonnen werden. Und vielleicht ist die beste Strategie dafür, nicht etwa einen Ost-Wahlkampf, sondern einen Anti-Ost-Wahlkampf zu führen.

Seils erwähnt die wachsenden Ressentiments der Westdeutschen gegen die „Jammerossis“. Daraus müssten sich doch Wählerstimmen für die CDU gewinnen lassen nach dem Motto: Wählt uns, damit nicht am Ende die Ossis die SED-Nachfolgepartei in die Bundesregierung wählen; die haben schon einmal einen deutschen Staat in den Ruin getrieben, also Finger weg von unserer guten alten Bundesrepublik! In dieser Fassung könnte ein „Freiheit oder Sozialismus“-Wahlkampf durchaus funktionieren. MANUEL HAAS, Gars a. Inn