Die Tage des Schnees sind gezählt (1): Reste in Hohegeiß

Bislang hat die taz die Einführung der Webcam wegen drohender Überwachung und Gängelung des Bürgers zumeist angefeindet. Nebenstehendes Bild aus Hohegeiß im Harz zeigt, dass uns die Internetkamera auch die Möglichkeit schenkt, über die Grenzen von Raum und Zeit hinweg am Abschied vom Winter teilzunehmen. Wir können mitverfolgen, dass es in Hohegeiß – anders als in Hahnenklee-Bockswiese (20 Zentimeter) oder auch in Zellerfeld (60 Zentimeter) – nur noch Schneereste gibt. Und zwar so kleine, dass die ansonsten sehr auf Genauigkeit bedachte Kurverwaltung keine weiteren Angaben macht.

Die Menschen in Hohegeiß tragen es mit Fassung. Mehr noch: Sie freuen sich. Marlies Schönekäs zumindest, die Seniorchefin von „Sport Schönekäs“ sagt: „Man sehnt sich nach Sonne“. Und die verträgt sich nun mal nicht im Übermaß mit dem Schnee. So ist der seit 40 Jahren betriebene Schönekäs‘sche Ski- und Rodelverleih nun schon 14 Tage geschlossen. Doch keine Sorge, es gibt ein zweites finanzielles Standbein für die schneelose Zeit: „Mode und Trachten Schönekäs“, gleich beim Kurpark und bald von einem Geraniensaum gekrönt. grä