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Die Arroganz der Karrierefrauen

betr.: „Kein einmaliges Experiment“, taz vom 9. 10. 00

Die Internationale Frauenuniversität „ifu“ war und ist keine Internationale Frauenuniversität, sondern eine Veranstaltung zur Selbstbeweihräucherung und egozentrierten Karrieredurchsetzung einzelner deutscher und ausländischer Wissenschaftlerinnen. Listigen Wissenschaftlerinnen gelang es Ende der 80er, Anfang der 90er, über den Frauenbonus sichere universitäre Pöstchen zu besetzen. Ich gehörte in den 80ern zur studentischen Basis. Wir organisierten Studentinnengruppen, setzten Frauenlehraufträge zu feministischen Themen durch, arbeiteten interdisziplinär, organisierten 1986 eine Wissenschaftlerinnenkonferenz an der Uni Heidelberg. Wir fühlten uns als peer group für gesellschaftliche und universitäre Veränderungen und waren es auch.

Niemals agitierten wir gegen arrivierte Professorinnen. Wir wollten zusammenarbeiten. Nur das war den ab 1986 vom Ministerium genehmigten Frauenbeauftragten ganz egal. Mit welcher Ignoranz und Arroganz diese Karrierefrauen an uns vorbeiarbeiteten, wäre in England oder in Amerika nicht möglich.

Deutsche Hochschullehrerinnen sind ebenso frauenfeindlich wie deutsche Hochschullehrer. MARTINA KEILBART, Heidelberg

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