Die Anderen: Maariv
■ betr.: Die konservative israelische Tageszeitung zum Besuch des israelischen Regierungschef Jitzchak Rabin in Deutschland
Die konservative israelische Tageszeitung zum Besuch des israelischen Regierungschef Jitzhak Rabin in Deutschland:
Es ist schwer zu verstehen, wieso sich Rabin so beeilte, Deutschland mit einem seiner ersten Auslandsbesuche, seitdem er zum Regierungschef ernannt wurde, zu beehren. Sogar das Thema der Bürgerschaft wurde nicht besprochen. War es, um sich einige Millionen Mark zu erschnorren? Israel ist doch nicht in solch einer verzweifelten Lage.
Und was können die Deutschen von Israel wollen? Man dürfte vermuten, daß sie sicherstellen wollen, daß Israel sich nicht der Aufnahme Deutschlands an den neuen Sicherheitsrat entgegenstellen wird. Die Mitgliedschaft im Sicherheitsrat ist ein inoffizielles Streben der deutschen Diplomatie, der letzte Schritt im langen Weg, den Deutschland antrat, seitdem der Bunker von Hitler fiel. Der Vorschlag wird früher oder später aufkommen und den Deutschen wird es nicht angenehm sein, wenn ein israelischer Vertreter aufstehen wird und sechs Millionen Erklärungen für seinen Einwand geben wird.
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