Die Anderen: Le Figaro
■ betr.: Die französische Zeitung zum US-Wahlkampf
Die französische Zeitung zum US-Wahlkampf:
Die Gegenspieler sind mit ein und demselben Vertrauensproblem konfrontiert. George Bush hat Mühe, die Amerikaner davon zu überzeugen, daß er der beste Mann ist, um sie aus der gegenwärtigen Flaute herauszuholen. Wenn er das Heilmittel gefunden hat, weshalb hat er dann vier Jahre gewartet, um sie dem Kranken zu verabreichen? Ähnlicher Vorwurf gegen Bill Clinton: Wie kann er acht Millionen Arbeitsplätze zwischen 1993 und 1996 schaffen wollen, ohne den Wohlstandsstaat wiederherzustellen? Was bei den Demokraten, die noch von den Exzessen unter Johnson und Carter genug haben, fast genauso wenige wollen wie bei den Republikanern. Am Ende wird also vielleicht ein nur mikroskopisch geringer Abstand die Kandidaten trennen, wie es der Fall für John F. Kennedy gegen Richard Nixon 1960 und für Richard Nixon gegen Hubert Humphrey 1968 war. Bis auf die Kleinigkeit, daß diesmal Ross Perot für Überraschung sorgen könnte, indem er das Repräsentantenhaus zwingt, den Präsidenten wegen ungenügender Stimmenmehrheit in den Urnen zu bestimmen. Dann wären die Wahlen von 1992 allerdings anders.
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