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■ Die Anderen"Liberation" schreibt zu der Entscheidung Kohls, die USA in der Irak-Krise zu unterstützen / "Maariv" kommentiert die russische Reaktion auf die Lage am Golf / "Le Figaro" meint zu dem Mord an dem Präfekten von Korsika

„Libération“ (Paris) schreibt zu der Entscheidung Kohls, die USA in der Irak-Krise zu unterstützen: Nach Tony Blair in Washington hat nun Bundeskanzler Helmut Kohl der amerikanischen Irak-Strategie öffentlich Unterstützung zugesagt. Damit setzt er sich auf spektakuläre Weise von Frankreich und den anderen EU-Mitgliedern ab, die Distanz gegenüber den USA wahren und eine diplomatische Lösung der Krise vorziehen. Ein Mißklang, der zeigt, wie schwer Einmütigkeit der fünfzehn zu erreichen ist, sobald die allmächtigen USA im Spiel sind. Die Stellungnahme Kohls hat für einige Aufregung in Paris gesorgt, selbst wenn gestern offiziell geschwiegen wurde. Für Frankreich ist es in der Tat peinlich, feststellen zu müssen, daß es in dieser Krise mehr mit Moskau als mit seinem Hauptpartner Deutschland übereinstimmt.

„Maariv“ Tel Aviv) kommentiert die russische Reaktion auf die Lage am Golf: Nachdem die Welt den Eindruck gewonnen hatte, Boris Jelzin sei betrunken gewesen, als er erklärte, ein US-Angriff auf den Irak könnte einen „dritten Weltkrieg“ auslösen, wiederholte er diese Worte auch in nüchternem Zustand. Trotz dieser merkwürdigen und bedrohlichen Erklärung bereitet sich US-Präsident Bill Clinton weiter auf die Bombardierung des Iraks vor. Die amerikanischen Ziele schließen die Paläste Saddam Husseins ein, die er den UN-Kontrolleuren nicht öffnet. Wenn er dort wirklich chemische und biologische Waffen versteckt, könnte die Bombardierung zur Verbreitung von Giftgas und Bakterien innerhalb der irakischen Zivilbevölkerung führen. Wie denkt Saddam wohl darüber? Jelzin will, daß die arabische Welt zur Kenntnis nimmt, daß er sich angesichts der US-britischen Angriffspläne an die Seite eines arabischen Staates stellte. Diese Tendenz der russischen Nahost- Politik löst in Jerusalem Unbehagen aus.

„Le Figaro“ (Paris) meint zu dem Mord an dem Präfekten von Korsika: Nachdem die Politiker auf dem französischen Festland nun mit Selbstkritik anfangen und gute Vorsätze fassen, ist es Zeit, daß sich Korsika mit seiner eigenen Verantwortung befaßt. Weil sich die Insel allzuoft an das Gesetz des Schweigens gehalten hat, ist sie im Endeffekt zum Komplizen der Niederträchtigkeit geworden, von der sie heute heimgesucht wird. Wenn sich Korsika nicht wieder in die Gewalt bekommt, läuft es Gefahr, eines Tages jene Unabhängigkeit zu haben, die so viele mafiöse Autonomisten vorgeblich fordern, um sich in Wirklichkeit einige Pfründen mehr zu verschaffen. Durch die Anschläge sind die Festlandfranzosen dieser Möglichkeit gegenüber schon nicht mehr so abgeneigt. Sie stellen sich sogar die Frage, ob dies nicht das Beste wäre, was Frankreich passieren könnte. Aber wäre es nicht auch das Schlimmste, was Korsika passieren könnte?

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