■ Die Anderen: Der Berliner "Tagesspiegel" zum Bundestagswahlkampf / Die "Berliner Morgenpost" zur Wirtschaftslage in Ostdeutschland
Der Berliner „Tagesspiegel“ zum Bundestagswahlkampf: Nein, Kabarettist möchte man nicht gerade sein in diesen Tagen. Wie z.B. sollte man Theo Waigels ernst gemeinte Ankündigung noch satirisch überspitzen, nach der schlimmen Niederlage in Sachsen- Anhalt werde die Union den Bundestagswahlkampf „offensiv“ führen? Oder wie will man jene Maulhelden noch lächerlicher machen, als sie es selbst tun, die über Strategie und Personaldiskussionen in der Union phantasieren, um in der Realität eilfertig die Hände an die Hosennaht zu legen? Was fällt einem zu einem FDP-Chef noch ein, der sich öffentlich durch Vorschläge „ehren“ läßt, ein Ministeramt anzustreben, statt unmißverständlich zu sagen, daß dies ein Schmarren ist, vier Bundestagssitzungswochen vor der großen Wahl. Tolle Offensive. Die Überlegenheit der Realsatire wurde selten so deutlich.
Die „Berliner Morgenpost“ zur Wirtschaftslage in Ostdeutschland: Trotz Finanztransfers aus dem Westen von bislang 1,4 Billionen Mark kommt die Ostwirtschaft nur schwer auf die Beine. Das traurige Resultat des Ruins des sozialistischen Plansystems und des harten Wettbewerbs sind 1,6 Millionen Menschen ohne festen Job. Der Aufholprozeß hat sich seit 1995 sogar verlangsamt. Die Arbeitslosigkeit nimmt weiter zu. 60 Prozent der Baufirmen entlassen Leute, und 30 Prozent der Mittelständler in allen Branchen planen den Personalabbau. Der Osten ist also ausgebremst.
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