■ Die Anderen: Die "Berliner Zeitung" meint zu Mompers Sieg / Die "Recklinghäuser Zeitung" kommentiert die Castor-Transporte
Die „Berliner Zeitung“ meint zu Mompers Sieg: Die Botschaft der Basis lautet: Wir wollen den Aufbruch. Wo Momper ist, kracht es, und darauf setzen die Sozialdemokraten. Rivale Böger hat hingegen so lange mit Diepgen in einer Badewanne gesessen, daß beide nach derselben Seife riechen. Die Lage in Berlin spiegelt jene vor der Bundestagswahl: ein Chef, der mehr als 14 Jahre amtiert, Entwicklungen in Zeitlupe, ein Gefühl quälender Paralyse. Die Berliner Bevölkerung sieht eine neuerliche Große Koalition, von Diepgen bereits verkündet, eher mit genervtem Stöhnen als mit Hurra-Rufen. Die Berliner SPD kann vom Wechselfieber profitieren, das durch Schröders Wahlsieg ausgelöst wurde.
Die „Recklinghäuser Zeitung“ kommentiert die Castor-Transporte: Richtig ist, daß Deutschland den Atommüll nach dem Verursacherprinzip zurücknehmen muß. Richtig ist aber auch, daß es hierzulande keine ausreichenden Zwischenlager, geschweige denn Endlager, gibt. Wohin sollen die Castor-Transporte fahren? Wie viele Polizisten sind notwendig, um die Züge zu sichern? Wo in unserem Land finden sich noch Menschen, die atomare Zeitbomben in der Nähe ihrer Häuser dulden? Deshalb: Atomausstieg ja, aber über einen längeren Zeitraum. Erst muß klar sein, wo die Endlagerstätten eingerichtet werden, dann kann man auch über die Rücknahme der Energie-Erblast reden.
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