■ Die Anderen: "Maariv" (Tel Aviv) und "Svenska Dagbladet" (Stockholm) zum Tod der kurdischen Demonstranten in Berlin
„Maariv“ (Tel Aviv) zum Tod der kurdischen Demonstranten in Berlin: Es beschleicht einen ein merkwürdiges Gefühl, wenn israelische Sicherheitskräfte in wenigen hundert Metern Entfernung von dem Ort, an dem einst der Hitler-Bunker stand, in eine Schießerei verwickelt sind. Das wäre nicht passiert, wenn die deutsche Polizei ihre Aufgabe angemessen erfüllt hätte. Das Eindringen der Kurden ist das Resultat der Hetze gegen uns in den vergangenen zwei Tagen, von Äußerungen, nach denen der Mossad an der Festnahme des kurdischen Separatistenführers Abdullah Öcalan beteiligt gewesen sein soll. Israel unterhält gute Beziehungen zur Türkei im Bereich der militärischen Zusammenarbeit, aber es hat keinerlei Streit mit den Kurden. Die Kurden, die die Unterstützung der Öffentlichkeit in der ganzen Welt und besonders in den USA dringend brauchen, verhalten sich nicht schlau, wenn sie Israel als Feind ins Visier nehmen.
„Svenska Dagbladet“ (Stockholm): Die tödlichen Schüsse im israelischen Konsulat in Berlin werden die Anhänger der PKK in Europa sicher zusammenschweißen. Daß hier Menschenleben verlorengingen, ist zutiefst zu bedauern. Aber wie die Regierung in Israel hervorhob, haben die Sicherheitsdienste in diplomatischen Vertretungen die klare Order, Geiselnahmen unter allen Umständen zu verhindern und sich bei Bedarf auch mit der Schußwaffe zu verteidigen.
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