■ Die Anderen: Den Kosovo-Konflikt kommentiert "Le Meonde" aus Paris / Zu den Aussichten der Nato schreibt der "Corriere della Sera"
Den Kosovo-Konflikt kommentiert „Le Monde“ aus Paris: Das Kosovo auf den Zustand eines geräumten Geisterstaates reduziert, dessen Bevölkerung durch Terror ins Exil gejagt wurde: Zweifellos haben die Nato-Strategen sich dies selbst in ihren schlimmsten Alpträumen nicht vorgestellt. Und dennoch kann man nach dreiwöchigen Luftangriffen ein solches Katastrophenszenario nicht mehr ganz ausschließen, in dem sich Milošević' dunkler Plan, ein ganzes Volk zu deportieren, erfüllen würde. Allein die Tatsache, daß man einen solch düsteren Epilog in Betracht ziehen muß, spricht Bände über die vom Westen seit Beginn der Aktion erlittenen Niederlagen. Heute drängt sich eine doppelte und schmerzhafte Gewißheit auf: Einerseits droht der Krieg lange zu dauern, andererseits droht die Zeit zugunsten von Milošević zu spielen. Angesichts der in Demokratien ganz normal schwankenden öffentlichen Meinung wird der Westen mehr denn je erklären müssen, daß sein Kampf gerecht ist.
Zu den Aussichten der Nato schreibt der „Corriere della Sera“: Der Erfolg der Nato-Aktion gerät in Gefahr. Dies hat verschiedene Gründe: die mangelnde Einigkeit innerhalb der Nato, das Fehlen einer Unterstützung von Seiten der innerserbischen Opposition, der zunehmende Eindruck im Westen, es handle sich gar nicht um einen „gerechten Krieg“, und die Unklarheit über die Perspektiven nach dem Krieg.
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