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Deutscher Großkredit für Ungarn

Bonn (ap) - Die Bundesregierung ist bereit, den ungarischen Kurs wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und sozialer Reformen mit einer Kreditbürgschaft in beachtlicher Höhe zu unterstützen, war vor dem viertägigen Besuch des neuen ungarischen Ministerpräsidenten Karoly Grosz zu hören. Die Verhandlungen über Höhe und Konditionen des Großkredits sollen bis zum Beginn des Besuchs abgeschlossen sein. Der Bankkredit zur Förderung der wirtschaftlichen, industriellen und technischen Zusammenarbeit, ist Bestandteil eines Gesamtpakets mehrerer und zum Teil im Verhältnis zu einem Ostblock–Staat bisher einmaliger Maßnahmen Bonns, womit das deutsch–ungarische Verhältnis zu einem Musterbeispiel für die Beziehungen zwischen zwei Staaten unterschiedlicher Gesellschaftsordnung werden soll. Ratifiziert werden soll während des Grosz–Besuchs ein Abkommen zur Förderung und zum Schutz von Investitionen. Damit ziehen beide Staaten die Konsequenz aus der Tatsache, daß es bereits 330 deutsch–ungarische Kooperationsabkommen zwischen Unternehmen und 27 gemischte deutsch–ungarische Firmen gibt. Unterzeichnet werden soll ferner ein Abkommen über wissenschaftlich–technische Zusammenarbeit und den Austausch von Kulturinstituten. Damit ist Ungarn das erste Land des Warschauer Paktes und nach China der zweite kommunistische Staat überhaupt, der ein bundesdeutsches Kulturinstitut bei sich zuläßt.

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