: Deutsche sparen aus Angst
BERLIN ap ■ Angesichts der angekündigten Sozialleistungskürzungen und Steuererhöhungen legen die Deutschen wieder mehr Geld zur Seite. Die Sparquote, der Anteil am Einkommen, der nicht für Konsumzwecke ausgegeben wird, ist laut dem Konjunkturchef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), Gustav Horn, auf 10,5 Prozent gestiegen. Das bedeutet eine Wende: Seit Anfang der 90er-Jahre, als die Sparquote bei über 13 Prozent lag, hatten die Bundesbürger jährlich immer weniger Geld auf die hohe Kante gelegt. Dieses „Sparen aus Verunsicherung“ bremse die wirtschaftliche Entwicklung merklich, sagte Horn. Er warnte davor, diese Verunsicherung allein Rot-Grün anzulasten. Auch die Opposition sei beteiligt. „Den Leuten ist gesagt worden, dass sie vorsorgen sollen. Jetzt kann man ihnen nicht vorwerfen, dass sie es tun.“