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■ Der populäre KonzertführerPubsongs, unvergessen

„Nichts geht über den deutschen Rasen!“ So ist es die Wahrheit, und die verkündet das Hannoveranertrio mit dem wunderbaren Namen „Zündel, Leo und Denker“ am Freitag auf den Weserwiesen. Und zwar als Gäste im „1. Internationalen Folk-Zelt“, das nahe den Weserterrassen sein Lager aufschlägt. Dort soll ab 19 Uhr so ziemlich alles erschallen, was in einem echten Folk-Zelt eben seinen Platz hat: „Irisches, Jiddisches, Kurdisches, Deutsches, Türkisches zum tanzen, zuhören, mitsingen...“ schon überredet. Neben den Zündel-Brothers treten die Klezmerkombo „Colalaila“ sowie „The Style Bandits“ auf, die das Kunststück vorführen wollen, „kurdische Tanzmelodien auf dem schottischen Dudelsack“ zu blasen.

Ehrliche Handarbeit ist auch von „Whisky Priests“ zu erwarten, die am gleichen Abend im Lagerhaus aufspielen. Folk von der derberen Sorte wird versprochen: Die aus dem County Durham, dem Armenshaus Englands, stammenden Musiker „haben nicht die Lieder vergessen, die immer noch in den Pubs gesungen werden“; nun auch auf offener Bühne, ab 20 Uhr.

Freitag zum Dritten: Ebenfalls um 20 Uhr stößt die heimische Uni Bigband ins Horn, um ihre Vorstellung von „basisdemokratischem Jazz“ unter die Leute zu bringen. Entsprechend vielgestaltig klingt dann das Repertoire der 20köpfigen Formation. „Viel Funk-Rock, ein bißchen Miles Davis oder auch die populäre Musik der Muppetshow“ sind angesagt, alles von mannigfaltigen Improvisationen durchdrungen. Zu erleben um Haus am Park auf dem Gelände des Zentralkrankenhauses Ost.

Ein gut durchmischtes Sortiment breiten auch „The Bobs“ auf ihren Konzerten aus. Das als derzeit „aufregendste a-capella-Gruppe des amerikanischen DShow-Business“ vermarktete Quartett sind ungefähr eine Mischung aus Devo und den Mills Brothers. Eklektizisten reinsten Wassers also, aber darin wohl ziemlich perfekt: „All they do is sing like crazy“, und zwar am Samstag, 30.4., um 20 Uhr im KITO.

An gleicher Stelle folgt tags darauf, am 1. Mai, eine seltene und ziemlich seltsame Vertreterin ihrer Zunft: Mit Deborah Henson-Conant kommt „die Nr. 1 auf der Jazz-Harfe“ nach Bremen. Anders als die zartbesaiteten Kolleginnen im Orchester traktiert sie ihr Instrument nach Kräften: mit Trommelstock, Plektron und Papier. Zu hören sind Eigenkompositionen; begleitet wird die Meisterin durch Baß und Percussion (ab 20 Uhr). tom

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