: Der heiße Brei der Musikstile
Weltmusik – ein Missverständnis? Antworten gibt ein konzertantes Symposium auf Zeche Zollverein in Essen
Traditional, Folk, Weltmusik. Die Genres lassen sich kaum abgrenzen. Am meisten scheiden sich die Geister am Begriff Weltmusik. Die einen sprechen nur dann davon, wenn die Musik landestypische Merkmale enthält und halten das, was im WDR Funkhaus Europa läuft, für „Popmusik mit folkloristischer Soße“. Wie Mike Kamp, Herausgeber des Magazins „Folker!“. Andere halten Puristen für arrogant und wollen Rap, der von Migrantenkindern gemacht wird, auch als Weltmusik verstanden wissen.
Alle Aspekte will das NRW KULTURsekretariat nun beim Symposium „Weltmusik – ein Missverständnis?“ auf der Essener Zeche Zollverein nun konkretisieren. WissenschaftlerInnen und KennerInnen der Szene wollen in Vorträgen und einer Podiumsdiskussion zur Begriffsklärung beitragen. Wie Alain Weber mit seinem Beitrag „Musiques traditionelles versus World Music?“. Auf dem Weltkulturerbe soll es auch die Chance auf einen Perspektivwechsel geben: So beschreibt der Musikwissenschaftler Moya Malamusi aus Malawi die Welt des afrikanischen Instruments Mundbogen und die Musikethnologin Barbara Wrenger spricht über den berühmtesten Trommler Guineas und seine Beziehung zu Europa. Differenziert wolle man das Thema angehen, sagt Christian Esch, Leiter des Wuppertaler Kultursekretariats. „Es soll auch darum gehen, welchen Platz die Weltmusik in Zukunft einnehmen wird.“
Damit die Veranstaltung nicht zu akademisch wird, treten bei der zweitägigen Veranstaltung auch drei Bands auf: Am Freitag eröffnet die Gruppe Kasyna (“Schatz“) aus Kasachstan abends das Symposium und nach der Podiumsdiskussion am Samstag spielen abends Benja Gasy aus Madadaskar und die Donald Kachambas Kwela Heritage Jazzband aus Malawi. NAW
Fr. und Sa., Pact Zollverein, EssenInfos: 0202-5636803