VERWEIS : Der Vaterkomplex bei Heiner Müller
Im Prosatext „Der Vater“ von 1958 begeht Müller literarischen Vatermord und skizziert einen politisch überformten Lebenskonflikt: von der Verhaftung Kurt Müllers 1933, der „ersten Szene meines Theaters“, als der vierjährige Sohn sich schlafend stellt, bis zum Gegenverrat des Vaters, der sich 1951 im Westen niederlässt, „Renten auszahlend an Arbeitermörder“.
Nach dem Zusammenbruch der DDR spukt „das Gespenst meiner Kindheit“ in Prosa, Gedichten und Fragmenten herum, ist Anlass, über die eigene Vaterrolle nachzudenken. Um 20 Uhr spricht Frank Hörnigk mit Janine Ludwig im Literaturforum im Brecht-Haus in der Chausseestraße 125 über Müllers Vaterkomplex.