: Der Staat sortiert nach Sozialstatus
Betr.: Nicht nur eine Sache des Staates, taz bremen, 29.9.
Lustig ist das Argument, Privatschulen – und übrigens auch das umstrittene Homeschooling – würden die pluralistische Durchmischung der Kinder verhindern. Dabei ist es gerade die Sprengelbindung der Staatsschulen, die Kinder fein säuberlich nach Wohngebiet und damit sozialem Status sortiert. Und dass Kinder Demokratie lernen durch den Zwang zum Besuch einer staatsmonopolistischen Bildungseinrichtung, die ihnen jedes Mitspracherecht verwehrt, muss erst noch bewiesen werden. Die so gerühmte Vielfalt unserer pluralistischen Gesellschaft braucht Bildungsfreiheit in Gestalt vieler Privatschulen und freies Lernen ohne Schule. Sonst gibt es bald keine Vielfalt mehr, die geschützt werden müsste. Für den desaströsen Zustand der Staatsschulen gilt: Monopolstellung tut der Qualität selten gut! Die meisten Lehrer würden sich freuen, wenn sie mehr Freiheit hätten, kreative eigene Wege zu gehen. Unsere Gesellschaft und unsere Technik verändern sich viel zu schnell, als dass riesige Behördenapparate mit den Erfordernissen Schritt halten könnten. DAGMAR NEUBRONNER, BREMEN