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Archiv-Artikel

Deplatzierte Krakeelerei

betr.: „Wir Deutschenhasser“, Schlagloch vom 15 2. 06

Auch ich habe meine Schwierigkeiten mit dem deutschen Film, halte ihn bisweilen für überambitioniert und seine Darsteller häufig für unterqualifiziert. Auch ich mache mich ab und wann mit meinen cineastisch hoch geschulten Bekannten über ihn lustig.

Trotzdem verstehe ich nicht ganz, wieso es Michael Rutschkys Erlebnisaufsatz „Wie ich mal mit ein paar Bekannten bei einem Gläschen Rotwein beisammen saß und wir uns am deutschen Film heiß schimpften“ ungefiltert über drei Spalten in die taz geschafft hat. Außer der offensichtlichen Abneigung hierlandiger Filmproduktionen hat der Artikel kein Thema. Argumente sucht man vergebens, eine weiterführende Betrachtung findet nicht statt. Stattdessen darf man erfahren, dass Herrn Rutschkys Bekannte Frau Potente für Licht schluckend halten oder Herrn Wenders Filme für kulturkritischen Quatsch. Mit Verlaub: Meine Dosis Stammtischgeschwätz hole ich mir lieber direkt vor Ort ab. In der taz finde ich diese undifferenzierte Krakeelerei völlig deplatziert. ROLAND KÜFFNER, Erlabrunn