Dennis Kruppke, endlich angekommen : Leiter rauf, Schlange runter
Dennis Kruppke ist ein Wanderer zwischen den Extremen. In den vergangenen Jahren pendelte er ständig zwischen gehobenem Bundesliganiveau und unterem Zweitligadurchschnitt. Und der Verlauf seiner Karriere erinnert an das Leiter-Schlangen-Spiel aus Omas Spielesammlung: Mal rutschte Kruppke nach oben, dann fiel er wieder nach unten.
Im Sommer 2003 wechselte Kruppke vom VfB Lübeck zum SC Freiburg, der gerade in die Bundesliga aufgestiegen war. Nach 54 Bundesligaeinsätzen und einigen starken Auftritten schien sich Kruppke etabliert zu haben. Bald jedoch verlor er seinen Stammplatz und wechselte im Winter 2007 auf Leihbasis zurück nach Lübeck. Nach einem halben Jahr holten ihn die Freiburger zurück, doch aus der Rückkehr wurde kein Neuanfang und Kruppke stieg erneut aber freiwillig ab und ging nach Braunschweig. Wo er nun langsam zurück zu alter Form findet, weil Trainer Torsten Lieberknecht ihm einen festen offensiven Platz im Mannschaftsgefüge zugeordnet hat.
Ein neuer Umstand, denn eigentlich verkörperte Kruppke den Typus Spieler, den moderne Konzeptfußballfetischisten gern als polyvalent bezeichnen, der hinten verteidigen und vorne stürmen und jede Lücke in der Aufstellung stopfen kann. Kruppke hat in Freiburg und Lübeck bis auf den Torwart alles gespielt. Damit macht man sich an manchen Tagen unentbehrlich, ist aber, wenn der Kader komplett ist, schnell nur noch der 12. Mann. So konnte sich der 28-Jährige nie richtig fest spielen. In Braunschweig darf er nun konstant hinter den Spitzen wirbeln und wird immer besser. Am Freitag erzielte er gegen die zweite Mannschaft des VfB Stuttgart das 1 : 0. Kruppke scheint in Braunschweig angekommen zu sein, weil er hier endlich zu seinem Spiel finden durfte. Und damit auch ein Stück weit zu sich selbst.LUCAS VOGELSANG
Fotohinweis:DENNIS KRUPPKE, 28, kann jede Lücke in der Aufstellung ohne Qualitätsverlust stopfen, nur Torwart war er nicht. FOTO: DPA