… UNSERE RAPPENDEN SCHÜLER? : Den Alk dissen
Kennen Sie Frau Dyckmans? Nein? Mechthild Dyckmans aus Kassel ist von Beruf Richterin, liebt klassische Musik und sitzt für die FDP im Bundestag. Außerdem, das hören Sie jetzt vielleicht zum ersten Mal, ist Frau Dyckmans die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, was nicht heißt – Achtung, Uraltkalauer! –, dass sie bei der Kabinettsklausur mal ’ne Runde Bier schmeißt, sondern dass sie sich auf allerhöchster Ebene mit Fragen der Suchtprävention auseinandersetzt.
In diesem Zusammenhang hat sich Frau Dyckmans am Dienstag mit dem Rapper Mario „BickMack“ Pavelka vor eine bunte Wand gestellt und den Zeigefinger vorgestreckt. Das sollte wohl eine Rappergeste imitieren, denn auch wenn es Dyckmans mit der fotogenen Aktion darum ging, Jugendliche vor den Gefahren des sogenannten Komasaufens zu warnen, möchte sie das erklärterweise „ohne erhobenen Zeigefinger“ tun. Vielmehr „sollen sich Schülerinnen und Schüler in einer ihnen vertrauten Sprache und Ausdrucksform dem Thema nähern“.
Folgerichtig heißt das von „BickMack“ und Dyckmans präsentierte Projekt „HipHop gegen Komasaufen“. Teilnehmen werden rund 80 SchülerInnen zwischen 13 und 16 Jahren – aus der Max-Planck-Schule in Köln-Porz und der Röntgen-Schule im bekannten Kampfbezirk Berlin-Neukölln. Die Kids bekommen Nachhilfe in Rap und Tanz und in der Vermeidung übertriebenen Trinkens.
Höhepunkt des vom Verband der Privaten Krankenversicherung organisierten und vom Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit beschirmten Projekts ist ein „Schoolbattle“ im kommenden Februar, bei dem sich die Schulen gegenseitig bzw. gemeinsam den Alkohol in Grund und Boden dissen dürfen. Krass! Jetzt kommt aber das Allerbeste: Wir kennen den Gewinnertext und präsentieren ihn hier:
(Beatbox)
Ich sag: Saufen, saufen,
ist voll zum Weglaufen!
Alk, du Bitch,
du kriegst kein’ Respekt,
wer säuft, verreckt,
ich weiß genau, was in dir steckt.
Was soll ich mit Schultheiß
und so’n schwuln Scheiß?
Ich brauch kein’ Dealer
für Tequila.
Hör ich Wodka,
werd ich zum Tiger.
Alk, verpiss dich, Alta,
du fickst nicht in meiner Liga.
Yo!
Starkes Stück! Einen Wermutstropfen enthält der Victory-Jubel dann aber doch: Die 1.000 Euro Preisgeld, die den Gewinnern winken, müssen wieder in Präventionsarbeit investiert werden. Da kennt Frau Dyckmans keinen Spaß. CLP Foto: reuters