■ Defensive gewinnt keine WM: Die taz-Analyse: Was sagt uns dieses Spiel?
Chile - Österreich 1:1
Tore: 1:0 Salas (70./Abstauber), 1:1 Vastic (92./16-m-Schuß)
Analyse: Zum zweiten Mal ging Herbert Prohaskas Schneckerl- Taktik auf: 90 Minuten lang verstecken, dann unverhofft zuschlagen. Sein defensiv eingestelltes Team verschlief das ganze Match und lag völlig verdient gegen die unverdrossen, aber phantasielos angreifenden Chilenen zurück. Als diese sich jedoch als vollkommen sichere Sieger wähnten, traf sie der Schlag in Form des schönen Tores von Vastic Sekunden vor Schluß.
Matchwinner: Natürlich Vastic, denn gemessen am Spielverlauf kam das 1:1 für die Österreicher tatsächlich einem Sieg gleich.
Was aus dem Spiel folgt: Österreichs Trainer hat sich den alten Basketballspruch von der Defensive, die Meisterschaften gewinnt, komplett zu eigen gemacht, übersieht aber, daß diese Weisheit für den Fußball nur bedingt gilt. Mit einer ähnlichen Taktik im letzten Spiel gegen Italien werden die Österreicher, das sieht nicht nur Andreas Brehme so, vermutlich „weggeputzt“. Chile hingegen hat das Pech gepachtet – schlechte Aussichten für den letzten Spieltag in der Gruppe B.
Stimmen: „Es war ein Arsch, was wir gespielt haben.“ (Österreichs sachkundiger Dortmunder Wolfgang Feiersinger)
„Wir leiden.“ (Chiles Trainer Nelson Acosta)
„Wir machen uns selbst das Leben schwer. (Österreichs einsichtiger Coach Herbert Prohaska)
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen