piwik no script img

Debatte SarrazinRassismus aus der Mitte

Kommentar von Christian Semler

Sarrazins Rassismus repräsentiert nicht die Ränder der Gesellschaft, sondern die gutbürgerliche Gesellschaft in der Mitte. Muslimfeindlichkeit ist für sie normativ.

J etzt ist häufig zu hören, es wäre falsch, weiterhin die Thesen von Sarrazin zu kritisieren. Wir sollten uns vielmehr den Defiziten bei der Integration der MigrantInnen zuwenden. Dabei wird oft betont, dass Sarrazin zwar zum Teil einer pseudowissenschaftlichen Denkweise erliege und sich im Ton vergreife, er aber auf reale Probleme aufmerksam mache. Deshalb sei es auch falsch, Sarrazin jetzt zu "entsorgen", wie der Neuköllner Bürgermeister Buschkowsky es nannte. Mit seiner Ausgrenzung entledige man sich nach Buschkowsky nur der Notwendigkeit, die Realität der fehlgeschlagenen Integration zur Kenntnis zu nehmen.

Sarrazin untersucht nichts

Aber womit hat Sarrazin "eigentlich" recht? Mit der Kritik an der Selbstisolation vieler Migranten von der deutschen Mehrheitsgesellschaft, an ihrer "Bildungsferne", an der mangelnden Praxis, die Migrantenkids schon im Vorschulalter fit zu machen? All das wird bei Sarrazin nicht untersucht, sondern im Ergebnis vorausgesetzt. Und es handelt sich um keine bestürzend neuen Erkenntnisse, auf die erst jetzt durch den Pamphletisten Sarrazin aufmerksam gemacht würde. Vielmehr sind die Probleme der Integration seit Langem Gegenstand öffentlicher Debatten.

Die bis weit in die Reihen der SPD verbreitete Zustimmung zu dem, was Sarrazin "eigentlich" sagen will, betrifft gerade nicht diese realen Probleme, sondern die demagogische Substanz seines Arguments. Dabei ist es weniger Sarrazins Befürchtung, die Deutschen würden mangels Kinderproduktion demnächst aussterben, die das Publikum erschauern und gebieterisch Abhilfe fordern lässt. Dieser Suada ist der Ursprung aus dem Arsenal des traditionellen Rassismus auf die Stirn geschrieben, und es war eine leichte Übung, eine Parallele zur entsprechenden Nazipropaganda zu ziehen. Der Fortbestand des Deutschtums gehört nicht gerade zu den vordringlichen Sorgen der heutigen Deutschen.

Viel gefährlicher, weil verführerischer, ist die kulturelle Argumentation, mittels deren Sarrazin den Muslimen pauschal Lernfähigkeit ebenso abspricht wie den Willen, sich als Staatsbürger in die demokratische Gesellschaft Deutschlands beziehungsweise des Westens einzugliedern. Die Identifikation aller Muslime mit radikalen islamistischen Gruppen wirkt hier in der Nachfolge des 11. September als mächtiger Katalysator. Muslimfeindlichkeit hat ihr materielles Fundament in den sehr weit verbreiteten ausländerfeindlichen Haltungen.

Die Arroganz der Christen

In einer Studie von Elmar Brähler und Oliver Decker aus dem Jahr 2006 stimmen 34,9 Prozent der Befragten der Ansicht zu, man solle Ausländer in ihre Heimat zurückschicken, wenn die Arbeitsplätze knapp werden. 39,1 Prozent teilen die Meinung, "dass Deutschland durch die vielen Ausländer in gefährlichem Maße überfremdet ist". "Rechtsextremismus", sagt Brähler, "ist hierfür eigentlich der falsche Begriff. Er verschleiert, dass derartige Einstellungen längst in unserer Mitte zu Hause sind." Wenn Soziologen seit den 90er Jahren von Rassismus sprechen, der aus der Mitte kommt, stützen sie sich auf solche Umfragen. Denn die Befragten, die solche oder ähnliche Ansichten äußern, gehören zum Großteil zu den Wählern der etablierten Parteien.

Sarrazins kulturalistische Argumentation findet in einem Milieu Zustimmung, das des Rechtsextremismus unverdächtig ist. Untersucht man beispielsweise die Gründe, aus denen ein so honoriger Historiker wie Hans-Ulrich Wehler die EU-Mitgliedschaft der Türkei ablehnt, so wird man auch dort auf eine kulturalistisch unterfütterte These treffen. Danach ist die historische Prägung der Türkei durch den Islam unverrückbar und unvereinbar mit den westlichen demokratischen Werten. Dass die EU-Mitgliedschaft der Türkei durch die gegenwärtige deutsche Regierung abgelehnt wird, verdankt sich ebenfalls dieser exklusiven christlich-abendländische Grundierung.

Wie schon zu Zeiten, als der Asylartikel des deutschen Grundgesetzes von der Kohl-Regierung und der SPD-Opposition gemeinsam beseitigt wurde, kam die ausländerfeindliche Angstpropaganda nicht von den Rändern der Gesellschaft her, sondern aus dem Kreis der Regierung und der politischen Eliten. Damals titelte der vorgeblich aufklärerische Spiegel mit "Das Boot ist voll". Es war diese massive politische und mediale Indoktrination "von oben", die den "Extremismus aus der Mitte" verkörperte. Die Attentate und Ausschreitungen von Mölln bis Rostock-Lichtenhagen können ohne diese klimatischen Vorbereitungen nicht verstanden werden.

Merkels Kritik ist limitiert

Aber beweist die fast einheitliche Ablehnung Sarrazins durch die Regierung und die Führung der politischen Parteien nicht, dass sich die Haltung zu den MigrantInnen im Vergleich zu den 90er Jahren völlig geändert hat? Untersucht man die Gründe, mit denen etwa die Bundeskanzlerin die Sarrazinschen Thesen ablehnt, so findet man eine Kritik von Sarrazins pauschalen, das Kollektiv treffenden Urteilen. Sie drohen nach Merkel das Verhältnis zwischen MigrantInnen und der Mehrheitsbevölkerung zu vergiften. Aber vergeblich wird man bei der Kanzlerin danach suchen, dass sie Sarrazins Hochmut und Arroganz an seiner eurozentrischen Fixierung festmacht. Denn es ist gerade die Ideologie der exklusiven westlichen "Wertegemeinschaft", die das ungleiche Paar Merkel und Sarrazin verbindet.

Rassismus erschöpft sich eben nicht in der Überzeugung, einer angeblich höherwertigeren "Rasse" anzugehören. Er findet sich keineswegs nur im politisch rechtsradikalen Milieu, sondern in der Mitte der Gesellschaft, in zahlreichen Praktiken des Alltags- und Berufslebens. Rassismus konstruiert, wie Hendrik Cremer vom Deutschen Institut für Menschenrechte schreibt, "vermeintlich homogene Gruppen, deren individuellen Mitgliedern pauschal bestimmte Eigenschaften zugeschrieben werden". Diese Gruppen setzen ein "Wir" gegen "die Anderen" mit dem alleinigen Ziel der Ausgrenzung. Sarrazins Pamphlet bietet Gelegenheit, den abgerissenen Diskussionsfaden zu diesem Problemkreis wiederaufzunehmen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

47 Kommentare

 / 
  • F
    Florentine

    @A.N.:das Bundesverteidigungsministerium als "arrogante deutsche Mittelschicht?". Sie stehen offenbar in der Reihe derer, die sich an der Anti-Sarrazin-Diskussion versuchen zu beteiligen-ohne allerdings zu wissen, was sie da gerne kritisieren möchten. Da denke ich mir, wir haben evtl keine Diskussionsbasis.

  • F
    Freigeist

    @von Frank R.:

     

    "Ich stimme nicht zu 100% mit dem Kommentar überein, finde es aber erfreulich, dass endlich mal DIE andere Seite der Thematik aufgefasst wird."

     

    Passierte ja in den letzten Wochen noch nie. Alleine wenn man sich die Verteilung der Gäste bei den Talkshows ansah konnte man nie auf den Gedanken kommen, "DIE andere Seite der Thematik" käme zu Wort...

  • A
    A.N.

    @Florentine:

     

    Wenn ich Ihre Kommentare so lese, frage ich mich, warum alle so bessesen darauf sind Intelligenzunterschiede empirisch nachzuweisen und die Ergebnisse dann wiederum durch verschiedenste Faktoren (z.B. auch Einwanderung) zu begründen. Sowas macht nur die im Artikel angesprochene Arroganz der deutschen Mittelschicht deutlich, die dann wohl in Ausländerfeindlichkeit resultiert. Wir leben in einer zunehmend globalisierten Gesellschaft; ein stetes Geben und Nehmen rund um den Erdball. Es will ja auch z.B. niemand auf Obst im Winter verzichten, oder? In diesem Zusammenhang kann Sarazzin nur lächerlich gemacht werden. Er lebt immernoch in seiner kleinen, elitären Welt, die längst überholt ist. Wer liest also sein Buch freiwillig?

  • A
    Art

    Danke für diesen scharfsinnigen Artikel! Endlich mal jemand, der beim Thema Sarrazin nicht um den heißen Brei herumredet.

  • F
    Florentine

    @ Sebastian Kranich u.a.: ich hätte beinahe den Hinweis vergessen. Die "Bundeszentrale für Politische Bildung" hat die erwähnte Studie, auf die Sarrazin sich bezieht, auf ihrer Internetseite:

    Auszug aus dem Inhaltsverzeichnis:

    "......

    I. Unterschiedliche Intelligenztestleistungen in den einzelnen Bundesländern

     

    II. Grundlegende Fragestellungen

     

    ......."

  • F
    Florentine

    @ Sebastian Kranich: ich nehme an, Sie haben in dem Buch nicht gelesen, sonder lediglich in der Buchhandlung kurz durchgeblättert.

    Sarrazin S. 24. Das Kapitel heißt:"Staat und Gesellschaft". Sarrazin schildert die ungleiche Wohlstandsentwicklung zwischen Schwaben u der Uckermark. Deshalb folgende Wanderungsbewegungen hätten zu unterschiedlicher Intelligenzentwicklung geführt.

    Soweit, so lächerlich?

    Dabei, das sollte allerdings hier nicht verschwiegen werden, bezieht er sich als Quelle auf Tests der Bundeswehr an Rekruten! ("Brain drain in deutschen Regionen. Effekte von Arbeitslosigkeit und Innerdeutscher Migration", hrsg. vom Bundesministerium der Verteidigung.)

     

    Bevor sie hier versuchen, ganz im Stile der aktuellen Kampagne, Sarrazin lächerlich zu machen, sollten Sie sich, oder jemand anders, mal die Mühe machen, beim Verteidigungsministerium über die Existenz einer derartigen Studie zu recherchieren. Wir können sicher sein, dass in Deutschland Untersuchungen gemacht werden, deren Ergebnisse weder in der BILD noch in der taz erscheinen. Sollte diese Studie so existieren, gibt Sarrazin bis zum Beweis des Gegenteils Inhalte daraus wieder.

     

    Wenn Sarrazin schon auf Teufel komm raus wiederlegt werden soll/muss, dann bitte mit korrekten Mitteln. Und nicht mit Diffamierungskampagnen.

  • A
    Adler

    An Kranich

     

    KLARES JA !

  • GH
    Georg Havel

    Wenn Sarrazins Einlassungen die Mitte der Gesellschaft spiegeln, dann ist außer dem Autor dieses Kommentars und seinen Gesinnungsgenossen Deutschland ein Land von Rassisten. Nur linke Gutmenschen haben das Toleranz-Gen. Wenn das mal so einfach wäre. Aber so argumentiert man halt in schlichter Denke, wenn man sein politisches Koordinatensystem derart weit nach links verortet hat, dass einem die Mehrheit der BürgerInnen rechts bis rechtsextrem erscheint. "Wer Rassist ist, bestimmen wir", rufen solche Kommentatoren gerne. Kommt mir irgendwie bekannt vor, allerdings aus einem anderen Kontext.

    Ein Beitrag zur Debatte um Zuwanderung, die uns weiter bringt, ist das ganz sicher nicht.

    Ich hab da mal ne Frage: gegen welche Rasse wendet sich Sarrazin und welcher Rasse gehört er an?

    Vorsicht vor der Antwort, denn sie könnte den als Rassisten entlarven, der sie gibt.

  • B
    bluba

    wie schon die Handlungsweise zeigt:

     

    Lafontaine ist kein Linker - auch in der Linkspartei war er sich nicht zu schade,populistisch Stimmen

    gegen Polen zu sammeln, in der Zeitschrift mut hat er veröffentlicht.

    Warscheinlich gehört er jetzt zu der "Linken" Garde,

    die Sarrazin unterstützen.

    Es soll ja eine neue rechtspartei geben.

    Ist er da schon im Boot?

  • C
    Chris

    Erschreckend. Also mal zusammenfassend gesehn haben die Tuerken Schuld an Ghettos, Gewalt, zu hohen Sozialausgaben und dem Untergang Deutschlands (was auch immer das bedeuten soll, vermutlich ein Land in dem weniger blonde Menschen leben). Zwischendurch wird dann alles durcheinander geworfen, also Tuerken, Moslems (is ja nich das gleiche).

    Integrationsdebatte:Merkt keiner mehr , dass wenn die Integration schiefgelaufen ist, es kein Problem der Einwanderer, sondern ein Problem unserer Gesellschaft ist. (Beispiel ein Schulsystem wo man mit zarten 10 Jahren schon zum Hartz IV verdammt wird)

    Alles andere ist purer Rasssimus, oder vielleicht brauchen wir einen neuen Begriff fuer kulturuebergreifenede Vorurteile und das ist ist wirklich erschreckend.

    Wie kann man bitte schoen eine Statistik von Integrationsunwillingen erstellen?

    Gutmenschen, Nazikeule und Multi Kullti ist ja mittlerwile schlecht gesehn.

    Also, wenn ihr wirklich eine Schlechtmenschen, deutsch/blonde Kultur wollt ohne daran erinnert zu werden das euer Gedankengut sich irgendwie den Anfanegen aehnelt, dann hoffe ich das eure institutionelle und medial Gewalt beantwortet wird.

    Antifaschismus!

  • SK
    Sebastian Kranich

    Haben die in Schwaben lebenden Menschen durchschnittlich einen höheren IQ als jene in der Uckermark?

    (These Sarrazins - S. 25)

  • MB
    Manfred Bartl

    Dass Thilo Sarrazin ein Rassist ist, erkennt man genauso gut daran, wen er "lobt". In der FTD Online findet man etwa diese Darstellung zitiert: "Sarrazin hat nicht generell etwas gegen Migranten. So lobt er zum Beispiel die Vietnamesen in Deutschland, deren Kinder zu 80 Prozent das Abitur machten, womit sie weit über dem Durchschnitt lägen. Die Juden in Europa und Amerika preist er dermaßen für ihre Intelligenz und ihren beruflichen Erfolg, dass es den so Gehuldigten fast schon wieder unangenehm sein müsste." Eine derartige Aussage über "die Vietnamesen" in Deutschland zu treffen, ist schlicht eine rassistische Einlassung im - absolut treffenden! - Sinne Hendrik Cremers. Und dem Zentralrat der Juden in Deutschland IST diese Aussage tatsächlich unangenehm, komischerweise in diesem Fall nicht wegen des rassistischen Sujets, sondern weil "Sarrazins plumpe Anbiederung" irritiert...

  • P
    peter

    Und was hat das mit Sarrazin und dessen Buch zu tun?

     

    Also da kann ich jetzt auch sagen, der Artikel ist tendentiell rechts, da ja die Zeilen von links nach rechts geschrieben sind, he, he,he.

  • J
    Jaffe2010

    Um das "Phänomen Sarrazin" zu begreifen bedatf es schon mehr als eines platten, moralisierenden Rassismus-Begriffs, nämlich einer fundierten Gesellschaftsanalyse:

     

    http://www.heise.de/tp/r4/artikel/33/33265/1.html

     

    Seinen Marx hat der Semmler vergessen, den moralischen Überlegenheitsdünkel des Alt-68ers jedoch nicht

  • S
    Sebus

    Eine sehr einseitige Bestandsaufnahme über den weit verbreiteten Rassismus der bürgerlichen Mitte. Wir haben also ca. 10% integrationsunwillige Migranten und einen hohen Anteil Rassisten aus der bürgerlichen Mitte. Wie lösen wir das Problemchen Herr Semler?

  • M
    melchi

    Dank an Christian Semler für den Artikel und an Euromeyer für den treffenden Leserkommentar. Dem ist eigentlich nicht viel hinzuzufügen.

  • S
    Swanni

    Etwa, daß das Versagen der Integrationspolitik in Neu Kölln (Berlin) nicht von anonymen Zeitgenossen verschuldet ist. ... Jede Kritik politischer Zustände aus dem Munde Sarrazins ist eine Kritik die er sich selbst vorwerfen muß. "

     

    Das kann man ihm wohl nicht vorwerfen. Wenn er als Senator Kritik an Multikulti geäussert hätte, wäre er schneller weg gewesen als man Autobahn sagen kann und der Rest wäre zur Tagesordnung übergegangen

  • FR
    Frank R.

    Ich stimme nicht zu 100% mit dem Kommentar überein, finde es aber erfreulich, dass endlich mal DIE andere Seite der Thematik aufgefasst wird. Und dass viele Dinge im oben genannten Beitrag stimmen zeigen doch schon wieder einige der hier verfassten Leserkommentare.

     

    Gerade die Erweiterung des Rassismusbegriffes ist "radikal" aber regt zu Diskussionen an, weil viele sich nach dieser als rassist sehen müssten auch wenn es da eher auf "nebensächliche" Kategorisierungen des alltäglichen Lebens zutrifft, die keinen so "hohen" Stellenwert haben wie Religion, "Rasse" und Nationalität.

     

    Lasset die Diskussion beginnen. Der wahre Grundsatz jeder Demokratie.

  • J
    jörg

    toll, sind wir böse!

    jetzt hätte ich gerne noch einen kommentar oder zumindest eine nachricht zur preisverleihung an Kurt Westergaard.

  • E
    Euromeyer

    Warum pusten Thiols, Sarkozys und all die anderen Systembonzen ins völkische Horn und schüren das Neidfeuer? Da entblöden sie sich in einem Anfall von logischen Schwachsinn mit ihren dauernd wiedergekäuten aber ´tabuisierten Wahrheiten` als Sprecher der schweigenden Mehrheit,die zur unterdrückten Minderheit im eigenen Land wurde.

     

    Wer hat denn die Krise verursacht? Der Harzschmarrotzer, der Bettelrom , der Kaffehausmudschaheddin?

    Das sind zwar auch Vertreter der Mitnahmegesellschaft- aber den Hauptschaden richteten doch unsere hyperintelligenten, superintegrierten weissen Leistungsträger mit ihrer Giermentalität an.

    Der Wahrheitsgehalt ihrer Fäkalgruben für Bedeutungsverlustängste der Kleinbürger ist irrelevant, da es darum geht,mit passend herausgesuchten Fakten die schon immer gehegten Ressentimens durch Pseudowissenschaftlichkeit zu adeln.

  • G
    Gordon

    Sehr guter Artikel.

     

    Als Auslander, der in "Schland" ziemlich lange wohnt,und normaleweise gern, kann ich das alles (aus eigener Erfahrung) bestätigen.

     

    So ist der Mensch leider.

     

    "Das Boot ist Voll" Titel vom Spiegel war vor meiner Ankunft: das schockt schon ein bisschen.

     

    Schland braucht schon Einwanderung!

  • H
    hto

    "Eigentlich" - ist Sarrazin ein Experte für das "gesunde" Konkurrenzdenken im "freiheitlichen" Wettbewerb um die "Chancengleichheit" der Hierachie in materialistischer "Absicherung"?

     

    Über ALLEM steht die Macht der Diktatur des Kapitals - wer die konfusionierende Überproduktion an systemrationalem Kommunikationsmüll bestimmt, dessen Lügen, Halbwahrheiten und Heucheleien sind die einzigen "WAHRHEITEN"!

     

    Aus der Mitte kommt ein Teil der gleichermaßen gebildeten Suppenkaspermentalität, deren Sündenbocksuche erst sichtbar wird, wenn die Medien sich mal wieder auf ein Opfer eingeschossen haben!?

  • R
    Rudi

    ""...Rechtsextremismus", sagt Brähler, "ist hierfür eigentlich der falsche Begriff. Er verschleiert, dass derartige Einstellungen längst in unserer Mitte zu Hause sind."

     

    Oft nervt mich die Taz, aber wenn ich solche Kommentare lese, bin ich doch wieder ein bisschen versöhnt.

     

    Ich bin nicht allein ;-)

     

    Danke Herr Semmler.

  • T
    tutnichtszursache

    Danke. Ich dachte schon, ich stehe mit dieser Ansicht völlig alleine... You made my day!

  • P
    pekerst

    "... die kulturelle Argumentation, mittels deren Sarrazin..." - Mit Verlaub: mittels derer.

     

    "Wenn Soziologen seit den 90er Jahren..." - Es handelt sich um ein Wort: 90er-Jahren.

     

    "... dieser exklusiven christlich-abendländische Grundierung." - abendländischen.

     

    "Wie schon zu Zeiten, als der Asylartikel des deutschen Grundgesetzes von der Kohl-Regierung und der SPD-Opposition gemeinsam beseitigt wurde..." - Erinnert sich noch jemand daran, dass der Hauptbetreiber dieser Beseitigung der "linke" Lafontaine war?

  • Z
    zityest

    Muchas Gracias!

     

    p.s.: wär dieses Thema nicht mal eine ganze Artikel-Reihe wert?

  • PL
    prinz lilifee

    Wow, Herr Semler, ich bin begeistert!

    Ihr Beitrag nennt endlich mal die wesentlichen Grundstrukturen und Mechanismen von Rassismus - und diese wurden bisher bei der ganzen Debatte, ob Sarrazins 'Fakten' nun stimmen oder nicht, erschreckenderweise fast vollständig aus den Augen verloren. Dabei ist genau das doch der springende Punkt: "Rassismus konstruiert [im Denken] 'vermeintlich homogene Gruppen, deren individuellen Mitgliedern pauschal bestimmte Eigenschaften zugeschrieben werden'. Diese Gruppen setzen ein 'Wir' gegen 'die Anderen' mit dem alleinigen Ziel der Ausgrenzung." Meines Wissens schreibt das nicht nur der von Ihnen zitierte Autor, sondern gilt dies seit langem als grundlegende Definition von Rassismus.

     

    Denn es ist letztendlich völlig unerheblich, ob nun 90% oder 67,389% oder 0,2% 'der moslemischen Migranten' angeblich 'intergrations(un)willig', 'supersexy' oder sonst was sein sollen. Entscheidend ist doch, dass hier einer als "fremd" definierten Gruppe eine (negative) Eigenschaft zugeschrieben wird, die (selbst bei angenommenen 90%) nicht allgemeine Eigenschaft dieser Gruppe ist. Einfacher ausgedrückt: wenn 10% 'der Moslems in D' nicht diese Eigenschaft teilen, dann ist die Verknüpfung 'moslemischer Migrationshintergrund' = 'Integrationsunwillen' anscheinend falsch (evtl. sind ja 91% der Menschen 'mit Vornamen Bernd' oder 'mit bernsteinfarbenem Brillengestell' 'tendenziell faschistoid' - na und, was dann?!)

     

    Mal abgesehen davon, dass 'Integrationswille' ein äußerst schwammiger Begriff mit äußerst komplexer, schwer messbarer Bedetung ist und ebenso 'moslemischer Migrationshintergrund' sehr unklar bleibt (zählen dazu auch Atheisten oder Menschen, in deren Leben Religion keine Rolle spielt? Warum? Was hat ein Discogänger aus Istanbul kulturell mit einer mehrfachen 'Oma' aus einem tunesischem Berberdorf zu tun und diese beide widerum mit einer kommunistischen Literaturwissenschaftlerin aus Iran?)

     

    Wie auch immer: In Realität gibt es diese Gruppen nicht, sondern nur Individuen. Gibt es überall gleichermassen 'schlechte' & 'gute' Menschen, egal woher sie stammen.

     

    Ich hoffe auf bald mehr Stimmen, die sich nicht daran abarbeiten, Sarrazins (teilweise phantasierte) Zahlen zu widerlegen, sondern wie Sie erklären, was das nochmal ist, dieses ominöse Ding namens "Rassismus".

    Solche Strukturen sind wichtigere 'Fakten' als von irgendeinem Institut irgendwo einmal erhobene Statistikzahlen. Anscheinend insbesondere momentan in Deutschland.

  • S
    sclarke

    Man muß weder "Rechts", noch Rassist sein, um gewissen

    muslimischen Einwanderern skeptisch gegenüberzustehenn.

    Es reicht, nicht in einer Gesellschaft leben zu wollen, in der mittelalterliche Konzepte zunehmend an

    Boden gewinnen.

    Diese Empfindungen werden im Übrigen von nichtmuslimischen Menschen aller Hautfarben geteilt(es

    soll sogar Muslime geben).

    Der teilweise Mißbrauch des Rasismusbegriffs, wird übrigens von vielen nichtweissen Nicht-Muslimen, eben-

    falls als anmaßend empfunden.

  • E
    exi

    Vielleicht war der Zeitpunkt der Buchveröffentlichung doch nicht so gut gewählt. Gut, passend zum Ende des Sommerlochs... aber auch zu einer Zeit in der der Innenminister seinen Integrationsbericht vorlegen wollte. Und de Maizière erklärt Deutschland im internationalen Vergleich als gut dastehend. (Welt.de: Zehn bis 15 Prozent integrationsunwillige Migranten, „das ist im internationalen Vergleich durchaus eine Zahl, die nicht so schlecht ist“)

    Hr. S. zu 'entsorgen' ist deswegen wohl eine gute Entscheidung, weil seine Auslassung nur Altes wiederkäuen und sowenig Nutzen zeigen wie die bisherige Politik. Da sein Anliegen aber nicht ausschließlich rassistisch ist, sondern primär an 'nicht verwertbarem Humanmaterial' orientiert, wäre die übergeordnete Bezeichnung faschistisch treffender.

    Interessant ist an Hr. S. lediglich das, was er nicht sagt. Etwa, daß das Versagen der Integrationspolitik in Neu Kölln (Berlin) nicht von anonymen Zeitgenossen verschuldet ist. Sondern, man glaubt es kaum, vom Senat dem gerade Hr. S. angehört hat. Etwa, daß das Anwachsen der Langzeitarbeitslosigkeit nicht von anonymen Zeitgenossen verschuldet ist, sondern von der SPD der Hr. S. selbst angehört. Jede Kritik politischer Zustände aus dem Munde Sarrazins ist eine Kritik die er sich selbst vorwerfen muß. Alles andere ist nur eine Sündenbocksuche.

  • T
    tester

    darf man hier seine meinung sagen?

  • MM
    M. Möhling

    > Rassismus erschöpft sich

    darin, die halbe Million+ Opfer des ANCs zu ignorieren, da sie politisch nicht verwertbar sind. Ganz anders die 2000 Tausend Toten des Apartheitregimes, die waren prima Material im antiimperialistischen, antirassistischen und antikolonialistischen Kampf - kaum je verhüllte codes für die bürgerliche Gesellschaft und ihr Wirtschaftssystem. Mbekis AIDsopfer und Mugabes ermordete, verhungerte Matabele, auf die er seine Shona Milizen hetzen kann, weil der ANC seine Staatspleite seit 94 finanziert und politisch kompromisslos deckt, ist kein Thema. Antirassisten sind Linke, sonst nichts, und damit die Sorte, die nicht nur Schwarze, Drittweltler, Marginalisierte oder Diskriminierte sondern jeden Menschen nur nach Maßgabe seiner Verwertbarkeit wahrnehmen. Boycott the ANC, anyone? Sanctions? Any takers? taz, SZ, FR? Muss man alles ganz differenziert betrachten und erst mal ne Runde Islamophobie bekämpfen, im Einklang mit den isl. Korruptokraten in der UN?

  • DW
    Dr. W. Haider

    Ihren Kommentar hier eingeben

    Der Kommentar von Semler ist eine derartige Ansammlung von Plattheiten, das die Bezeichnung Pamphlet dafür eine Auszeichnung wäre. Negative Etikettierungen Andersdenkender weist nicht auf republikanische Gesinnung. Lenin läßt grüßen und Voltaire schaudert es.

  • Z
    zalog

    Herr Semler, bevor Sie weiter andere pauschal als Rassisten verunglimpfen, wenn Ihnen deren Meinung nicht liegt, liefern Sie doch mal eine kurze Übersicht, auf welche Schulen die TAZ-Mitarbeiter ihre Kinder schicken. Namen brauchen selbstverständlich nicht genannt werden; die Zahl der Auskunftsverweigerungen schon.

     

    Ich bin sicher, sie geben ein gutes Vorbild ab und die "Rassismus-Berichterstattung" wäre auch viel glaubwürdiger.

  • HS
    Hans Steinke

    Die Rassismus-Vorwürfe und Begründungen sind ein wirksames Mittel als rhetorische Torpedos und Totschlagargument Meinungsabweichler die vom Juste Mileu nicht eingefangen sind, in die Rassismusecke zu drängen.

    Die Spaltung der Gesellschaft selbst ist rassistisch:Wortschöpfungen wie Unterschichten, bildungsferne Schichten,usw.entlarven,daß wesentliche Persönlichkeitsmerkmale des Individuums nichts gelten und dieses als Unterschichten-Zugehöriger abgestuft wird,geradezu lustvoll von der bundesrepublikanischen Elite praktiziert.

    Die Ein Eurojobber, die 400 Eurojobber, Leiharbeiter,werden als Abschaum von denjenigen bezeichnet, die ihrerseits die Rassismuskeule schwingen.

    Die Divisionen Bachelor, Magister und sonstigen akademischen Würdenträger en masse wähnen sich tatsächlich

    als Gesalbte und haben im Jahre 2010, Bildungsberichte bewiesen das, (OECD-Gutachen),selbst Bildungsferne an den Tag gelegt.Die geistige Elite ist erschlafft und erschöpft.

    Rhetorische Keulen (z.B. Rassismusvorwurf)ersetzen Argumente.

     

    Gruß Hans Steinke

  • M
    Miklan

    Der unterschwellige Rassismus der (sonst eher unpolitischen) Mitte wird gut sichtbar dank der aktuellen medialen Kampagnen zum Thema - von Spiegel bis Bild. Dies hier ist für meine Begriffe der erste wirklich erhellende Artikel dazu, der das Thema durchschauend stemmt, Kompliment!

     

    Bisher half nur Titanic-Satire.

     

    Zur Kompliziertheit des Themas fällt mir ein, dass mir meine Mutter vor einigen Jahren in einer Anwandlung von Offenheit erklärte, das sie froh darüber sei, sich nicht mit einem dunkelhäutigen Schwiegerkind arrangieren zu müssen. Da sie meine Mutter ist, konnte ich damals das Thema nicht voll ausdiskutieren. Sie ist ansonsten völlig frei von rechten Idealen. Es spiegelte mir jedoch seitdem wider, was in dieser Altersklasse (50+) und Schicht wohl doch Konsens oder wenigstens keine Minoritätenmeinung ist und uns so grundsätzlich unterscheidet.

     

    Dass man Nigger besser Farbige nennt und offiziell nichts Abfälliges sagen sollte, lässt sich gut merken, daran kann man sich leicht halten, ohne wirklich anderer Meinung zu sein. Und damit spielen die ganzen "man wird doch wohl noch sagen dürfen"-Scheinheiligen nun. Hätten sie es doch lieber eher getan, immer wenn es ihrer Meinung nach etwas zu sagen gab, man hätte mit ihnen streiten können, bevor sich die Vorurteile verhärteten. Aber so wichtig war es ihnen dann wohl doch nicht.

  • J
    Joachim

    ... und wer dahinter steckt

     

    www.bild.de

    www.welt.de

     

    Springer war nie zu trauen.

     

    Sagte Schröder nicht sinngemäss: gebt mir die Bild-Zeitung, und ich werde Deutschland regieren?

  • E
    erikius

    "Die Arroganz der Christen"

    Deutschland ist kein christliches Land, keine 3% der Bevölkerung gehen jeden Sonntag in einen Gottesdienst und viele davon nicht aus Glauben sondern aus Tradition... Frei nach dem Motto: Nicht jeder der in der (Mitgleid) Kirche ist, ist ein Christ genauso wenige wie man ein Auto ist, wenn man in der Gargae steht.

    Aber die Hauptsache scheint sich mit eine Unterüberschrift mal wieder reißerisch an seinen Lieblingsfeind zu wenden.

    Liebe TAZ, ihr kämpft gegen ein Phantom!

  • MK
    Michael K.

    Sarrazin sichert mit dieser Form von Schuldumverteilung von oben nach unten seiner eigenen Klasse das Überleben. Wie sehr seine Thesen - ob rhetorisch fragwürdig oder in seriösem Gewand - Anklang finden, finde ich eigentlich nicht sonderlich überraschend.

    Ist doch nichts Neues, daß die Leute quer durch alle Schichten (ist ja kein alleiniges Phänomen der Mittelschicht) immer gerne nach unten treten. Je mehr Besitz, Status und Sorgen um den Erhalt desselben, desto eifriger werden aus Demokraten in wirtschaftlich guten Zeiten, Agitatoren in Schlechten. Ob jetzt kulturell mit dem deutschen Wesen divergierende Anknüpfungspunkte Anlass für den Volkszorn sind oder etwas anderes, spielt eigentlich keine große Rolle. Es ist halt eine Klassenfrage und derer Verteidigung mit allen Mitteln.

     

    Dafür liefert Sarrazin die perfekte Vorlage. Er kommt mit Aussagen daher, die man nicht von der NPD hören möchte (zwar dassselbe ist und meint), die sich aber dadurch gesellschaftlich legitimieren, weil ein Mann der Mitte sie kundtut. Und die Mitte ist immer noch die Mitte, egal in welcher Richtung sie sich politisch einsortiert. Und die Rassisten und Scharfmacher müssen sich nicht sorgen, politisch das genannt zu werden, was sie eigentlich sind.

     

    Aber vor allem ist es eine ewige Wertedebatte. Solange man sich nicht total mit dem kulturellen und vor allem wirtschaftlichen Wesen der Deutschen identifiziert - und dabei ist es im Kern für die meisten fast egal, ob Einheimischer oder mit Migrationshintergrund - wird man immer in wirtschaftlich Wert oder eben Unwert eingeteilt und bekommt entsprechend seinen Platz in der Gesellschaft zugewiesen.

  • S
    Schön

    Ein wirklich guter Artikel. Danke, dass wenigstens die TAZ nicht in den Chor der "Sarrazin sagt es falsch, aber..."-Sager einstimmt. Danke, dass die TAZ (wenn auch nicht von Anfang an in dieser Debatte) das Rassismusproblem als solches benennt und nicht zu einem Integrationsproblem umdeutet. Danke, dass wenigstens ein größeres Medium mir zur Zeit keine eikalten Schauer über den Rücken jagt, wenn ich die Kommentarspalten lese.

  • E
    E.A.

    Hm... wenn mir der Herr Sarazzin genetische Gründe für allerlei schlechte Eigenschaften liefert... dann hat wohl die deutsche Bevölkerung eine genetische Veranlagung zum Rassismus.

  • J
    Joactin

    Es zeugt nicht von einem erfolgreich entwickelten Differenzierungsvermögen, wenn es offenbare Schwierigkeiten damit gibt, islamkritische Observanz und Islamfeindlicheit auseinander zu halten.

  • P
    Peter

    Ein ebenso großes Verbrechen ist Kulturrelativismus.

  • W
    WaltaKa

    Herr Semler schreibt: "Und es handelt sich um keine bestürzend neuen Erkenntnisse...", soweit richtig. "...auf die erst jetzt durch den Pamphletisten Sarrazin aufmerksam gemacht würde", stimmt nicht. Die Erkenntnisse sind wahrlich nicht neu. Allerdings wurden diese verdrängt, verleugnet gar. Alles in Butter mit dieser gelungenen Integration war und ist das Motto. Wer anderes dachte, gar sagte, war und ist...wir erahnen es: Rassist, Pamphletist, Ausländerfeind, Nazi, Islamophob. "Vielmehr sind die Probleme der Integration seit Langem Gegenstand öffentlicher Debatten", das stimmt so allerdings wirklich nicht. Und die Probleme der Integration werden auch in Kürze wieder verleugnet werden von der politischen Klasse und ihren medialen Meinungsmultiplikatoren. Wenn der Sarrazin-Hype nachläßt, wenn die Aufregung sich gelegt hat, die Hirne der Menschen wieder schlummern, wenn es den Interessierten gelungen ist, keinerlei Argumentation gegen Sarrazin (und die Realität, wie sie Millionen Menschen wahrnehmen)zu führen, ihn als Rassisten und "Pamphletisten" zu diffamieren, werden die Vertreter der Parteien sich wenden und...alles geht weiter.

    Wie gehts weiter? 500 000 neue Migranten pro Jahr.Nun rechnet mal schön.

    Spiegel-Online schrieb am 13.09.2007:

    "Neue Arbeitskräfte.

    EU plant Blue Cards für 20 Millionen Einwanderer.

    Wende in der europäischen Einwanderungspolitik: Die EU will 20 Millionen Arbeitskräfte aus Asien und Afrika holen - mit einer neuen Blue Card. Nur so könne man den Wettbewerb mit den USA gewinnen. Vor allem Deutschland soll mehr Migranten aufnehmen".

    Alles klar? Wurde irgendjemand im Lande befragt dazu?

    Deshalb ist es in Deutschland so, wie es ist. Und deshalb treffen Titel und Untertitel von Sarrazins Buch den Kern. Hat dies Buch eigentlich bei der taz jemand gelesen?

    Vom Buch von Frau Heisig nicht zu reden. Lebte sie noch, würde sie vermutlich auch in der Luft zerfleddert. So traut sich keiner, sie lebt ja nicht mehr (Selbstmord, heißt es).

  • R
    R.E.

    "1970 gründete Semler zusammen mit Jürgen Horlemann und Peter Neitzke die maoistische Kommunistische Partei Deutschlands (Aufbauorganisation), deren Vorsitzender er später war." (Quelle: Wikipedia.de)

     

    Jaja, unsere "Demokraten"... Was wäre wenn er in der NPD oder auch nur bei den Republikanern gewesen wäre?

     

    Und nein, Rassismus ist es nicht einer Gruppe Eigenenschaften "zuzuschreiben", sondern nur wenn sie einer "Rasse" biologisch zugeschrieben werden. Die Erweiterung des Rassismusbegriffs dient nur der Hetze durch Linksextremisten.

    Kritik am Islam als Ideologie ist auch kein Rassimus, und der Hinweis auf eine Häufung von Verhaltunsauffälligkeiten einer Gruppe ebenfalls nicht, genauso wenig wie der Hinweis darauf das Intelligenz zum Teil erblich ist, oder das die Einwanderung der Unterschicht aus anderen Ländern unvorteilhaft ist.

  • M
    manni

    und da ist er wieder, der tägliche hetz-artikel gegen die christen.

  • WS
    Wolfgang Schulz

    Der Kommentator fragt eingangs, womit Sarrazin eigentlich recht habe? Damit: 1. Jeder ist willkommen, der bereit ist, Deutsch zu lernen, zu arbeiten, Bildungsehrgeiz zu entfalten und sich Sitten und Gebräuchen anzupassen. 2. Man sollte mindestens für die Kinder anstreben, Deutsche zu werden. 3. Muslime, Heiden oder Christen haben dieselben Rechte und Pflichten. 4. Wer will, dass er und seine Kinder Türken oder Araber bleiben, wäre im Herkunftsland besser aufgehoben; wir wollen keine nationalen Minderheiten ("Parallelgesellschaften"). Wer nur am deutschen Sozialstaat interessiert ist, ist nicht willkommen. Soweit Sarrazin. Ich glaube nicht, dass 40 Prozent der Migranten bei uns von staatlichen Transferleistungen leben, weil wir Islamfeinde sind. Ich glaube auch nicht, dass der Autor recht hat, wenn er schreibt: Die Identifikation aller Muslime mit radikalen islamistischen Gruppen wirkt hier in der Nachfolge des 11. September als mächtiger Katalysator. Das sind genau die gleichen Pauschalierungen, die der Autor bei Sarrazin kritisiert. Schwacher Kommentar, keinerlei Erkenntnisgewinn.

  • EW
    Erik Wassenich

    Ihren Kommentar hier eingeben

     

    Warum ist jeder gegen das was Harr Sarazzin sagt und schreibt? Er hat vollkommen recht. Was er beanstandet hat nichts mit Rasse zu tun, sondern ist "einfache" Mathematik. Türken kommen nach Deutschland und erhalten sofort finanzielle Unterstützung, Wohnungen, usw. Bei drei Millionen Muslims in Deutschland, wie teuer ist das? Andere Länder machen so etwas nicht. Die Schweiz gibt Arbeitserlaubnisse, nach deren Ablauf die Ausländer wieder in ihre Heimat zurückgehen müssen. Natürlich hat die danzu Sache auch etwa mit der niedrigen Geburtszahl der Deutschen zu tun. Anstatt Milliarden an Muslime zu zahlen, muss das Immigrantenprogramm neu gestaltet werden. Warum tut die Bundesregierung nicht, was in Frankreich geschieht? Dort gibt es eine wunderbare Familienpolitik, wodurch die Geburtenzahl gestiegen ist. Das Geld, das an die Muslime geht, soll für ein vernünftiges deutsches Familienprogramm ausgegeben werden.