Was genau prangert Frau Kappert denn eigentlich an ?
Die reine Intention des von der Leyen`schen Vorstoßes zu mehr erziehenden Vätern ?
Schauder:
Da soll doch tatsächlich die Mittelschicht gefördert werden.
Für Frau Kappert ist dies offenbar schon zu elitär.
Ich würde sagen die Oberschicht hat genug Geld für Nanny und Internat.
Die Mittelschicht also hat tatsächlich eher Bedarf an einer Neuordnung der Geschlechterverhältnise quasi im skandinavischen Sinne, soll heißen auch die Väter müssen ran.
Was soll daran verwerflich sein ?
Als ob die sog. Unterschicht sich solch ein Erziehungsmodell nicht auch zu eigen machen könnte !
Es mag ja sein, dass hier tatsächlich die Mittelschicht ihre Zukunft sichern will, aber warum nicht ?
Was wird der Unterschicht denn hier vorenthalten ?
Und warum muss hier mal wieder von "Rassismus" die Rede sein ?
Als ob die Hautfarbe oder Ähnliches etwa für das Elterngeld relevant wäre.
Das offenbar sehr beliebte R-Wort wird hier mal wieder zweckentfremdet, diesmal soll es halt "sozialer Rassismus" sein.
Noch besser war nur Gregor Gysi mit seiner Wortschöpfung "Altersrassismus".
Ja, ich will auch eine allgemein kinderfreundlichere Arbeitwelt in allen Gehaltsbereichen.
Aber hier wird die blanke (unterstellte) Motivation der Väter-Debatte völig übertrieben gegeißelt.
Aufstiegschancen für Kinder aus prekären Verhältnissen gibt es erstens durchaus, obschon man sie noch deutlich verbessern sollte.
Aber diese Verbesserungen würden ohnehin eher den schulischen Bildungsektor betreffen und nicht so sehr die elterliche Betreuung.
Einerseits käme aber mehr Zeit mit dem Vater womöglich auch der Bildung von Arbeiterkindern zugute, sollte dies aber andererseits nicht klappen, müsste die schulische Betreuung es ausbügeln, wobei dann möglichst viele Mitschüler aus der eher gebildeten Mittelschicht umso besser wären, da hat Kommentator "Von Krause" nicht unrecht.
Wenn diese Mittelschicht aber schrumpft, was dann ?
Frau Kappert ist offenbar der Ansicht, die richtigen staatlichen Eingriffe würden die sog. Unterschicht ruck-zuck bilden und der Mittelschicht zuführen, was nur durch die sich abschottende Mittelschicht verhindert wird.
So einfach aber ist es dann doch nicht, Bildung braucht Zeit und wer soll sie vermitteln ohne Mittelschicht ?
Es ist ja nicht so, dass die Arbeiterkinder keine Schulpflicht hätten.
Und deren Lehrer werden auch was tun für ihre Schüler.
Dennoch klappt es mit dem Aufstieg nicht so gut wie es wünschenswert wäre, insbesondere, wenn die Kinder aus bildungsfernen Verhältnissen unter sich bleiben.
Die Schule als Institution an sich kann ein bildungsfernes Elternhaus also scheinbar nicht mal eben wettmachen, die Eingriffsmöglichkeiten des Staates sind offenbar begrenzt.
Auch in taz-Artikeln wurde daher schon oft darauf gepocht: Die Kinder gebildeter Eltern können die anderen Kinder mitziehen, gemeinsamer Unterricht ist bei den Linken in aller Munde.
Dafür sind die Kinder der ach so elitären und angeblich so nach unten tretenden Mittelschicht dann schon gut genug.
Aber wehe die Mittelschicht selber bangt um ihre Kinder !
Wehe die Mittelstandfamilie hätte auch gerne mehr als ein Kind !
Da kennt Frau Kappert keine Gnade.
meistkommentiert
Kinderbetreuung in der DDR
„Alle haben funktioniert“
Hybride Kriegsführung
Angriff auf die Lebensadern
BSW in Koalitionen
Bald an der Macht – aber mit Risiko
Dieter Bohlen als CDU-Berater
Cheri, Cheri Friedrich
Niederlage für Baschar al-Assad
Zusammenbruch in Aleppo
Sport in Zeiten des Nahost-Kriegs
Die unheimliche Reise eines Basketballklubs