piwik no script img

Debatte KindstötungenMissverständnis Mutterschaft

Die Tötung des eigenen Kindes gilt inzwischen fast schon als alltägliches Verbrechen. Damit bröckeln die Mythen rund um die Mutterschaft. Diese Erkenntnis war fällig.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Barbara Dribbusch
Redakteurin für Soziales
Redakteurin für Sozialpolitik und Gesellschaft im Inlandsressort der taz. Schwerpunkte: Arbeit, soziale Sicherung, Psychologie, Alter. Bücher: "Schattwald", Roman (Piper, August 2016). "Können Falten Freunde sein?" (Goldmann 2015, Taschenbuch).
Barbara Dribbusch
Redakteurin für Soziales
Redakteurin für Sozialpolitik und Gesellschaft im Inlandsressort der taz. Schwerpunkte: Arbeit, soziale Sicherung, Psychologie, Alter. Bücher: "Schattwald", Roman (Piper, August 2016). "Können Falten Freunde sein?" (Goldmann 2015, Taschenbuch).
Mehr zum Thema

5 Kommentare

 / 
  • N
    nek

    Sind sie doch!!!

     

    Monster (lat. monstrum, ?Mahnzeichen? wie lat. monstrare, ?zeigen? von lat. monere, ?mahnen, warnen?) ist ein Ausdruck für Dinge, die sich durch Größe, Stärke oder auch Hässlichkeit hervorheben.

    (Wikipedia)

  • HZ
    Harald Zorn

    In diesem Zusammenhang fällt mir noch die Kampagne der sogenanntern 'Aufdeckerinnen? gegen sexuellen Missbrauch durch Männer ein. Auch wenn sich diese Damen oft grausam mit ihren Verdächtigungen geirrt haben (siehe Wormser Prozesse) hätte es sich bei diesem Thema niemand trauen dürfen, etwa zu schreiben: ,Doch die männliche Seele nützt viele Wege, um sich dem Druck zu entziehen, wie Abspaltung, Umdeutung, Rollentausch.'

     

    Niemand hätte es sich trauen dürfen, von ,komplexen Gefühlen' der (männlichen) Täter zu sprechen. Oder von dem Gefühl des ,radikalen Alleingelassenseins, des Entwurzeltseins in der Welt' oder ähnlicher psychologischer Erklärungsversuche.

     

    Niemand hätte schreiben dürfen: ,Man muss die Verantwortung so weit wie möglich bei ihnen belassen. Nur Monster, das sind sie nicht.' Sofort hätte den/die SchreiberIn der Bannspruch des Täterschutzes getroffen.

  • R
    Rainer

    Eines muss ich klarstellen weil es im Artikel fasch dargestellt wird.

    Einer Frau wird es leichtgemacht aus der Mutterrolle zu entweichen. Dazu gibt es Babyklappen und anonyme Geburt. Ein Mann dagegen ist in der Vaterrolle festgenagelt. Für ihn gibt es in unserem Recht kein entrinnen.

     

    Rainer

  • ML
    Matthias Lasheras

    Ich verstehe es nicht?

    Frauen ermorden ihre Kinder. "Nur Monster, das sind sie nicht." Wieso?

     

    Tausende andere Frauen in ähnlicher Situation handeln nicht so. Alleine für diese Frauen, die nicht ihre eigenen Kinder töten, muss eine starke Abgrenzung und Achtung gegeben sein.

     

    Daher ist der Begriff "Monster" für mich sehr wohl gerechtfertigt.

     

    Tschüß,

    Matthias

  • HZ
    Harald Zorn

    Es ist zu begrüßen, dass Barbara Dribbusch den Abschied vom Mythos fordert, die Mütter seien per se die Guten für den Nachwuchs. Allerdings fordert diese Einsicht auch den zweiten Schritt, nämlich den Abschied vom Mythos des per se gleichgültigen, sich verdrückenden bis zum gewalttägigen und missbrauchenden Vaters. Dieses Bild wurde in den vergangenen Jahrzehnten von Frauengruppen bis zum Erbrechen gepflegt.

     

    Auch in Fr. Dribbusch's Kommentar wird versucht, Männer als von Natur aus böse darzustellen (?Zeugende Männer haben es da immer noch leichter, die Vaterrolle abzulegen wie einen unbequemen Anzug.?), während die Frauen mal wieder die Sozialisation in einer bösen Umwelt als Entschuldigung anführen dürfen. (?Doch die weibliche Seele nützt viele Wege, um sich dem Druck zu entziehen, wie Abspaltung, Umdeutung, Rollentausch.?)

     

    Wenn Fr. Dribbusch fordert, kindestötende Mütter nicht als Monster zu betrachten, sollte dies auch für Väter gelten.

     

    Beide Geschlechter sind in ihrem Verhalten geprägt durch Erziehung, Gesellschaft etc. und beide Geschlechter haben dennoch die Verpflichtung Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen.

     

    Diese Sichtweise wäre wirklich emanzipatorisch, da sie aus dämonisierten Männern Menschen und aus Frauen nicht Opfer sondern erwachsene und eigenverantwortliche Individuen macht.