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Debatte IsraelkritikNein, du darfst nicht

Deniz Yücel
Kommentar von Deniz Yücel

Es gibt kein Menschenrecht auf Israelkritik. Schon gar nicht für Deutsche. Dass du nicht darfst, heißt übrigens nicht, dass du in der Sache recht hättest.

Es gibt kein Menschenrecht auf „Israelkritik“. Und auch keines auf schlechtes Grafikdesign. Bild: dpa

E in Gutes hatten die antisemitischen Parolen auf den Demonstrationen: Seither gibt es etwas, was man hierzulande nur noch aus Studien kannte: leibhaftige Antisemiten. Die heißen Mohammed und Laila und Kemal und rufen Dinge, die sich nicht gehören.

Ein weiterer Effekt dieser Demonstrationen: Sie setzen Maßstäbe dafür, was Antisemitismus ist. Und, klar, gemessen an „Hamas, Hamas, Juden ins Gas“, ist alles andere gemäßigt – Gedichte von ehemaligen Waffen-SS-Männern, Karikaturen in extremliberalen Zeitungen, die täglich dutzendfach gedruckte Forderung, gegenüber Israel mal Kante zu zeigen.

Denn darin sind sich fast alle Kommentatoren und ihre Leser einig: Natürlich dürfe man Israel kritisieren – ganz so, als ob man Leben und Eigentum riskieren würde, wenn man das macht. Dieselbe verlogene Figur, die auch aus anderen Zusammenhängen sattsam bekannt ist: Man wird ja wohl noch sagen dürfen.

Du kommst hier nicht raus

Ja, du darfst es und du tust es. Aber es ist moralisch nicht richtig. Denn, nein, du darfst nicht. Es gibt kein Menschenrecht auf Israelkritik. Und schon gar nicht für dich. Nicht als Nachkomme jener Leute, die die Vernichtung der Juden von Europa geplant und durchgeführt haben. Nicht als Nachkomme jener, die sich am Holocaust bereichert haben. Nicht als Mitarbeiter von Bayer, Degussa oder Volkswagen. Nicht als Angehöriger eines Milieus, das in den neunziger Jahren Technopartys in arisierten Immobilien feierte. Gar nicht. Du bist Deutscher, aus der Nummer kommst du noch in tausend Jahren nicht raus.

Dieser moralische Imperativ gilt auch, wenn dein Opa nicht in der Wehrmacht dazu beitrug, dass hinter der Front die Gaskammern laufen konnten. Es gibt nämlich kein Deutschland ohne Auschwitz – kein Multikultideutschland, kein linkes Deutschland, kein besseres Deutschland, gar keins.

Wenn dir die Menschenrechte im Nahen Osten so am Herzen liegen, dann finden sich für dich andere Themen. Die Situation der Palästinenser in Syrien zum Beispiel, die zwischen den Truppen des Assad-Regimes und den liebevoll „Rebellen“ genannten islamistischen Milizen eingeschlossen sind.

Unerheblich ist dabei, dass es in Israel Leute gibt, die die eigene Regierung kritisieren. Dass sie es tun, zeigt, was Israel von allen anderen Staaten der Region unterscheidet. (Auf der anderen Seite muss man lange nach Leuten suchen, die aus Empathie mit der israelischen Bevölkerung die Hamas ebenso wie die PLO kritisieren. Die Disziplin Palästinakritik ist noch nicht erfunden.)

Alles unverhältnismäßig

Aber dass linke Israelis oder jüdische Linke außerhalb Israels das können, heißt noch lange nicht, dass du das auch darfst. Diese Trennung ist scharf und für dich, der du dich als mündiger Bürger fühlst, der sich von niemandem (außer vielleicht von deinem Chef) den Mund verbieten lässt, ungewohnt. Aber diese Schärfe entspricht der Schärfe der Trennung zwischen jenen, die selektiert wurden, und jenen, die selektiert haben.

Dass du besser die Klappe hältst, heißt übrigens noch lange nicht, dass du in der Sache recht hättest. So gelten die Luftschläge gegen Stellungen der Hamas als unverhältnismäßig. Aber wenn Israel stattdessen mit Bodentruppen in den Gazastreifen einmarschieren würde, würde das ebenfalls als unverhältnismäßig gelten. Als unverhältnismäßig gelten die Blockade des Gazastreifens oder Sanktionen gegen die Autonomiebehörde. Wer Israel Unverhältnismäßigkeit vorwirft, verlangt, dass Israel auf die dauernde Aggression durch die Hamas gar nicht reagiert. Erstaunlich in einem Land, das einst wegen ein paar chirurgischer RAF-Operationen fast kirre wurde und in dem ein paar Bengalos in Fußballstadien als Gewaltexzess gelten.

Als gemäßigt gilt, sich von beiden Seiten zu distanzieren – von einer Terrorgruppe bekennender Antisemiten wie der Hamas wie von einem demokratischen Staat, der seine Bürger zu schützen versucht. Aber klar: Gemessen am Holocaust, sind die Raketen der Hamas nichts, was eine Reaktion erfordern würde.

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Deniz Yücel
Kolumnist (ehem.)
Von Juli 2007 bis April 2015 bei der taz. Autor und Besonderer Redakteur für Aufgaben (Sonderprojekte, Seite Eins u.a.). Kurt-Tucholsky-Preis für literarische Publizistik 2011. „Journalist des Jahres“ (Sonderpreis) 2014 mit „Hate Poetry“. Autor des Buches „Taksim ist überall“ (Edition Nautilus, 2014). Wechselte danach zur Tageszeitung Die Welt.
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308 Kommentare

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  • Paula , Moderatorin

    Die Kommentarfunktion für diesen Artikel wurde geschlossen.

  • Ich hab´s ja schon einige male, aus verschiedenen Anlässen und an verschiedenen Orten, geschrieben: Deniz for President! Ein prima Kommentar, im Freistil verfasst! Wo der Jung Recht hat hat er Recht!

     

    Carlo Strenger, israelisch-schweizer Psychoanalytiker - auch ihm ist immer zuzustimmen: http://www.nzz.ch/meinung/kolumnen/morgenland/ein-ausweg-aus-dem-gaza-teufelskreis-1.18349905

     

    Und Amos Oz ist und bleibt eine wunderbare israelische Stimme: http://www.dw.de/amos-oz-israel-kann-nur-verlieren/a-17823004

     

    Ja, und selbst in der Tagesschau gibt´s treffende Kommentare ;-)

    http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-13172.html

    • 6G
      6020 (Profil gelöscht)
      @Uri Degania:

      „Deniz for President!“ ???

       

      Wo denn, in welchem Land, und Weshalb?

       

      Ich sehe in dem Artikel von Herrn Yücel klare ethnozentristische Tendenzen, allerdings liegt er mit seiner Kernaussage:

      [Deutscher], halte doch einfach die Klappe [wenns um Israel geht] voll auf Kurs der dt. Staatsräson und könnte sich mit einem so einseitig eingefärbten Menschenrechtsbegriff allerdings trefflich in die Tradition eines gauckchen verunstalteten Freiheitsverständnisses einreihen.

       

      Tut mir Leid, wenn ich sowohl dieser (glücklicherweise) völlig abwegigen Aussicht auf Überhöhung Ihres Lieblings keinerlei Sympathie bekunden kann, noch mich hier als Groupie des Deniz-Fan-Clubs outen möchte ..

  • 6G
    6020 (Profil gelöscht)

    Es scheint mir nicht so leicht, in dem Artikel zwischen Polemik, Ironie und ernsthaften Äußerungen zu unterscheiden, wahrscheinlich ist dies so auch beabsichtigt...

     

    So kriegt ja fast jeder sein Fett weg und der Preis-bewährte Autor, welcher ja, nebenbei bemerkt, prinzipiell nicht der germanischen Kollektivschuld unterliegt, kann so jedem seinen selbstgefälligen Spiegel vorhalten, von Anti-Semiten bis Anti-Muslime, über Weicheier (Angst vor Bengalos) bis zu Jenen, „die selektiert wurden, und jenen, die selektiert haben“ und wo folglich letztere Nachkommen die „Klappe“ zu halten haben, wenn diese denn nicht zur Ausformulierung des alle Gewalt beendenden Lösungsweges fähig sein sollte.

    … ach, auch das sollte doch besser unterbleiben, denn am deutschen Wesen soll die Welt ja gerade NICHT genesen, und das mit den (End)Lösungen und Heilsaussichten ist dann doch auch viel zu braun eingefärbt…

     

    Was also sollte dieser Artikel, außer uns vor Augen zu halten, dass eine Erörterung der anstehenden Fragen nach Schuld, Kausalitäten, Handlungsmöglichkeiten und Lösungsformen gerade den Deutschen historisch bedingt zusätzlich einige Probleme bereitet, was nun wirklich keiner besonderen Analytik bedarf.

     

    Allerdings gibt Hr. Yücel uns zum Ende des Artikels ja deutliche Hinweise zu seinem persönlichen Anliegen:

     

    „Aber klar: Gemessen am Holocaust, sind die Raketen der Hamas nichts, was eine Reaktion erfordern würde.“ Wir haben also demnach völlig die Orientierung verloren!

     

    Daher lautet ja die Empfehlung:

    Haltet besser die DEUTSCHE „Klappe“, sicher auch bzgl. des Genozids an den Armeniern vor einem Jahrhundert und auch der gegenwärtigen, nicht nur dies betreffenden Auswüchse in der Türkei, und und und .. !?

    • 6G
      6020 (Profil gelöscht)
      @6020 (Profil gelöscht):

      Teil 2:

      Da passt es auch in das Bild des Autors – dies meine ich heraus gelesen zu haben – vom dummen Deutschen, dass sich dieser dann auch nicht in die Situation eines durch Selbstmordanschläge und zumindest zeitweise vorhandenen täglichen Raketenbeschuss seitens der Hamas bedrohten Israeli hinein versetzen könne, und zudem auch in seiner palästinensischen Verliebtheit den bedrohten Israelis jegliche Handlungsalternativen verweigere, von den „Juden“ gleichsam wiederum in guter deutscher Tradition die Erduldung ihrer Auslöschung erwarte. („Wer Israel Unverhältnismäßigkeit vorwirft, verlangt, dass Israel auf die dauernde Aggression durch die Hamas gar nicht reagiert.“)

       

      Das es außerhalb einer militärischen Perspektive auch und gerade deshalb einen gangbaren Weg geben könnte, erwähnt Hr. Yücel mit keinem Wort, und dass dies, bzw. die israelische Weigerung diesen Weg auch nur freizuhalten im Kern genau die Kritik und Empörung gegenüber Israel ausmacht, ist dem Autor offenbar nicht bekannt.

       

      Meinen Kommentar, der genau diese Empörung, und das m.E. gezielte Überkleistern dieser Israel-Kritik durch eine aufgeblähte Antisemitismus Debatte zum Thema hat, kann man hier nachlesen:

       

      http://www.taz.de/!142761/#bb_message_3152067

       

      Da ich dabei nicht auch noch ausführlich die Gräueltaten der Hamas aufführe, und zudem keine historische Abhandlung liefere, welche in einer visionären, geradezu selbst-läuferischen Roadmap zum ewigen Frieden im nahen Osten gipfelt, wird mir dies allerdings Hr. Yücel kaum verzeihen können, denn da gilt ansonsten ja die Devise: „Dass du besser die [deutsche] Klappe hältst“!

       

      Ja Herr Yücel, soviel Weisheit könnte mich wirklich (fast) zum Schweigen bringen ...

  • Ich habe mich nun endlich angemeldet, um zu diesem Artikel einen Kommentar zu schreiben.

     

    Denis Yücel, was Sie hier schreiben, spricht mir aus der Seele. Dies ist eine wunderbare Antwort auf die Polemik der letzten Wochen in diesem Land und besonders in der Haupstadt Berlin.

    Dieser Text gibt mir in Gesprächen ein Fundament gegen viele völlig überdrehte, emotional hochexplosive Meinungsfontänen.

    Er regt auch zum Nachdenken an, über die eigenen Wurzeln und gibt den Ausblick, Israels Wurzeln zu erkennen.

    Wie kann es sein, dass in Berlin und anderen Städten der Antisemitusmus in vollen Zugen herausgebrüllt wird, Israel mit seinen radikalsten Einwohnern nivelliert wird und nicht gesehen wird, wie makaber das Spiel der Hamas ist, die menschliche Schutzschilde billigend opfern.

    Ich weiß, dass ich zu diesem Konflikt keine Partei ergreifen darf - und wenn dann nicht...

    Wenn Menschen sterben, liegen beide Seiten falsch.

  • "Warum kann eine Linke stillhalten, während [besonders in den letzen 4 Wochen] Synagogen angegriffen werden, Juden und Jüdinnen auf offener Straße angegriffen werden, jüdische Symbole verbrannt werden und stumpfester Antisemitismus in allen Formen durch die Straßen hallt?

    Um sich diesem Antisemitismus offen entgegen zu stellen, dafür bedarf es keinerlei Wissen um den Nahostkonflikt.

    Es gibt keinerlei legitime Argumention, die Juden und JüdInnen dieser Welt in Kollektivhaftung zu nehmen für Israel, es sein denn man ist Antisemit."

     

    Ich schließe mich dieser klugen Fragestellung und Position sowie natürlich Deniz Yücels genial polemische Zuspitzung dieser Problematik [Tucholsky lässt grüßen] zu 100 % an und schließe meinen Beitrag an die Adresse von (@ Bernado, @Der Lectomator, @Migra), die stellvertretend für das linke, rechte oder bürgerliche Spektrum des Antisemtismus stehen. Deutschland, Du Opfer, halt's Maul!

    • @ManLeng:

      @Manleng

      Wenn jeder der Kritik an Israels Regierung übt in Ihren Augen Antisemit ist, kann ich Ihnen auch nicht helfen, außer Ihnen gute Besserung zu wünschen. P.S. weil Sie es ja ständig empfehlen: wischen Sie sich doch mal bei Gelegenheit selbst mal den Schaum vor dem Mund weg.

      • @migra:

        Ihre Antwort zeigt, dass Sie den Inhalt meines Beitrags nicht verstehen können/wollen.

         

        [Die Moderation: Kommentar gekürzt. Bitte vermeiden Sie Bezichtigungen.]

    • @ManLeng:

      "Es gibt keinerlei legitime Argumentation, die Juden und JüdInnen dieser Welt in Kollektivhaftung zu nehmen für Israel"

       

      Aber genau das macht Deniz Yücel, wenn er es Menschen verbietet sowohl gegen die Politik der israelischen Regierung als auch gegen den Antisemitismus hierzulande zu protestieren. Indem er "deutsche" Kritik (er meint Kritik von Individuen, die er einem irgendwie gearteten Deutschtum zuordnen zu können meint - was er hier meint bleibt unklar. Da keinerlei kulturelle oder politische Unterscheidungen gelten lassen will, bleibt eigentlich nur noch eine biologische übrig) an der Regierung Israels antisemitisch nennt, nimmt er alle Juden und Jüdinnen in Kollektivhaftung für diese Politik.

       

      Kritik daran nun wiederum antisemitisch zu nennen, ist schon ziemlich aberwitzig.

       

      Bleibt noch die spannende Frage, ob ich dem linken, rechten oder bürgerlichen Spektrum zuzuordnen bin. ;-)

      • @Der Lectomator:

        Ich kann, will und werde hier ihren pathologischen Narzissmus nicht spiegeln.

        Da können sie noch so sehr mit Logik, logischen Denkspielen, die im Übrigen in sich unstimmig sind, ankommen.

        Lesen Sie mal die Beiträge von weiter unten von Manfred Breitenberger und sein Blog.

        Er ist ja sehr freundlich zu Leuten wie ihnen.

        Ich nicht.

  • Diese Argumentation ist rassisitisch. Es gibt weder eine Rasse der Juden noch eine Rasse der Deutschen. Der Autor ordnet Individuen - sei es einen israelischen Minsterpräsidenten der unfähig ist mit einem Konflikt verantwortlich umzugehen oder einen Zeitungkommentator, der dies kritisiert, jeweils einer dieser beiden angeblichen Rassen zu und zieht daraus Schlüsse, was der einzelne jeweils darf oder nicht darf.

     

    Und dabei übersieht er auch ganz nebenbei, dass es ebenfalls keine Rasse der Hamas gibt. Ein Bewohner des Gazastreifens gehört nicht zu dieser Rasse und darf deshalb auch nicht wegen dieser angeblichen Zugehörigkeit umgebracht werden. Die Menschenrecht lehren uns doch gerade, auf den Einzelnen zu schauen und ihn nicht den Stempel einer Gruppe aufzudrücken.

     

    Und so kann man denn auch ein "Menschenrecht auf Israelkritik" einem Deutschen weder zugestehen noch verwehren, nur einem Individuum.

     

    Auf der anderen Seite identifiziert der Autor Israel mit "den Juden". Ebenfalls ein rassistisches Motiv. Erst diese Identifizierung macht doch Antismemitismus in diesem Zusammenhang überhaupt erst möglich. So schürt der Autor das, was er zu bekämpfen wähnt.

  • Nice try, Deniz. Haha!

  • Weisste was Deniz, ich kritisiere Israel und auch sonst jeden anderen der es meiner Meinung nach verdient hat trotzdem. Obwohl oder gerade weil meine Vorfahren möglicherweise Dreck am Stecken hatten. Soweit kommt es noch! Sippenhaft gibts nicht mehr. Schau mal lieber Du nach hinten in Richtung Deiner Vorfahren was da so los war und ansonsten: ein jeder kehr vor seiner Tür!

    • @migra:

      Ein jeder kehrt vor seiner Tür, bis der Besen in den Brunnen gefallen ist.

  • @D.J. - weder bin ich Linker, noch könnte mein Kommentar in der Nationalzeitung stehen.

    Ich lege nur Wert auf die Feststellung, daß es türkische und arabische Jugendliche waren, die "Hamas, Hamas - Juden ins Gas" riefen - und nicht "deutsche".

    Auch nicht deutsche Neonazis. Es waren Türken und Araber.

    Ich finde es verkommen von Herrn Yücel - daß er SEINE Nazis einfach zu Deutschen macht - um dann zu fordern:

    "Deutschland, halt's Maul". (Weil es immer noch "Nazi" ist.) Und ich lasse mich nicht von diesem Schwachkopf duzen.

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Also gleich mal vorweg: Mein Vater war Nazi.

    Aber muss ich mir von einem Türken, dessen Uroßvater vielleicht Palästinenser gefoltert hat, so etwas sagen lassen?

    Ja, ist ok.

    Aber wenn ich die israelische Regierung als einen mafiösen Haufen ansehe, der Israel an den Rand des Abgrundes regiert, möchte ich mir doch nicht reinreden lassen.

    Die Hamas kann meinetwegen in einen Sack gesteckt und nach Hintersibirien verfrachtet werden. Aber, neben den korrupten israelische Regierungsangehörigen und den religiös Wahnsinnigen unter den Arabern gibt es immer noch eine Bevölkerung, die dort aufgerieben wird. Um die sollte es gehen und da könnte Deutschland ruhig mit der UNO einmarschieren und ein paar Leute von dort nach den Haag schicken.

  • @Karl Knaddel, heute, 14:15 Uhr: "Araber haben als israelische Bürger, von denen sie 20 Prozent stellen, die gleichen Rechte, wie nichtarabische Israelis,..."

    Das sagt die israelische Regierung, das sagen die Freunde Israels hier, das sagen die bezahlten Hasbara-Leute in sämtlichen Online-Foren, das sagen NIE die israelischen Bürger palästinensischer Herkunft.

    Ist das denn nicht aufgefallen?

    Die Palästinenser in Israel mit israelischer Staatsbürgerschaft sind duchaus nicht gleichberechtigt, und das sagen sie auch regelmäßig. Was die Unterstützer Israels hier in D. natürlich nicht daran hindert, ausschließlich die Version der israelischen Regierung zu verbreiten.

    Nur 3 Beispiele:

    - die Palästinenser mit israelischer Staatsbürgerschaft dürfen keine Grundstücke kaufen.

    - obwohl diese Menschen gut 20 % der Einwohner Israels stellen, entfallen auf sie noch nicht einmal 1% der erteilten Baugenehmigungen

    - wenn eine Mann oder eine Frau dieser Menschen im Ausland jemand kennenlernt und heiraten will, dann darf er oder sie seine/ihren Partnerin/Partner nicht mit nach Israel bringen - das wird ihm nicht erlaubt - im Gegensatz zu jüdischen Israelis.

    Und das sind nur drei Beispiele - recherchieren Sie doch einfach selbst im Netz, Hr.Knaddel, Sie werden noch wesentlich mehr finden.

    (Aber: ich bin fest überzeugt, das Sie trotz gegenteiliger Kenntnis weiter bei jeder Diskussionen behaupten werden, das die Palästinenser mit israelischer Staatsbürgerschaft völlig gleichberechtigt sind).

    • @Bernado:

      Da Ihre Einwäne offenbar ehrlich gemeint sind und nicht polemisch, will ich auch ehrlich antworten. Es gibt tatsächlich Einschränkungen, die man im Einzellfall diskutieren könnte. Ich sehe hier jedoch ein funktionierendes Rechtssystem und eine lebendige Demokratie in Israel, die sich dieser Probleme annimmt. Die Öffentlichkeit und die Rechtssprechung nimmt hier immer wieder Einfluß und die Entwicklung befindet sich m.E. Auf einem guten Weg. Im Vergleich zur rechtlichen Situation eines Juden in Gaza und in vielen arabischen oder muslimischen Ländern, ist der Status eines Arabers in Israel nahezu paradiesisch.

  • Welche ethnischen Säuberungen meinen Sie? Doch wohl nicht den Exodus der Juden in Afrika und dem Nahen Osten in den vergangenen 20 Jahren?

    • @Karl Knaddel:

      Nun, vielleicht DIE ethnischen Säuberungen, die der israelische Historiker Ilan Pappe in seinem Buch "Die ethnische Säuberung Palästinas" beschrieben hat.

      • @Bernado:

        Na dann handelt es sich doch tatsächlich um eine der seltsamsten ethnischen Säuberungen in der Geschichte. Schließlich scheint sie, so man den Zahlen der Bevölkerungsentwicklung Glauben schenken darf, das Gegenteil des Beabsichtigten zur Folge zu haben.

        • @Karl Knaddel:

          Das Buch ist im 2001-Verlag erschienen, Hr.Knaddel, einfach mal lesen, vielleicht verstehen Sie dann mehr.

  • Dem Autor bleibt ja nix anderes übrig als so einen Mumpitz zu schreiben. Groteskerweise kommen die Deutschen m.E. aus der "Holocaust-Sache" nur durch die Hilfe der Deutschtürken raus. Also Leute wie Herrn Yücel. Das hat zwei Gründe.

    Erstens sind wir die einzigen Deutschen, die garantiert nix mit Nazideutschland zu tun hatten.

    Zweitens interessieren uns die Juden genausowenig (oder viel) wie Senegalesen oder Chilenen. Mir sind sie z.B. überhaupt nicht wichtig. Ihre Staaten interessieren mich genausowenig. Und ihre Politik interessiert mich ebensowenig. Oder kennt hier jemand den Präsidenten von Senegal? Ich bin null Solidar. Israel wird hier so aufgebauscht und extra wichtig gemacht. Denke das Israel kein erfolgreicher Staat ist, weil sie es seit ihrer Gründung nicht schaffen mit einer Hand voll Araber in Frieden zu leben. Und würden die Medien nicht dauernd über sie berichten wüsste keiner von ihrer Existenz. Ich bin hier in Deutschland. Und mich interessiert zuallererst was hier abläuft. Erst Deutschland dann die anderen. Wir bringen es euch bei. Noch 10 Jahre und dank uns dürft ihr auch rausgehen und gegen jeden Drecksstaat protestieren so oft und solange ihr wollt. ;)

  • Warum und was verbiendet türkische und arabische Jugendliche aus Deutschland! mit dem Gazastreifen jedoch nicht mit Israel? Und warum fühlen sich deutsche Jugendliche eher mit Israel verbunden und nicht umgekehrt? Und warum hassen westdeutsche Linke den deutschen Staat und das deutsche Volk, ostdeutsche Linke aber nicht?

    Ich denke da könnte man mal mit dem Fragen anfangen.

  • Mit der individuellen Weltweisheit erhält jeder eine noch so unbedeutende Provinz; Bloß der Verzicht auf die Herrschaft erscheint als ein Ding der Unmöglichkeit.

     

    freundliche Grüße, JederD

  • Die Klappe halten, müssen vielleicht Leute, die entmündigt sind (und nicht solche, die U-Boote im Wert von 700 Millionen € liefern, damit ein Land sich "selbst verteidigen" kann).

    Das ist übrigens auch der Grund, warum Amerika nicht die "Klappe hält" - denn ohne dessen Militärhilfe würde Israel genauso in Schwierigkeiten kommen

    2. Wenn bei Militäreinsätzen eines Verbündeten 1000 Zivilisten ums Leben kommen - so daß türkische und arabische Jugendliche "Hamas, Hamas - Juden ins Gas" rufen (ohne auf die Gefühle ihrer deutschen Mitbürger Rücksicht zu nehmen), dann kann man schonmal auf die Idee kommen, die Art der Einsätze infrage zustellen.

    Nicht die Existenz des Staates Israels - oder sein Recht, sich selbst zu verteidigen, nur die Idee, mit F-16 Jagdbombern und schweren Artilleriegeschützen Wohngebiete anzugreifen, in denen 43% der Bevölkerung unter 14 Jahre alt sind.

    3. hat die israelische Regierung die Weltöffentlichkeit BELOGEN - als sie ihr vorgespielt hat, die 3 Jugendlichen seien "entführt" worden. Tatsächlich WUSSTE sie schon längst, daß sie tot waren, tat aber weiter so, als suchte man sie LEBEND (vermutlich, um so mehr Hamas-Mitglieder verhaften zu können). Das ist zwar nicht besonders rechtsstaatlich - aber es paßt andererseits genau zum Tenor des Artikels, die "Nazi-Deutschen" sollten ruhig weiter die Schnauze halten.

    4. was Yüksels höhnische Bemerkung angeht, "als Deutscher kämen wir in 1000 Jahren nicht aus der Sache raus" (während die Türkei es in noch nichtmal 100 geschafft hat, aus der "Sache" mit 1,5 Millionen toter Armenier "rauszukommen), kann ich nur sagen:

    wollen "wir" auch gar nicht.

    Ich für meinen Teil wünsche Israel das Beste, bezweifele aber, ob es mit diesen Methoden (und mit dieser Regierung) Frieden findet. Und nein, das ist keine "einseitige" Schuldzuweisung. Das ist inzwischen die offizielle Meinung der US-Regierung.

    • D
      D.J.
      @Jakob Licht:

      "Wohngebiete anzugreifen, in denen 43% der Bevölkerung unter 14 Jahre alt sind."

       

      Tja, auf die Idee muss man erst mal kommen, von dort aus Raketen abzuschießen. Und dann, wenn die isr. Armee die Bewohner über bevorstehende Angriffe informiert, diese aufzufordern, als Schutzschilde dazubleiben.

       

      "so daß türkische und arabische

      Jugendliche "Hamas, Hamas - Juden ins Gas" rufen (ohne auf die Gefühle ihrer deutschen Mitbürger Rücksicht zu nehmen),"

       

      Jetzt wird es so richtig geschmacklos, mein Herr. Ja, ich weiß schon, warum ich einen Teil (!) der heutigen realexistierenden so genannten Linken zuiefst verachte. Nein, Ihr Kommentar könnte genausogut in der Nationalzeitung stehen.

    • @Jakob Licht:

      Zunächst einmal: Auch in den Jahren vor dem Eingreifen Israels in Gaza war der al-Quds-Tag oft sehr unappetitlich. Diesen jungen Leuten wird der Haß auf Israel und jeden Juden bereits in Krippenalter eingetrichtert.

       

      Gaza ist ein Kinderland. Das Durschnittsalter beträgt auf Grund der extremen Bevölkerungsentwicklung gerade mal 19 Jahre. Trotzdem sind sehr junge Menschen bei den Getöteten deutlich unterrepräsentiert. Für mich ist klar erkennbar, dass Israel alles tut, um weniger Beteiligte mehr zu schonen als Verantwortungsträger.

       

      Einen Ausgleich zwischen den Palästinensern und Israel kann es nicht geben, da beispielsweise Hamas überhaupt nicht daran interessiert ist. Hamas würde nur ein Israel akzeptieren, das im Meer liegt und in dem es keine Juden gibt.

       

      Überall auf der Welt steigt der arabische Bevölkerungsanteil rasant und in einigen Ländern flüchten Juden bereits (z.B. in Schweden und Frankreich). Damit steigt auch der Einfluss der Araber auf die Politiken in diesen Ländern (siehe al-Quds-Tag in Deutschland). Selbst in den USA ist die Zustimmung hinsichtlich einer uneingeschränkten Unterstützung Israels längst gekippt.

       

      Die Zukunft sieht nicht rosig aus für Israel.

      Golda Meier sagte einmal sinngemäß, dass es Frieden zwischen den Arabern und Israel erst geben könne, wenn die Araber ihre Kinder mehr liebten, als sie die Juden hassten. Ich bezweifle, dass wir diesen Tag je erleben werden.

      • @Karl Knaddel:

        Den jungen Palästinensern muss niemand Hass auf Israel eintrichtern - diese jungen Leute erleben in ihrem Alltag die Besatzung durch die israelische Armee, sie spüren in ihrem Alltag die Auswirkungen der Politik Israels ganz konkret.

        Sie wissen, das die Elite Israels der Auffassung ist, das jüdische Menschen mehr Recht auf dieses Land haben als nichtjüdische Menschen, sie wissen, was Zionismus bedeutet - nämlich genau das.

        Da kann man doch Akzeptanz dieser Ideologie schlecht erwarten. Aber was meinen Sie, Hr.Knaddel - ist es in Ordnung, wenn jüdische Menschen mehr Rechte haben als nichtjüdische Menschen?

        • @Bernado:

          Sie unterscheiden in den besetzten Gebieten nach jüdischen und nichtjüdischen Menschen. Ich würde jedoch eher nach besiegten Angreifern und siegreichen und daher überlebenden Verteidigern unterscheiden. Das die ehemaligen Angreifer nicht die gleichen Rechte haben, ist verständlich und auch gut so.

      • @Karl Knaddel:

        Karl Knaddel, die Behauptung "Hamas würde nur ein Israel akzeptieren, das im Meer liegt und in dem es keine Juden gibt" stimmt nicht. Henry Siegman, ehemaliger Präsident des American Jewish Congress berichtete vor wenigen Tagen gegenüber "Democracy Now!" von seinen Gesprächen mit Chaled Mashal, dem Hamas-Vorsitzenden, der ihm gesagt hatte, er würde sich nicht weigern, einer Koalitionsregierung anzugehören, die Israel anerkennt.

         

        Umgekehrt wird aber ein Schuh draus: Hamas hat nicht im Entferntesten die Möglichkeit, die Existenz Israels zu gefährden, aber Israel tut alles, um die Existenz eines Palästinenserstaats ein für allemal unmöglich zu machen. Vor Kurzem hat Netanyahu in einer Pressekonferenz gesagt "There will never be a truly sovereign Palestinian state anywhere in Palestine." (zit N. Henry Siegman,) http://www.democracynow.org/2014/7/31/us_jewish_leader_henry_siegman_to ) Die Strategie Netanyahus ist nach Siegmans Einschätzung, den "Friedensplan" von Naftali Bennet umzusetzen: Mehrere Bantustans schaffen, in denen der überwiegende Teil der Palästinenser so eingepfercht ist, wie heute in Gaza und einer kleinen Zahl von Palästinensern, die in der C-Zone leben, israelische Pässe auszuhändigen. So könnte man 60% der Westbank annektieren, wäre aber dauerhaft zum Apartheidsstaat geworden.

        Wie gesagt: das ist nicht meine Einschätzung sondern die von Henry Siegman.

        Wäre Israel dagegen bereit, die Besatzung der Westbank, die illegalen Siedlungen und die Blockade Gazas aufzugeben, würden schon lange keine Raketen mehr fliegen. Aber, wie gesagt, dazu wird die Regierung Netanyahu unter keinen Umständen bereit sein.

        • @RJR:

          Das mit der Apartheid ist natürlich bösartigste Verleumdungsrhetorik. Araber haben als israelische Bürger, von denen sie 20 Prozent stellen, die gleichen Rechte, wie nichtarabische Israelis, sitzen z.B. auch in der Knesset. Hier geht es jedoch um Menschen die keine israelische Staatsangehörigkeit haben (und auch nicht haben wollen). Die keinen eigenen Staat haben wollten, wollen und auch nicht bilden könnten (ich bezweifle, dass ein Staat mit einem Durchschnittsalter von 19 Jahren funktionieren kann).

           

          Raketen werden immer fliegen. Israel hat schon so oft Land gegen Frieden eintauschen wollen und wurde immer verarscht. Nein - die Araber werden in dieser Region erst Ruhe geben, wenn die Juden tot oder weg sind.

        • @RJR:

          Ich beobachte diesen Konflikt jetzt seit 40 Jahren und falle daher nicht mehr auf die Taqīya von Einzelpersonen herein, die auf arabisch anders sprechen als auf englisch.

           

          Hamas hat absolut die Chance Israel bzw. die Juden (in Israel) zu vernichten. Dazu muss weltweit die Öffentliche Meinung beeinflusst werden. Nichts anderem diente der jahrelange Raketenbeschuss Israels, der zwar militärisch wirkungslos ist, aber eine enorme Terrorwirkung in der Bevölkerung des südlichen Israels entfaltet. Netanjahu wusste, dass er genau das macht, was die Hamas wollte, als er die Bodenoffensive befahl. Aber er m.E. hatte keine andere Wahl.

           

          Jetzt werden der Weltöffentlichkeit - und genau das ist die Hauptwaffe der Hamas - leidende Palästinenser präsentiert. Und wieder dreht sich die Sympathie weiter zu Gunsten der Araber. Die Unterstützung Israels in den USA und Europa schwindet immer mehr. Die inzwischen nicht mehr irrelevanten arabischen Bevölkerungsanteile im Westen und die Dominanz in den UN tun ihr Übriges.

           

          Irgendwann wird es staatliche Sanktionen gegen Israel geben (private gibt es bereits), während die Araber in Gaza mit Milliardenbeträgen der EU und der UN finanziert werden und eine der höchsten Reproduktionsraten der Welt erreichen (Geburten-Djihad). Letzteres werden irgendwann auch die EU und die UN nicht mehr finanzieren wollen, so dass es zu Hungersnöten und Epidemien in Gaza kommen wird; sehr zur Freude der Hamas. All dies wird Israel angelastet werden und am Ende dieser Entwicklung könnte die Relativierung des Existenzrechts Israels stehen.

        • D
          D.J.
          @RJR:

          Völliger Unsinn. Die Hamas hat oft genug erklärt und geschrieben, Israel nie anzuerkennen. Von noch extremeren Gruppen mal ganz abgesehen.

          • @D.J.:

            Da kann man reden und reden. Leuten wir RJR möchte man dringlichst die Lektüre des islamischen Ideologen Sayyid Qutb empfehlen, von dem die aber wahrscheinlich noch nicht einmal den Namen gehört haben. http://de.wikipedia.org/wiki/Sayyid_Qutb#Antisemitismus

  • Es ist erstaunlich wie sich die linke Taz gewandelt hat:Nun leistet sie sich, wie früher nur bei Potentaten üblich, einen echten Hofnarren, um die Aufmerk-samkeit zu steigern. D.Y. Ist ein echter Januskopf. Das drückt er ja schon in seiner Maskierung aus. Er kann ja(Taksim) auch echt Vernünftiges absondern.

  • Vielen Dank für diesen Artikel. Man sollte noch ergänzen, dass Deutsche - als Nachkommen jener Leute, die die diese Länder überfallen und dort Kriegsverbrechen verübt haben - auch kein Recht haben, Russland, Serbien oder Griechenland zu kritisieren.

    • @Francesco:

      Mit Verlaub: Das ist doch Unfug. Demnach hätte ja so gut wie kein Land der Welt irgendwelches Recht, andere Länder zu kritisieren. Die Römer hatten auch mal ein Weltreich - also darf Italien sich nicht äußern?! Kolonialmächte wie England, Frankreich, Portugal, Spanien, etc. - dürfen nicht kritisieren?! USA, Russland - auch nicht?! Ich hör hier mal auf. Wer bleibt denn noch übrig? Wer darf kritisieren? Oder gilt das "Verbot" nur für Länder, die Kriege verlieren?

    • @Francesco:

      Und wenn die Deutschen es trotzdem tun, auch ohne das Recht zu haben - was dann? Was schlagen Sie vor?

  • Ich gehe mal wie einige vorher davon aus, dass der Kommentar inhaltlich nicht ernst gemeint ist... Ansonsten gibt es kein Volk auf Erden, das überhaupt den Mund aufmachen darf.

    Inzwischen fühlen sich immer mehr Menschen als Erdenbürger, und wenn einige (immer noch) nationalistische oder fanatisch-religiöse die Grenzen anderer nicht respektieren, dann soll man sie auch kritisieren dürfen. Beide Seiten kann man nachvollziehen (nicht unbedingt verstehen), beide Seiten kann man kritisieren. Und es gibt sehr wohl Palästinenser, die die Hamas beschimpfen, genauso wie es (jüdische) Israelis gibt, die die Methoden ihrer Regierung kritisieren. Freunde von mir in Jerusalem wurden in letzter Zeit wiederholt von anderen Israelis beschimpft und bespuckt, als diese mitbekamen, dass sie sich kritisch unterhielten. Bei den Palästinsern wird es ähnlich sein.

  • ich empfehle all den menschen hier, die vor stolz auf deutschland nur so strahlen und/oder glauben der nationalsozialismus hat nichts mehr mit deutschland zu tun, einfach mal:

     

    Lesen:

    http://www.zeit.de/2014/22/emmanuel-todd-europa-europawahl

     

    Gucken:

    Finsterworld

     

    Googeln:

    Historikerstreit

  • Der Punkt ist, dass es auf der anderen Seite Juden wie Alfred Grosser gibt, die sich selbst geradezu darin gefallen, die Deutschen anzustacheln: "Los, kritisiere Israel. Wie, hast du Israel heute noch nicht kritisiert? LOS, IHR DEUTSCHEN, KRITISIERT DOCH ENDLICH ISRAEL!"

     

    Und das geht mir persönlich genau so auf die Nerven!

     

    Was ich mir mal wünschen würde: Eine Talkshow zum Thema: "Israel und Palästinenser" mit Deniz Yücel, Wolf Biermann, Henryk M. Broder, Alfred Grosser und Jürgen Todenhöfer.

  • Ein wirklich ärgerlicher und dümmlicher Kommentar! Yüksel verzichtet auf jegliche Analyse, auf jegliche Differenzierung und nimmt den einfachen Weg: "Bedingungslose Solidarität" mit den vermeintlich Guten.

    Eine Auseinandersetzung mit dem hier vorliegenden Wertekonflikt - historisch begründete Pflicht zur Zurückhaltung gegenüber Israel vs. Verteidigung universaler Menschenrechte - komplette Fehlanzeige.

     

    Einen solch dümmlich-platten Kommentar kann ich mir nur als kalkulierte Provokation erklären, um mal wieder richtig Leben in die Leserbriefspalte zu bringen. Und dafür finde ich das Thema viel zu ernst und traurig.

     

    Wie kurzsichtig er ist, zeigt z.b. seine Behauptung "Unerheblich ist dabei, dass es in Israel Leute gibt, die die eigene Regierung kritisieren. Dass sie es tun, zeigt, was Israel von allen anderen Staaten der Region unterscheidet." Hat Yüksel vielleicht schonmal von Ägypten gehört? Ist der gesamte arabische Frühling, die Aufstände gegen überwiegend westlich gestützte Autokraten an ihm komplett vorbeigegangen? Hat er irgendeine Ahnung davon, wie die Bevölkerungen der arabischen Staaten ihre oftmals westlich gestützen Herrscher wahrnehmen und kritisieren - oftmals um den Preis von Leben und Freiheit?

     

    Israel könnte natürlich als Demokratie im Nahen Osten Vorbildfunktion haben, aber, wenn es das humanitäre Völkerrecht komplett missachtet, wenn es immer mehr darauf hinarbeitet, die Palästinenser in Banthustans einzupferchen, dann bleibt von dieser Vorbildfunktion nicht viel übrig. Menschenrechte sind universal und unteilbar. Wer sie bestimmten Bevölkerungsgruppen vorenthält, verwirkt das Recht, sich "Demokratie" zu nennen. Das musste auch Südafrika irgendwann lernen. Hoffen wir, dass sich die Erkenntnis auch irgendwann in Israel durchsetzt.

    • 6G
      6020 (Profil gelöscht)
      @RJR:

      Ich kann Ihrem Beitrag nur zustimmen, der Artikel von Hr. Yücel ist eine Mischung aus plumper Polemik, Provokationen, Ignoranz und Verkündung von Binsenweisheiten – und, dies sehe ich nun recht deutlich, zudem in einer Art von Ethnozentrismus, in dem sich der Autor anmaßt, als Deutsch-Türke „uns“ einmal den Spiegel unserer Verlogenheit und Erbärmlichkeit vorzuhalten.

       

      Einige Kernsätze des Artikels, die m.E. nicht als Ironie zu verstehen sein dürften, und vor allem der Schlusssatz sprechen ja eine deutliche Sprache, in dem der deutschen Kritik an Israel die Legitimität als auch generell der Anspruch auf Ernsthaftigkeit genommen werden sollte.

  • Hallo Herr Yücel,

    als ich Ihren Kommentar beim Frühstück las, sah ich Sie vor mir. Nach dem letzten Punkt sich genüßlich zurück lehnend und sagten: So, jetzt warten wir mal die Hassmails ab.

    Sie haben den Finger in die Wunde gelegt. Wie man sieht, tut es weh.

    Ich meinerseits bleibe dabei: Solange die Menschenrechte universell sind, somit auf der ganzen Welt gelten, kritisiere ich Israel genauso wie die Hamas.

    Meine Frage an beide Seiten ist: Glaubst du, dass die anderen menschliches Mitgefühl mit Euch haben? Die Antwort lautet immer: Nein. Glaubst du, dass sich die Lage ändern wird, wenn sie Mitgefühl haben? Die Antwort lautet immer Ja. Letzte Frage: Hast du Mitgefühl mit den anderen?

    Meine Antwort: Solange da kein Ja kommt, gibt es keinen Frieden.

  • 9G
    90191 (Profil gelöscht)

    Die betont völkische Gesinnung Israels ist halt auch nicht grad deeskalierend. Übertriebenes Volkstum ist ein stetes Pulverfaß.

  • Gute Güte, verstehen wirklich 1/3 der Leser den Text nicht? Scheinbar kommt die Generation PISA in das Alter, wo sie solche Kommentare liest.

    Unglaublich.

    • @Kaboom:

      Haben Sie ihn denn verstanden?

      • @Franco:

        Wenn es Deniz Yücel hier ums Verständnis gegangen wäre, hätte er sicher auch verständlich schreiben können.

      • @Franco:

        das weis man bei Yücel doch nie.

        da hilft nur beten ;)

  • Die Frage ist doch nicht, Israelkritik, nein, ja, sondern was da verhandelt wird. Mit kann ein Konflikt im Nahen Osten eigentlich egal sein, er betrifft mich nicht. Meine Aussenpolitiker treffen die richtigen Worte. Was habe ich damit zu tun in meiner Lebenswelt?

     

    Im übrigen, was haben deutsche und osteuropäische Juden eigentlich mit Israel zu tun? Das ist ja der eigentliche Zumutung dieser Demos, dass Bürger unseres Landes jüdischen Glaubens sich für die rechtsaussen Eskalationspolitik Israels verantworten sollen. Damit haben sie nichts zu tun. Mir stehen Palästinenser auch nicht näher, weil viele Christen sind und ich zufällig evangelisch. Muslime in unserem Land sind nicht für die Hamas in Verantwortung zu ziehen, Juden nicht für die Politik Israels.

    • D
      D.J.
      @Lurchator:

      Im Prinzip völlig richtig. Aber: Wenn jemand für die Hamas demonstriert, übernimmt er/sie in gewisser Weise Mitverantwortung für die Hamas. Wenn ein Linksparteiler Seit an Seit mit der Hamas demonstriert und dabei Hassparolen nicht widerspricht, dieser ebenso. Gleiches gilt freilich auch für Demos in Unterstützung der israelischen Politik (mit dem Unterschied allerdings, dass ich auf denen noch keine Hassparolen wahrgenommen habe).

  • *

    Ja, HUITZILOPOCHTLI, genau SO.

  • Au ja, neue Komplexe! Nicht nur die Schuld der Großeltern durch die Gegend tragen, sondern auch noch die der Palästina-Soli-Eltern und unsere Kinder dürfen sich dann die Schuld der Antideutschen Israel-Soli-Generation als neuen gesellschaftlichen Komplex aufladen.

    Wie wärs mal damit, die realen Probleme der realen Menschen vor Ort heute zu betrachten, statt ihnen zusätzlich dazu (ist so schon schwer genug zu lösen) noch die ganzen Kompensationsprojektionen unserer Tätervolknachkommen überzuhelfen? Eure verlogene unbedingte Solidarität ist für real existierende Israelis ungefähr so hilfreich wie die Tonnen von Konsumscheiß, die ein mißbrauchender Vater aus schlechtem Gewissen seiner mißbrauchten Tochter hinterherwirft (sorry für den deplazierten Vergleich...)

  • Nach den vielen judenkritischen Äußerungen der letzten Tage in unserer geliebten Republik erlaube ich mir, bezugnehmend auf den obigen Artikel, Wolfgang Pohrt zu zitieren (Auch auf die Gefahr hin, dass den hier kaum jemand kennt):

     

    Vormundschaft und Sorgerecht für das Opfer werden dem Täter zugesprochen. Mit den Verbrechen, die Deutschland an den Juden und an der Menschheit beging, hat es sich eigenem Selbstverständnis gemäß das Vorrecht, die Auszeichnung und die Ehre erworben, fortan besondere Verantwortung zu tragen. Der Massenmord an den Juden verpflichte, so meint man, Deutschland dazu, Israel mit Lob und Tadel moralisch beizustehen, damit das Opfer nicht rückfällig werde. Zwei angezettelte Weltkriege böten, so meint man weiter, die besten Startbedingungen, wenn es um den ersten Platz unter den Weltfriedensrichtern und Weltfriedensstiftern geht — frei nach der jesuitischen Devise, dass nur ein großer Sünder das Zeug zum großen Moralisten habe“

     

    Zur Lektüre empfehle ich den "linken" Israelkritikern:

     

    http://thinktankboy.wordpress.com/2011/04/18/„operation-thunderbolt“-und-die-deutsche-„heimatvertriebenenverband“/

    • @Manfred Breitenberger:

      "Konkret" war für mich eher Feindlektüre, aber Pohrt hat mit manchem recht, insbesondere mit o.g. Einschätzung, die ja schon (zurecht und notwendigerweise) an der Psychoanalyse kratzt.

      Lohnenswert ist auch Broders schon lange vergriffenes Buch "Der ewige Antisemit".

      Er versucht durchaus schlüssig, die verschiedenen Aspekte und Motivationen des Antisemitismus abzuarbeiten, steht am Ende aber doch auch ratlos da.

      Sein Bild des A. als einer nicht zu heilenden Krankheit, die sich selbst gebiert und speist, alle Schichten und Persönlichkeiten befallen kann, hat was Beklemmendes.

      • @Huitzilopochtli:

        Gerne habe ich deinen Kommentar gelesen und klar kratzen Pohrts Sätze an der Psychoanalyse. Den "ewigen Antisemiten" habe ich ebenso gewinnbringend gelesen wie Jean Amérys " Der ehrbare Antisemitismus", Poliakovs "Geschichte des Antisemitismus", auch Arno Lustiger, Detlev Claussen, T. Adorno usw. Ratlos bin ich als Linker vor allem wegen des linken Antisemitismus.

         

        Der Islamismus, wie der der Hamas oder des iranischen Regimes verfolgt jedes marxistische Denken mit gnadenloser Unterdrückung und Folter, er stellt Homosexualität unter Todesstrafe und behandelt die Frauen als Menschen zweiter Klasse. Neofaschistische Strömungen in aller Welt gehen mit dem antisemitischen islamistischen „Widerstandskampf“ konform. (R. Kurz) Viele Linke glorifizieren offensichtlich ihren alten „Antiimperialismus“ und übertragen ihn auf die islamistischen Bewegungen und Regimes. Das kann nur als ideologische Verwahrlosung gekennzeichnet werden, denn der Islamismus steht gegen alles, wofür die Linke jemals eingetreten ist.

         

        Aber wieso "Konkret" eher Feindlektüre für dich war verstehe ich nicht.

        • D
          D.J.
          @Manfred Breitenberger:

          "ideologische Verwahrlosung"

           

          Da muss ich an O. Lafontaine denken, der ideologische Schnittmengen zwischen Linken und Islam auzumachen meinte. U.a. bezog er sich auf das Zinsverbot. Somit meinte er also Islam als gesellschaftlich-politisches Konzept, also den Islamismus. Marx verachtete übrigens die Reaktionäre unter der Maske des Sozialisten noch weit mehr als die offenen Reaktionäre. Ich verstehe ihn.

          • @D.J.:

            Mein Namensvetter hat sich auch zum Islam eindeutig geäußert. Wer ihn bei der Gesellschaftsanalyse ernst nimmt, sollte auch seine Worte über Mohammeds Religion nicht versäumen.

          • @D.J.:

            Karl Marx hat sich in seinem 3. Band des Kapitals über Proudhon lustig gemacht, der in der Abschaffung des Zinses alle Problem des Kapitalismus beseitigt sah. Silvio Gesell und die Nazis folgten Proudhon. Die Trennung von "gutem schaffenden Kapital" und "bösem raffendem Kapital" schwebt noch heute in den Köpfen einiger verwirrter Linker (Siehe Heuschreckendebatte) herum.

             

            Ich bin da ganz bei Marx, wobei, wenn ich mir die aktuellen antisemitischen Parolen anhöre, dann reicht lustig machen darüber nicht mehr aus.

        • @Manfred Breitenberger:

          "Feindlektüre" deswegen, weil ich kein Freund von Ideologien bin und erst recht kein Linker - auch wenn es natürlich richtige linke Ansätze gibt. Ich wollte eher lesen, was die "Anderen" so denken...

          Insgesamt macht der (selbstempfundene ) Druck, alles kohärent und stimmig machen zu müssen, die eigene Weltanschauung als Teil der Persönlichkeit zu machen, unfrei und dogmatisch.

           

          "Die Ratlosigkeit gegenüber dem linken Antisemitismus"?

          Ich glaube, man muss bei Ideologie und Ideologiekritik viel mehr als bisher die Psychologie dahinter betrachten, was Menschen antreibt, welche Affekte rationalisiert werden:

          Das Gewinnen eines Feindbildes, Definition des Gegners über gemeinsame Feinde, Affektabfuhr von Aggressionen, die selbst ein Linker hat, moralischer und vor allem (empfundener) intellektueller Distinktionsgewinn, persönliche Sinngebung usw. usf.

          Dass ein ernsthafter Linker, der seine sieben Zwetschgen beieinander hat, einen Islam/Islamismus zu 100% ablehnen muss und auch nicht durch scheinbare gemeinsame Feinde etc. irgendwie legitimieren kannen, ist eigentlich sonnenklar.

          Ich denke, die meisten, die sich per politischer Selbstverortung als links bezeichnen, wissen gar nicht mehr, was das eigentlich heisst, sind diffuse Wohlfühllinke mit eingeschränktem analytischen Handwerkszeug.

          • @Huitzilopochtli:

            Klar mit diesen Fragen (Feindbild, Islamismus, Antiimperialismustheorie, Ideologiekritik usw) habe ich mich über Jahre mit Linken auseinandergesetzt. So sonnenklar es dem aufgeklärten Menschen auch erscheinen mag, linke Antisemiten sind erkenntnisresistent wenn es um Israel geht. Linke sind nicht nur potentiell so nationalistisch und antisemitisch wie die sie umgebende Gesellschaft., sie sind durch ihre oftmals verkürzte Kapitalismuskritik weit aus anfälliger für Antisemitismus.

             

            Ein frühes Beispiel dafür ist das ZK Mitglied Ruth Fischer , die am 25. Juli 1923 auf einer Versammlung von kommunistischen StudentInnen, zu denen auch völkische Kommilitonen eingeladen waren sagte: “Sie rufen auf gegen das Judenkapital, meine Herren? Wer gegen das Judenkapital aufruft, meine Herren, ist schon Klassenkämpfer, auch wenn er es nicht weiß. Sie sind gegen das Judenkapital und wollen die Börsenjobber niederkämpfen. Recht so. Tretet die Judenkapitalisten nieder, hängt sie an die Laterne, zertrampelt sie. Aber, meine Herren, wie stehen Sie zu den Großkapitalisten, den Stinnes, Klöckner?”

             

            Diese verkürzte Kapitalismuskritik gepaart mit der überholten manichäischen Antiimperialismustheorie und dem Nationalismus von links (siehe Golfkrieg) macht die Linke besonders anfällig für Antisemitismus.

             

            Konkret deckt das ganze Spektrum der emanzipatorischen Linken ab. Seit ca 1991 zeigt Konkret klare Kante gegen linken Antisemitismus. Jean Amérys Essay schwebt seit dem über jedem Heft. Antisemitische Artikel wie in anderen "linken" "judenkritischen Zeitungen" wirst du dort nicht finden. Freilich gibt es in Konkret auch Ideologen die zu überlesen sind.

             

            Für den interessierten Leser der ewig aktuelle Essay von Jean Améry - Der ehrbare Antisemitismus (1969):

             

            http://thinktankboy.wordpress.com/f-rubriken/jean-amery-der-ehrbare-antisemitismus/

            • @Manfred Breitenberger:

              Du äußerst hier Passagen zu linkem Antisemitismus. Wäre es dir möglich, für uns Mitleser zwecks möglicherweise eintretender Nachvollziehbarkeit, ein eingängiges zeitgenössisches Fallbeispiel für linken Antisemitismus zu explizieren? Sagen wir mal z. B. anhand des Thilo Sarrazins? Der beruft sich doch bis heute auf seine SPD- Zugehörigkeit und will doch wohl somit als eher Linker als als Rechter angesehen werden. Oder wäre Sarrazin doch eher -was ja für viele augenfälliger zu sein scheint- ein Antiislamist als ein Antisemit? Oder ist er beides (weil eher „völkisch“)? Oder hast du dich zu wenig mit Sarrazins Thesen befasst, um auf diesen Typen als „Fallbeispiel“ hier mal einwilligen zu wollen? Ein von dir auszuwählender, anderer momentaner Zeitgenosse als Bsp. für linken Antisemitismus, an dem du das mal explizieren würdest, wäre natürlich ebenfalls interessant.

              Wieso "Konkret" für so manchen hier im Forum „eher Feindlektüre war“, verstehe ich unbescheidenerweise dann wohl vorläufig doch noch so besser, als manch Anderer hier.

              • @H.-G.-S:

                Auf die Idee Thilo Sarrazin als linken Antisemiten zu bezeichnen käme ich nicht. Ich würde seine biologistischen Thesen eher mit Rassismus und Sozialdarwinismus (Judengen) in Verbindung bringen.

                 

                Ich habe mich sehr viele Jahre mit linkem Antisemitismus beschäftigt und sogar intensiv in der Community einer judenkritischen Zeitung mit linken "Israelkritikern" diskutiert, dabei mit gewissen rhetorischen Mitteln den dortigen judenkritischen Journalisten und Bloggern ihren Antisemitismus nachgewiesen und in rund 150 Artikeln in meinem Blog dokumentiert um zugleich inländische und ausländische Stellen darüber und über ein anders Blatt zu informieren. Am Ende erhielt der Herausgeber einen Negativpreis des SWC.

                 

                Fallbeispiele - linker Antisemitismus:

                 

                Die gewalttätige Verhinderung des Claude Lanzmann-Filmes "Warum Israel" in Hamburg (Kino "B-Movie") mit Aussagen ihr Judenschweine durch Linke aus dem "Internationalen Zentrum B5"

                 

                Fallbeispiele Aussagen:

                 

                „Der Konflikt im Nahen Osten kann nicht anders gelöst werden als durch die Zerschlagung, des Zionistischen Staates“ (Arbeiterkampf 1973)

                 

                „Sieg im Volkskrieg; Israel muss weg!" (Interim, 6- 1992)

                 

                “Wenn ein Terrorist eine Bombe auf einen israelischen Bus schmeißt, wird er keine Unschuldigen treffen” (Der Freitag 2010)

                 

                Diese Beispiele dienen freilich nur als Grundlage für eine Diskussion für die ich an dieser Stelle nicht zur Verfügung stehe. Die 150 Artikel über (linken) Antisemitismus sind in meinem Blog "Mission Impossible" zu lesen. De Diskussionen zwischen den "Israelkritikern" und mir aus der judenkritischen Zeitung (mit pro Blog bis zu über 700 Kommentaren) habe ich in meinem anderen Blog "Fidelches Cosmos" gesichert.

                 

                http://thinktankboy.wordpress.com/

                 

                http://fidelchescosmos.wordpress.com/

                • @Manfred Breitenberger:

                  Danke für die neuen Details in deiner Antwort. Zum Thema Wilfried Böse und Brigitte Kuhlmann hattest du ja schon einen Link gesetzt. Wäre nun mein neu entstandenes Interesse, inwieweit die von dir erwähnten, sich anfangs nicht als Antisemiten sehen wollenden „Journalisten und Blogger“ denn nachher, als du es denen nachweisen konntest, auch bereit waren, sich als „dann-ist-es-eben-so“- Antisemiten konsequent bekennen wollten? Oder gleichwohl auch nach der ihnen von dir vor Augen geführten Faktenlage, den Anklagebegriff „Antisemit“ von sich weisen wollen.

                  Aber soweit erst einmal, nochmals Danke für deine ausführungen.

                  • @H.-G.-S:

                    Nichts zu danken, ich freue mich immer wieder wenn ich anderen Menschen mit Antworten eine Freude machen kann.

                     

                    Einige wenige "Israelkritiker" gaben zu Antisemiten zu sein ("Na dann bin ich eben Antisemit"). Der Rest war zum einen irritiert weil er auf meine Fragen keine Antworten geben konnte und sauer auf mich weil ich ihre judenkritischen Aussagen (mit Anmerkungen von mir) anderen Medien zur Verfügung stellte. Einige "Israelkritiker" meinten sie besäßen die Rechte auf ihre Aussagen und somit dürfe ich ihre "Werke" nicht zitieren. Der Herausgeber und einige seiner Redakteure schrieben ihren Ärger über mich in ihre judenkritische Zeitung mit dem Beschluss dass kein Blogger der judenkritischen Zeitung Links auf meine beiden Blogs setzen darf (gilt bis heute). An Mao denkend freute ich mich damals darüber sehr ("Wenn wir vom Feind bekämpft werden, dann ist das gut; denn ...")

                     

                    Seit einiger Zeit erscheinen in der judenkritischen Zeitung Artikel von Autoren, die das Thema Antisemitismus oder Sozialdarwinismus (Silvio Gesell) in einer Art besprechen wie das 2010 absolut unmöglich gewesen wäre. Ich vermute das die judenkritische Zeitung über ihr Image einer judenkritischen Zeitung nicht sehr glücklich ist und von daher ihre ehemals stringente Redaktionslinie aufgibt. Über diese offenbare Änderung der Redaktionsline freue ich mich abermals, wieder an Mao denkend ("...sondern dass unsere Arbeit auch glänzende Erfolge gezeitigt hat").

              • @H.-G.-S:

                Immer dicht auf den Fersen.

                • @Huitzilopochtli:

                  @Manfred Breitenberger scheint mir ein kompetenter Analyst zu sein für linke Theorien und ihr alltägliches in Erscheinung treten.

                  Mal sehen, wie es um die praktische Anwendungserweislichkeit bei ihm bestellt ist, und inwieweit man ihm auch eine Kompetenz zutrauen könnte, inwieweit er Freund und Feind tatsächlich zu verifizieren wüsste.

                  Mal sehen. Alles noch sehr theoretisch, aber es bekommt vll im weiteren Verlauf mehr und mehr Kontur und Bodenhaftung.-Mal sehen.

                  • @H.-G.-S:

                    "praktische Anwendungserweislichkeit"?

                    Ist das das merkelsche hilfreich bzw. weniger hilfreich?

                    Theoretisch scheint er einiges auf dem Kasten zu haben. Ich lehne mich mal zurück und überlasse den Matadoren das Feld.

            • @Manfred Breitenberger:

              Gut beschrieben. Vielleicht werde ich in Zukunft wieder öfter was lesen, natürlich nur online gratis...

              • @Huitzilopochtli:

                By the way: Die verlinkten Blogs Lizas Welt, tapfer im Nirgendwo lese ich schon länger ...

  • Es wird immer schlimmer mit Yücel. Man fasst sich am Kopf und bald reisst man die Haare aus!

    Das ist ein Wirr von nicht durchdachte und mangelnden Wissen.

    Ich kann ihn sagen Herr Yücel, ich habe Jahrzehnten die historischen Hintergrund der Enteigung von Juden und die Zerstörung jüdisches Leben in Europa (nicht zu vergessen der Zerstörung und Tod von unzähligen Millionen nicht-Juden, die kaum ein Platz in unseren Erinnerung, Verantwortung und Media finden) und fast so lange habe ich die Geschichte der Enteignung, Vertreibung und täglichen Mord von Palästinenesern recherchiert. Nicht nur gibt es viel zu viele Parallelen zwischen die systematischen Legalisierung von Unrecht, aber heute stehe ich da und fühle mich wie die wenig Deutschen, die in 1933 aufstand und laut riefen, dass ein schrecklichen Unrecht geschieht!

    Es wird noch schlimmer, wenn Menschen wie sie nicht Ihren Gedanken besser durch historischen Fakten stützen.

    • @Neudenken:

      Nun, Hr.Yücel hat aber anscheinend in ein Wespennest gestochen. Er wusste sicher vorher und hat es uns mit seinem Kommentar wieder vor Augen geführt, wie verkrampft, wie ängstlich und unsicher, und wie verlogen unser Verhältnis zum Judentum und zum Staat Israel ist. Und wie skrupellos heute die Vergangenheit benutzt wird, um heute eine bestimmte Politik zu unterstützen.

      Da werden die Palästinenser von der Besatzungsmacht Israel drangsaliert, ihrer Grundstücke beraubt, ihre Häuser zerstört, sie werden ohne Prozess und Rechtsbeistand eingesperrt, sie werden zusammengeschlagen, in ihrer Würde verletzt, vertrieben, getötet - und in Deutschland schweigt man nicht nur dazu, man unterstützt die

      Besatzungsmacht auch noch auf vielfältige Weise. Man unterstützt offensichtliches Unrecht und wagt es nicht, die Realität der Besatzung zur Kenntnis zu nehmen.

      Meint man, das man mit dieser Ignoranz Distanz zur deutschen Vergangenheit beweisen kann?

      Das Menschen wie Hr.Yücel, die hier leben und mit der deutschen Vergangenheit nichts zu tun haben,

      sich über diese Verlogenheit der DEutschen lustig machen - wer will es ihnen verdenken?

  • Wie ich bereits (siehe unten) befürchtet habe: bei der Auseinandersetzung mit den "Antideutschen" setzt bei manchen irgendwann die Durchblutung des Gehirns aus.

    Nicht weil die "Antideutschen" recht hätte und ihre Kritiker die Dummen wären; Nein sie treiben einen durch Umdeuten des Begriffs "deutsch" in den Wahnsinn; Nicht zuletzt weil diese Sekte zusammenhält und ihren gesamten Sympathisantenkreis mobilisiert um z.B. diesen taz-Artikel in der Klickliste hochzupushen zu einem der "Meistkommentierten".

    Das ist wie ein schlechter Porno: ich lehne ihn ab, muss aber trotzdem hingucken - aber bezahlen tu ich dafür nix. - ausser mit einem Teil meiner Lebenszeit.

  • Die schlechteste Kollumne die ich bisher auf taz.de lesen durfte!

     

    Sollte das als Satire rüberkommen? Tat es nicht.

     

    Israel-Kritik ist geboten, ebenso wie Kritik an der Hamas. Egal ob einer meiner Vorfahren für die SS gearbeitet hat oder nicht. Das tut schlicht nichts zur Sache.

     

    Die Sachlage ist kompliziert und verzwickt, sollte deshalb auch sehr differenziert betrachtet werden. Aber Kritik zu äußern, lieber Deniz, das darf ich, das darf einfach jeder!

    • @Franco:

      Die Sachlage ist nicht so kompliziert.

      Es gibt eine Besatzungsmacht, und es gibt ein unter militärischer Besatzung lebendes Volk. Wer im Westjordanland täglich Grundstücke konfisziert und Häuser zerstört, Menschen erniedrigt, in Jerusalem einen Prozess der "Judaisierung" plant und durchführt, Gaza zu einem Gefängnis gemacht hat - das ist doch ziemlich klar.

    • @Franco:

      na dann fangen sie doch gleich mal an mit der Differenzierung.

       

      http://www.taz.de/Eine-Reise-zur-israelischen-Armee/!143408/

      • @ManLeng:

        Möchten sie mir etwas unterstellen?

         

        Ich betrachte das Geschehen durchaus differenziert und finde es dabei äußerst schwierig überhaupt verlässliche Informationen beider Seiten zu finden.

         

        Trotzdem danke für den Link.

  • Mit Schaum vor dem Mund geifern die Kommentierenden hier quasi das Gedicht des 17 Jahre in der Waffen-SS Tätigen Günther Grass "Was gesagt werden muss". Sie berufen sich deutsch-pathosbesoffen auf ein Menschenrecht der Israelkritik.

     

    Es widert mich an.

     

    Yücel macht hier den Antisemtismus Lackmustest und 98% der Leute hier geifern antisemtisch herum, berufen sich dabei auf Bücher ( von Philosophen), die sie gelesen aber nicht verstanden haben, Titel, die sie haben, haben werden oder wieder verlieren werden ( Schavan, Guttenberg et alt.).

     

    Keine Lust mehr, hier Inhalte vorzubringen, tat ich bereits unten, darum kurz zusammengefasst:

     

    Deutschland, Du Opfer, halt's Maul !

    • @ManLeng:

      Wie - Günter Grass war 17 Jahre in der Waffen-SS tätig?

      Aber solche Argumente passen schon zu den neuen Rechtsradikalen - den "Antideutschen".

      • @Bernado:

        das war genau mein Argument.

        Es ging mir ausschließlich um den quantitativen Aspekt...

         

        Nee, kein Bock hier mit Nazis, Querfrontlern und linken Antisemiten weiter zu debattieren.

         

        Over and out.

        • @ManLeng:

          Kann ich verstehen, ich finde es auch besser, wenn Rechtsradikale unter sich bleiben.

  • Liebe taz Zensur,

     

    was um Himmels willen geht in euren köpfen vor meinen harmlosen Kommentar zu löschen, nur weil ich die propagandamaschinerie israels mit goebbels vergleiche? das nennt man dann meinungsfreiheit? und das in einem "linken" blatt? unglaublich beschämend

    • @alp tagan:

      Ich wäre ja für ein Godwin-Autolöschskript, wenn so etwas technisch möglich wäre. Von daher keine echte Empathie von mir, sorry.

      • @Christian:

        Daran würden doch schon die Artikel scheitern.

  • Satire?

     

    Unfreiwillig freilich.

  • Selten so einen Stuss gelesen! Als Deutscher, der 1967 geboren wurde, lasse ich mir keine Schuld einreden für Dinge, mit denen ich nichts aber auch gar nichts zu tun hatte.

    ABER: Ich übernehme als Deutscher Verantwortung für das, was ich aus der Geschichte meines Geburtslandes (nicht Heimatlandes, nicht Vaterlandes!) gelernt habe! Und unsere Verantwortung als Deutsche heißt: nie wieder Völkermord und Krieg zuzulassen. Daraus ergibt sich für mich sogar die PFLICHT, Israel zu kritisieren, wie vor 70 Jahren andere die Pflicht gehabt hätten, Deutschland zu kritisieren, anstatt Appeasement-Politik zu betreiben. Nein, ich werde barbarische Akte nicht unwidersprochen lassen, das gebietet mir meine Menschlichkeit. Und dummes Geschwätz wie diese Kolumne von Herrn Yücel lasse ich auch nicht unwidersprochen.

    • @Hape:

      Selbstverständlich haben Sie das Recht, Israel zu kritisieren. Die Ausübung dieses Rechts findet seine Grenzen lediglich in Ihrem persönlichen Verantwortungsbewustsein. Das sollte natürlich irgendwie mit den Erkenntnissen korrelieren, die Sie aus den Vorgängen in Europa vor 70 Jahren gezogen haben. Offenbar haben Sie die Rollen in Nahost so verteilt, dass - vereinfacht ausgedrückt, Israel die Rolle der Nazis einnimmt und die Palästinenser nehmen die Position der Juden ein. Bei mir ist es genau umgekehrt. Es finden sich genügend Fakten, um beide Positionen zu begründen. Alles ist eine Frage der Wertung.

    • @Hape:

      Die Pflicht, Israel zu kritisieren...

      Wann lag je ernsthaftestes, lauterstes und tiefstempfundenes Pflichtgefühl so nahe an orgiastischer Freude?

      Wenn historischer Auftrag und persönliche Neigung zusammenkommen, dann darf man ganz bei sich sein.

      • @Huitzilopochtli:

        Die Pflicht, Israel zu unterstützen...

        Wann lag je ernsthaftestes, lauterstes und tiefstempfundenes Pflichtgefühl so nahe an orgiastischer Freude?

        Wenn historischer Auftrag und persönliche Neigung zusammenkommen, dann darf man ganz bei sich sein.

      • @Huitzilopochtli:

        Schön formulierte subtile Unterstellungen, ich sei hinter vorgeblichem Pflichtgefühl ein heimlicher Antisemit, treffen mich nicht. Als Atheist, Pazifist und Kosmopolit kann ich gar kein Antisemit sein, denn mir sind alle Menschen gleich lieb. Als Angehöriger einer Minderheit (ich bin schwul) werde ich ganz bestimmt nicht auf anderen Minderheiten herumhacken (z.B. Juden oder Ausländer). Den Vorwurf, "orgiastische Freude" bei meiner Kritik empfunden zu haben, kann ich leicht widerlegen, wenn Sie sich die Mühe machen, meinen Google-Plus-Account (https://plus.google.com/+HapeBraun) zu durchstöbern. Dort finden Sie alle meine Äußerungen seit einem Jahr. Sie werden wenig finden, was Ihre Unterstellung stützen würde. In Kommentaren zu Zeitungsartikeln äußere ich mich so gut wie nie (hier habe ich mich auch erst heute für diesen einen Kommentar extra registriert und zwar mit meinem echten Namen (Hape = Hans-Peter)). Nein, ich habe keine Freude empfunden, eher Wut. Und ich äußere mich fast nie zu Israel, weil ich eher eine Beisshemmung gegenüber Israel habe und den Juden ihren Staat von Herzen gönne, nach allem, was dieses Volk durchgemacht hat. Aber ich stelle mich nicht blind und taub, wenn Israels Selbstverteidigung zu Selbstgerechtigkeit und Paranoia wird.

        • @Hape:

          "Als Atheist, Pazifist und Kosmopolit..."

          ... und dazu noch schwul.

          Wenn jetzt die Frau Gemahlin noch zu 50% von den Eskimos, zu 50% von Afghanen abstammt und Transsexuell ist, dann sind Sie in der Tat der richtige Israelexperte ;)

        • @Hape:

          Okay, Ihnen persönlich bin ich vielleicht nicht ganz gerecht geworden, aber Ihr emotionaler Ton hat es auch leicht gemacht.

          Streichen Sie sich also von der Liste der Adressaten.

          Was und wen ich meine ist Ihnen aber schon klar?

          • @Huitzilopochtli:

            Parbleu! Wieso können Sie nicht zumindest versuchsweise formulieren, schreiben, was, resp.: wen Sie meinen! Und können die von Ihnen als Lk.e aufgegebenen kruden Rätsel überhaupt von anderen gelöst werden, wenn es doch immer auch: "so etwas wie Kontinuität, staatsbürgerliche Verantwortung, weitergegebene und weiter wirkungsmächtige Befindlichkeiten gibt", oder stehen die Lösungen in Standard-Werken??

            • @addizzy:

              Ihre zerhackte, verschachtelte Replik, auf die ich dann geantwortet habe, war jetzt auch nicht so ohne weiteres zu durchdringen. In der Hitze des Gefechts schreibt man manchmal eben Dinge, die man beim späteren Korrekturlesen anders zu Papier bringen würde.

              Einigen wir uns darauf, dass es hier nicht um Stilkritik und falsche Kommasetzung geht, sondern um Argumente. Es bleibt Ihnen unbenommen, hier zu liefern - bisher sehe ich da nichts.

              • @Huitzilopochtli:

                ·

                Sie wollen: "Argumente"? Woraufhin!? Wozu?! Sie formulieren doch ganz trefflich in Selbstdiagnose: "bisher sehe ich da nichts" – und das wird "da" auch so bleiben; Dank dessen, was gemeinhin als Konditionierung gehandelt wird, die immer auch mit Ideologie Hand-in-Hand geht.

                Und entgegen Ihrer Behauptung:

                "Ihre zerhackte, verschachtelte Replik, auf die ich dann geantwortet habe, war jetzt auch nicht so ohne weiteres zu durchdringen."

                haben Sie meine "Replik" nicht im Ansatz 'durchdrungen', weshalb ich auf Ihre 'Antwort'(⸮) auch nix weiter zu kommentieren hatte, habe, haben werde, auch: "in 1000 Jahren nicht". Sie 'wissen' doch: Sie sehen nichts, und somit dürften Sie für sich selbst das größte Rätsel sein – DARAUF können Sie sich mit SICH "einigen".

                • @addizzy:

                  Okay, Sie sind offenbar schon länger auf einem Selbsterfahrungs- und Dekonditionierungstrip mit speziellen Codes, dem ich nicht ohne weiteres folgen kann und will. Gute Reise!

  •  Die Moderation: Kommentar entfernt. Es ändert sich überhaupt nichts an der deutschen Schuld durch die aktuellen Ereignisse. Antisemitische Äußerungen verstoßen gegen die Netiquette.

    • @vergessene Liebe:

      Ist ok Moderation ! Im Licht von TV aus GAZA war mir die Wortwahl etwas erhitzt.... Danke!

      • @vergessene Liebe:

        ... ok-ok... Aber? Hr. Yüksel versteht sich als `harter Satiriker´... mein Beitrag war satirisch gemeint... Ihr da, TAZ Ideologie Wächter... ihr solltet mal eure Axiome checken! Semitismus/Antisemitismus sind- als Begriffe- kein Eigentum Israels oder des historischen Judentums! Durch eure - an dt. Schuldfrage orientierte harte Zensur unterdrückt ihr Wahrheiten!

  • Ist der Kommentar wirklich ernst gemeint?

     

    Ich hoffe nicht, denn der Autor übersieht etwas Wesentliches: Gerade wegen unserer Vergangenheit sind wir besonders verpflichtet uns für den Respekt von Menschenrechten in Deutschland und auf der Welt zu engagieren. Überall. Nie wieder dürfen Unschuldige aufgrund Ihrer Religion oder Volkszugehörigkeit getötet werden. Der Staat Israel wurde geschaffen, damit ein Volk in der Diaspora endlich Schutz vor systematischer Erniedrigung, Diskriminierung und Ermordung fand. Wie konnte es dazu kommen, dass nun ausgerechnet dessen Regierung seit Jahren ein anderes Volk einer anderen Religionszugehörigkeit erniedrigt, diskriminiert und ermordet? Es sind die gleichen Rechte, die verletzt werden. Sind diese Menschen denn weniger wert? Nein. Das sind sie nicht. Und genau deshalb haben auch wir die Pflicht, auch diese Menschenrechtsverletzungen zu kritisieren.

    • @Münchnerin:

      Wie es dazu kommen konnte? Diese Arme unterdrückte Volk hat in mehreren Angriffskriegen versucht, Israel und die Juden auszulöschen. Erst als es sich mehrfach eine blutige Nase geholt hatte, schaltete es um und versucht es nun seit Jahrzehnten über die PR-Schiene. Und das scheint auch ganz gut zu funktionieren. Immerhin reichte es für den sehr abwegigen Eindruck, den sie von der Sachlage haben.

    • @Münchnerin:

      Aha, und das ist der Grund für die obsessive Beschäftigung mit Israel, während an vielen Orten der Welt weit schlimmere Menschenrechtsverletzungen stattfinden?

    • @Münchnerin:

      "Gerade wegen unserer Vergangenheit sind wir besonders verpflichtet uns für den Respekt von Menschenrechten in Deutschland und auf der Welt zu engagieren. Überall."

       

      Nee, eben nicht!

      Heute in Deutschland und morgen in der ganzen Welt war ja eine der Sachen, die sich in der Nazizeit als Argument angeeignet wurde.

      Deutschland sollte das wieder gut machen, was es angerichtet hat. Und da steht eine Menge aus von den Hereros über die Morde des I.Weltkriges zu denen des II. und der Shoa.

      Wenn das mal wenigstens gelöst wäre und es keine Menschen mehr geben würde, die von Deutschen durch dessen Staat geschädigt wurden, dann können wir uns gerne mal irgendwann wieder um mehr kümmern. Im Gegensatz zu den Überlebenden von griechischen und italienischen Dörfern z.B, in denen die deutsche Wehrmacht bestialisch gemordet hat, hat die BRD noch kein Palästinenser verklagt. Das würde imo interessant werden, wenn es darum gehen würde, wenn festgestellte Menschenrechtsverletzungen der israelischen Armee mit deutschen Waffen durchgeführt wurden. Zu diesem Punkte erfahre ich aber leider selten was.

    • @Münchnerin:

      Ich frage mich auch ob das ironisch gemeint ist - Wir alle bezahlen für diesen Krieg und die ethnischen Säuberungen

  • Herr Yücel hat sich seit einiger Zeit (als er etwa neulich über MH17 schrieb) von rationaler Kritik ganz verabschiedet (seine Berichte aus der Türkei sind mir hingegen in guter Erinnerung) - und aufs Beschwören verlegt. Dagegen kann man nicht argumentieren. Also laßt ihn.

    • @Albrecht Pohlmann:

      Bei irrationalen Themen und irrationalen Wirrköpfen streckt man irgendwann die rationalen Waffen.

      Satire (wie beim MH17-Artikel) ist der selbsttherapeutische Weg, wenn man daran nicht irre werden möchte.

  • Wollen wir wetten, dass ich darf?

    Es gibt kein Menschenrecht auf Israelkritik? Nö, aber es gibt eine Pflicht, die zu kritisieren, die unschuldige Menschen töten. Das heißt ich nehme die Pflicht wahr, Hamas und Israle zu kritisieren. Punkt

  • Ich verstehe nicht, warum Sie den im Vergleich zu den Nachbarländern besonders restriktiven Umgang mit Antisemitisum und m. E. Israelkritik negativ sehen. In Frankreich oder Osteuropa, besonders Ungarn, ist der aktuelle Antisemitismus doch viel schlimmer. Obwohl die Verhältnisse in Deutschland in Teilen der Bevölkerung immer noch sehr unerfreulich sind, sind sie doch viel besser als in den genannten Ländern. Ich glaube, dass dies auch eine Folge der von Ihnen genannten besonderen Ächtung dieser Kritik in Deutschland ist. Außerdem kommt ein Großteil des aktuellen Antisemitismus von muslimischen Migranten, deren Väter nicht am Holocaust beteiligt waren. Im Gegenteil: Viele Verwandte meiner jüdischen Freunde haben in der Türkei Zuflucht vor dem Holocaust gefunden und ihn so überlebt.

  • Sippenhaft ist ja nicht so meins. Dabei ist es mir egal ob es um Moslems, Deutsche, Juden, Israelis, Katholiken, Schwule oder Linkshänder geht.

     

    Als mündiger Bürger (oder jemand der sich durchaus dafür hält) ist mir das Antideutschtum genauso zuwider wie andere, Sippenhaft gestaltende und rechtfertigende Extremfälle menschlicher Unzurechnungsfähigkeit. Als solcher lehne ich es ab, mich dem verbietenden Imperativ der diesem Kommentar innewohnt unterzuordnen.

     

    Nationalismus ist mir qua seines Grenzen definierenden Charakters zuwider. Patriotismus ist mir je nach Auslegung oft zu suspekt. Dennoch habe ich kein Problem mit meinem Deutschsein. Ich habe auch kein Problem mit diesem sich selbst zerfleischenden Deutsch-Komplex, dessen Standarten schwingende Frontschweine diese Antideutschen sind, die meinen sich für Bombardierungen bedanken zu müssen.

     

    [Die Moderation: Kommentar gekürzt auf Wunsch des Autors.]

    • @Rugal:

      Mir ist Deutschlands Geschichte bewusst. Mir sind die Psychologismen und politischen Züge bewusst, die die Aufarbeitung der Geschichte des zweiten Weltkrieges und der Naziherrschaft zu einem Spagat zwischen Verleugnung und Selbstkasteiung haben verkommen lassen.

       

      Mir aber vorrechnen zu lassen, mir auch noch einen Imperativ antun zu müssen, der mir sagt, dass ich qua meiner deutschen Identität kein Recht habe jemanden, Handlungen oder Ziele zu verurteilen, ausschließlich weil das Ziel meiner Kritik im weitesten Sinne jüdisch oder israelisch sei, damit habe ich ein Problem. Das ist schlicht und ergreifend Rassismus pur, der sich dann auch noch erdreistet moralische Überlegenheit zu beanspruchen. Es gibt keinen moralisch überlegenen Rassismus - unerheblich ob es sich dabei um negativen, das Ziel runtermachenden oder positiven, das Ziel aufwertenden Rassismus handelt.

       

      Darüber hinaus bin ich es leid mir anhören zu müssen, wer Israel kritisiere sei auf seinem Hamas-Auge blind. So sehr ich die illegalen Siedlungen im Westjordanland verurteile, so sehr verurteile ich (die mittlerweile zum Glück verhinderten) Anschläge der Hamas. So sehr ich die pseudopräzisen Luftschläge der IDF verurteile, so sehr verurteile ich das Lagern und Abschießen von Raketen aus Zivilhäusern. So sehr ich die rassistische, menschenverachtende Gängelei von Palästinensern zu jeder sich bietenden Gelegenheit verachte, so wenig halte ich vom Credo "sie ins Meer zu jagen".

      • @Rugal:

        Realität ist, wir haben zwei Parteien, die jede für sich blind ist für die Ansprüche des jeweils anderen. Wir haben Hass, Zerstörung, Menschenverachtung und Grund tagtäglich zu kotzen wenn wir die Geschichte der Region betrachten. Wir haben zwei Lager, die beide ein unantastbares Recht auf Staat, Frieden und Leben in ihrer Heimat (in meiner Welt nach den Grenzen von 1967) haben.

         

        Gesetzt. Es gibt (mal mehr mal weniger) versteckten Antisemitismus in Deutschland. Ich glaube aber, dieser wird mehr durch die ständige Moralkeule des antideutschen Rassismus im besonderen, durch den Deutschkomplex im Allgemeinen befeuert, als mittels einer "blutsdeutschen Tendenz zur Judenfeindlichkeit".

         

        Und ich glaube auch, dass selbsternannte Moralapostel schlicht deswegen ein Problem damit haben Menschen ausfindig zu machen, die eben keinen einseitigen Blick auf die Region haben, weil sie viel zu sehr damit beschäftigt sind den "allgegenwärtigen Antisemitismus" aufzudecken.Dabei merken sie oft selbst nicht, dass der "allgegenwärtige Antisemitismus" selbst oft genug schlicht Abwehrreaktion und von ihnen selbst verursacht worden ist. Und vielleicht sucht man auch schlicht am falschen Ort - nämlich dort wo aufgeheizte Fronten aufeinander treffen. Von diesen Orten halte ich mich im übrigen, wie wohl viele andere meiner "Gesinnungsgenossen" fern.

        • @Rugal:

          Schlussendlich kann ich den moralischen Anspruch all jener im besten Fall einfach nicht ernstnehmen, die mir Antisemitismus unterjubeln wollen, während es mir schlicht gegen den Strich geht, dass mittlerweile wieder über 1300 Menschen ihr Leben verloren haben. Im Gegenteil lehrt mich diese missachtung von verlorenem Menschenleben wo ich mein gegenüber zu verorten habe. Ob ich mich nun darüberhinaus mit den Massakern der ISIL, den Zuständen im Sudan, dem Irak-Krieg, den Erhängungen von Homosexuellen in arabischen Ländern befasse oder auch nicht befasse ändert dabei auch nichts daran, dass mir, dass jedem mitfühlenden, im eigentlichen Wortsinne menschlichen Menschen die Worte fehlen um meine, wie ich mir einbilde reflektierte Haltung zur Situation adäquat mit Worten zu beschreiben, die innerhalb der Grenzen der Netiquette bleiben.

           

          In diesem Sinne also: Weitermachen.

          PS: Sorry für die doppelten Absätze zu Beginn. :/

  • Vielleicht ist "Anti-Deutsch" sein tatsächlich ein Art des Nationalismus.

     

    Tatsächlich: Meine Eltern sind in Deutschland geboren wie meine Großeltern und viele Generationen davor. Ich bin in Deutschland in die Schule gegangen, bin von Lehrern unterrichtet worden, die zum Teil auch schon 1933 Lehrer waren, ich habe in Deutschland studiert und gearbeitet. Was an mir soll nicht deutsch sein?

    Und ich denke, diese miese Kultur des Antisemitismus und Rassismus habe ich in irgendwelcher Art auch erfahren in dem ganzen Sozialisationsprozeß. Insofern denke ich auch, dass ich mich mit Belehrungen zurückhalte, wie sich eine Regierung verhalten soll, von deren Aktionen ich nicht betroffen bin.

     

    All diejenigen, die meinen, dass das "Deutsch-Sein" nix mit ihnen selbst zu tun hat, können ja auch gerne mal sagen, ob sie wirklich meinen, dass es nie irgendwelche prägenden Figuren in ihrem Leben gab, die evtl. die Nazizeit erlebt haben und von ihr beeinflusst waren.

     

    Einfach zu sagen: Damit habe ich nichts zu tun, deutet nur auf mangelnde Reflexionsfähigkeit der persönlichen Lebensgeschichte hin.

    • @Age Krüger:

      Wenn Sie in der Sache kritisieren, befürchten Sie aufgrund Ihrer eigenen Sozialisation Israel Ungerechtigkeit widerfahren zu lassen ? In diesem Bewußtsein dürften Sie Ihren Befürchtungen erhaben sein oder Sie betreiben weiter Selbstverleumdung !

      Es lässt sich daran gut erkennen, dass Israel-Kritik nur eine rein individuelle Entscheidung des Gegenwartsdeutschen sein kann und nicht der heiße Ball an die Gesellschaft gespielt werden darf.

      • @lions:

        Natürlich isr es eine rein individuelle Entscheidung. Ich erkenne nicht, dass Yucel oder sonstwer die Auffassung vertritt, die Meinungsfreiheit nur für bestimmte Nationalitäten einzuschränken. Es ist ein moralischer Aufruf, darüber nachzudenken, wie weit man gehen kann, wenn man eine bestimmte Historie hat.

         

        Btw. finde ich den Ausdruck "Israel-Kritik" schon etwas vereinfachend. Da geht man schon den Menschen auf den Leim, die eine Kritik an der jetzigen Netanjahu-Regierung mit einer Kritik am Existenzrechts Israels gleichsetzen. Die Existenz Israel ist noch wesentlich mehr eine Folge vom Handeln von Deutschen als die jetztige israelische Regierung.

        • @Age Krüger:

          Ja, ohne Differenzierung gehts nicht, aber auf diese muss man sich natürlich auch einlassen. Die Infragestellung des Existenzrechts Israels mit den Fehlentscheidungen der Netanyahu- Regierung zu verbinden, ist Stilmittel der Antisemiten, wie auch der bedingungslosen Verfechter der gegenwärt. Israel-Politik. Davon lässt sich`s argumentativ gut distanzieren.

  • Alleine die Antwort auf die Frage, wann es in Deutschland zuletzt untersagt war, sein Hirn zu benutzen/ seine Meinung zu äußern und wohin das Ganze dann führte, lässt diesen Text sehr dümmlich erscheinen.

  • Ich lese diese "Du darfst"-Ansprache mit Humor (Grafikdesign). Viele Reaktionen hier sind zu ernst oder gekränkt.

     

    Einerseits ist es gut, dass Leute sich über Massaker von Panzern aufregen, andererseits fällt der Blick eben immer auf Israel und in weitem Abstand mal auch auf andere Kriegführer.

     

    Üben wir Druck aus, dass Saudi-Arabien nicht weiter aufgerüstet wird.

    Die Gegengewicht-zu-Iran-Logik ist falsch,

    Saudis finanzieren und beeinflussen gleichzeitig vieles was tötet.

  • Böses sollte man schon beim Namen ahnen: "Debatte Israelkritik" zeigt schon, dass hier nicht darüber gestritten wird, wie dieser Staat und seine Nation richtig zu kritisieren sind, sondern ob es moralisch erlaubt ist Israel zu kritisieren. Entsprechend moralgeladen ist dann auch der Kommentar von Deniz Yücels zum Thema.

     

    Da soll es für die Israelkritiker nichts besseres geben, als Antisemiten die durch die Straßen ziehen - um die eigene Israelkritik als "gemäßigt" darzustellen. Ganz so als wären es nicht diese Antisemiten auf die ständig verwießen wird, wenn der Zionismus kritisiert wird. Yücels schafft es so wunderbar, die Antisemiten tatsächlich noch als Glücksfall für Kritiker eines jüdischen Nationalismus zu behaupten; und rückt beide damit gleich in dieselbe Ecke.

     

    Für Yücels gibt es kein "Menschenrecht auf Israelkritik. Und schon gar nicht für dich." Für mich? Oder meint er den TAZ lesenden Antisemiten? Nein, er meint die Deutschen allgemein: "Nicht als Nachkomme jener Leute, die die Vernichtung der Juden von Europa geplant und durchgeführt haben. Nicht als Nachkomme jener, die sich am Holocaust bereichert haben. Nicht als Mitarbeiter von Bayer, Degussa oder Volkswagen. Nicht als Angehöriger eines Milieus, das in den neunziger Jahren Technopartys in arisierten Immobilien feierte. Gar nicht. Du bist Deutscher, aus der Nummer kommst du noch in tausend Jahren nicht raus."...

     

    Der ganze Kommentar auf www.keinort.de

  • Nein, das ist hier sicher richtig rein geraten. Yücel in Form eben.

     

    Eine FRAGE:

     

    Ist das so, dass Fotos, Embleme, Sprüche auf Schildern sich in mehreren Städten gleichen?

    Ich habe da den Eindruck, dass Organisationen wie z.B. ATIB Union der türkisch-islamischen Kulturvereine für die Demos einiges vorbereitet hatten und verteilen.

    Oder gibt es Anlass zur Spekulation, dass die türkische AKP Einfluss auf Demonstrationen hat?

    Die türkische Regierung möchte ja gerne Free Gaza hochhalten und auch andere ganz rechte türk. Parteien waren da 2009ff dabei.

     

    Könnten da JournalistInnen das überblicken?

  • Gehört der Faschismus mittlerweile auch zu Israel?

  • Ist das ein ernst gemeinter Beitrag oder hat der Autor aus Versehen etwas, das eigentlich für den Postillon gedacht war, falsch abgeschickt?

  • Hallo… den Artikel kann ich nicht einordnen, solange ich nicht weiss, aus welcher Position Deniz schreibt:

     

    Ist er …

     

    1. der Passdeutsche, der es sich trotz seiner türkischen Herkunft selbst verbietet Kritik, an Israel zu üben.

    2. Ist er der türkische Migräne, der sich trotz deutschen Passes als Türke sieht und sich deshalb Kritik an Israel erlauben darf, es aber den Biodeutschen verbieten will. Vermutlich aus Rache wegen selbst erlebten Rassismus in jungen Jahren.

     

    Weitere Fragen:

     

    1. Da Deniz ja eigentlich rassistisch argumentiert (Erbschuld, etc…) würde mich interessieren ab welchem genetischen Durchmischungs-grad denn nun Kritik an Israel erlauben darf?

    2. Verkneift sich Deniz Kritik an den Kurden und den Armeniern, weil er ja als genetisches Mitglied der türkischen Gruppe an Genozid ähnlichen Verbrechen gegenüber diesen Volksgruppen beteiligt war?

    3. Wieviele Menschen müssen eigentlich numerisch sterben, damit man als Nachfahre des Tätervolkes das Opfervolk immer noch kritisieren darf?

  • Danke Yücel, das lesen ich jetzt immer, wenn ich mich schnell übergeben will. Mit Verlaub, Du bist ... naja, weißt schon.

  • Meine drei Großonkel waren bei der Waffen-SS, mein Großvater in der Wehrmacht. Achtzehn Jahre nach dem Krieg geboren und dennoch auf ewig schuldig?

    Sollte das ernst gemeint gewesen sein: Ohne mich.

    War der Text als Satire gedacht? Sechs; setzen.

    Und wieder einmal schallt es aus dem Netzäther: taz-zahl' ich nicht.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @DAVBUB:

      persönich schuldig?-nein,nicht unbedingt.

      wie erging es ihren großonkeln nach dem krieg?

      wurde die geschichte genauso totgeschwiegen wie bei meinem großvater?(und ich wurde übrigens erst mitte der 80er geboren)

      kam auch nur manchmal der alte rassimus zum vorschein?-gut versteckt im privaten?

       

      in meiner familie hat es den nationalsozialismus nie gegeben-darüber redet man in deutschland schliesslich nicht.

      und diese nicht aufgearbeitete geschichte ist eben ein problem.ganz nüchtern betrachtet-ohne erbschuld oder ähnlichen mist

  • Ich mach das jetzt mal absolut gemäßigt, ja ich gehe noch weiter: Unpolitisch. Aber dafür triffts sie Sache mal. Und da ich nur zitiere, bin ich noch dazu völlig schuldlos:

     

    twist the truth, I rule the world, my crown is called deceit

    I am the emperor of lies, you grovel at my feet

    I rob you and I slaughter you, your downfall is my gain

    And still you play the sycophant and revel in your pain

    And all my promises are lies, all my love is hate

    I am the politician, and I decide your fate

     

    siehste, Deniz, geht DOCH

  • Und noch etwas.

    Deutscher Schrecken gegen Juden damals rechtfertigt nicht israelischen Schrecken gegen die Palästinenser heute.

    Wo kämen wir da hin: Person A schlägt Person B, Person C mit selber Religion wie Person B darf deshalb Person D schlagen. Hääää ?

    Und Nein! ich habe als Deutscher keine Erbschuld ! Ich habe niemals für die NSDAP gestimmt und will von ihnen nicht in diesen Topf geworfen werden. Ihre Pauschalisierung Deutscher=Nazi erinnert an Bankster=Jude.

    Es ist einfach nur ekelhaft was sie hier vorwerfen.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @globelix:

      nein,aber verantwortung.und mit ihren flabsigen kommentaren kann ich gar nichts anfangen.

      wie ich auch an anderer stelle selbst schon schrieb,es gibt keine erbschuld,aber leider vereerbte verantwortung.

      und dieser verantwortung stellen sie sich nicht wie mir scheint-sondern zeigen mit dem finger auf andere und schreien:"die da!"

      • @6474 (Profil gelöscht):

        Die Verantwortung für Israel sollte nicht auf einer Schuld gründen sondern auf einer respektvollen und nichtselektierenden Gleichbehandlung.

         

        Man kann Unrecht nicht mit Unrecht aufwiegen !

         

        Das eigentliche Problem in Nahost erläutere ich hier nicht ich habe da meine eigene Meinung zu.

        Ich sehe bloß ein sehr großes Problem darin Argumentationsketten zu unterbrechen. Das passiert hier mit der Antisemitismuskeule gegen sachliche Kritik an israelischer Politik.

        So werden wir nie Frieden erreichen !

      • @6474 (Profil gelöscht):

        Die falsche Verwendung von Begriffen wird nicht dadurch besser, dass sie durch viele erfolgt. In der Sache lässt sich z.T. Klarheit erzeugen, wenn man zwischen antisemitisch, antijüdisch und antiisraelisch unterscheidet.

        • 6G
          6474 (Profil gelöscht)
          @Swantje Böttcher:

          tja,den antijudaismus gibt es aber schon-nur das sich dieser begriff auf die religiöse ablehnung bezieht.

          antiisraelisch=antizionistisch meistens nur ein deckmantel des ANTISEMITISMUS.

           

          und was soll das eigentlich werden?verdammt sprachwissenschaft während dort unten der konflikt tobt?wem dient das,ausser denjenigen die judenfeindlichkeit verwässern wollen?damit befindet man sich übrigens auf einer linie mit goebbels der den begriff auch ablehnte.

           

          demzufolge gibt es also keinen antisemitismus weil es sich ja NUR um juden handelt?

          boah ich könnte.......

          das ist genau der richtige zeitpunkt um ahnenlehre zu betreiben und rechthaberisch zu sein.

           

          ich merke das ich yücel immer mehr recht gebe

          • @6474 (Profil gelöscht):

            Antisemitismus selbst ist die Verwässerung ! Nicht die Kritik an diesem Begriff. Herr Gott Hilf sag ich da sogar als Atheist.

            • 6G
              6474 (Profil gelöscht)
              @globelix:

              uff....,diesesmal einfach nur aus wikipedia:

               

              Sind die Motive der Feindschaft überwiegend religiös, spricht man von Antijudaismus. Sind sie nationalistisch, sozialdarwinistisch oder rassistisch, nennt man dies im Anschluss an die Antisemiten selbst seit etwa 1870 Antisemitismus. Dieser Begriff wird heute oft als Oberbegriff und Synonym für alle Formen pauschaler Judenfeindlichkeit gebraucht.

               

              ^^und ja..doppeluff..es gibt auch noch andere semitische gruppen.

              was zur hölle hat das für eine bedeutung?diese frage wurde mir immernoch nicht beantwortet.

              bytheway:sind wir jetzt eigentlich die teutschen,die germans oder die allemanen?

  • Herr Yücel, Sie schreiben extrem dämlichen Mist der gegen das Ur-recht des Strebens nach Mündigkeit eines jeden Lebewesens geht und nebenbei Grund für unseren Hamsterradkapitalismus und auch die schrecklichen Zustände z.B. im Nahen Osten ist.

     

    Es ist das Bilden von kurzen Argumentationsketten welche die Welt so dumm macht. Siehe Krieg.

    Bsp : Israelkritik ist antisemitisch und führt möglicherweise zu NSDAP-Zuständen.

    Meine Meinung dazu ist:

    Ich kritisiere die Politik der israelischen Regierung niemals Menschen selbst ! (Man kritisiert Politik, nicht den Menschen der sie macht)

    Ich kritisiere die Politik der israelischen Regierung niemals die Israelis ! (Glauben Sie Israelis sind nicht auch regierungskritisch ?)

    Ich kritisiere die Politik der israelischen Regierung niemals Semiten ! (wie folgt plus: Die meisten Semiten sind übrigens Muslime und leben außerhalb Israels, haha rolleye)

    Ich kritisiere die Politik der israelischen Regierung niemals Juden ! (Was bitte hat eine blöde Religion damit zu tun ? Ich bin ein aufgeklärter postreligiöser Mensch doppelrolleye)

    Ich selektiere niemals Menschen aufgrund ihrer Sexualität, Ethnie, Religion, etc. es sind Menschen und keiner ist mehr Wert als ein anderer.

    SIE machen den Unterschied zwischen Semiten und Nichtsemiten mit jedem Antisemitismus Vorwurf! SIE sagen es geht hier um Semiten und Juden. SIE machen das selbe wie die NSDAP damals. der Abschnitt einer Argumentationskette mit dem Anfang Semit / Jude. Bravo Herr Yücel.

     

    Sie unterdrücken durch ihren Beitrag aktiv eine objektive, menschliche, selektionsfreie, mündige Betrachtung des Nahostkonfliktes.

     

    Die TAZ ist in meinem Ansehen echt gesunken.

     

    Mein Fazit:

    Sie behindern Mündigkeit im Extremen. Sie sollten aus Ihrer Mündigkeit heraus Ihren komischen Publizistik Preis zurückgeben.

     

    Kommentar bearbeitet. Bitte halten Sie sich an die Nettiquette.

    • @globelix:

      Es ist immer wieder lustig, Aussagen von "postreligiösen" Leuten zu lesen, die so von christlicher Sozialisation durchdrungen sind, als hätte sie J. v. N. Persönlich verfasst.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @globelix:

      "ch kritisiere die Politik der israelischen Regierung niemals Semiten ! (wie folgt plus: Die meisten Semiten sind übrigens Muslime und leben außerhalb Israels, haha rolleye)

      Ich kritisiere die Politik der israelischen Regierung niemals Juden ! (Was bitte hat eine blöde Religion damit zu tun ? Ich bin ein aufgeklärter postreligiöser Mensch doppelrolleye)"

       

      ^^und das ist glaube ich der grund für die argumentation von yücel.

       

      1.es interessiert überhaupt nicht ob andere ethnische gruppen neben den juden auch semiten sind,auch wenn man die tage ganz viel davon liest.

      der begriff antisemitismus steht für ein gewisses feindbild-nämlich den juden.warum versuchen sie das zu verwässern?

      2.warum befassen sie sich mit diesem thema wenn ihnen nichteinmal klar ist, was israel mit dem judentum zu tun hat?

      übrigens es geht dabei nicht um verdammte religiöse ansichten!(zumindest nicht im sekulären staat israel)

       

      stellen sie sich einfach folgendes vor:

      ein black-metal hörer und satanist,ein ein evangelischer pfarrer,ein bänker und ein obdachloser säufer landen zusammen im arbeitslager.der grund:es steht "christ" im ausweis.

       

      ^^so ähnlich war und ist antisemitismus zu verstehen.da geht es nicht um religion sondern um abstammung.

      • @6474 (Profil gelöscht):

        1. Der Begriff Antisemitismus selbst ist Verwässerung !!! Es ist eine breitgetretene leider Solonfähige Pauschalisierung welche Schrecken von damals verharmlost und Kritik von Heute erschwert.

         

        2. Es ist ein großes Problem wenn sich ein Bevölkerungsraum seiner Politik ein völkisches Selbstverständnis zu Grunde legt. Das ist Selektionierung und schreit nach Konflikten.

         

        Ich versuche Israel fair und sachlich zu sehen und nicht als religiösen, völkischen Staat.

  • Kommentar entfernt, versuchen Sie bitte, ohne Nazi-Vergleiche zu argumentieren.
    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @alp tagan:

      "Daraufhin wurde die Hamas legitim vom palästinensischen Volk als Volksvertreter gewählt"

       

      das wurde die nsdap seinerzeit auch.ohne das ich das jetzt irgendwie gleichsetzen will,aber das argument der freien wahlen zieht woll nicht.im gegenteil,spricht dies doch eher gegen die palästinensische bevölkerung

      • @6474 (Profil gelöscht):

        Hitler wurde ernannt, nicht gewählt. Oder glauben sie sie wählen den Bundeskanzler? Und zur Hamas. Diese unterhält soziale Einrichtung, durch die sie sich die Unterstützung der Bevölkerung sichert. Diese hat nichts wegen der Israelischen Blockade. Ich kann es nachvollziehen das die Hamas gewählt wurde. Jetzt muss man noch sehen das beide Seiten kulturellen/religiösen Chauvinismus pflegen und jede Menge Rassismus in die ganze Melange gegeben wird und schon kann man sich kein undifferenziertes Bild mehr machen.

      • @6474 (Profil gelöscht):

        Ein super Beispiel für eine super kurze Argumentationskette. Das klingt für mich wie: Demokratie kann zu NSDAP-Zuständen führen, deswegen sollten wir sie verbieten. Ich kann dem nichts abgewinnen.

      • @6474 (Profil gelöscht):

        es is egal was du von der Hamas hältst, sie sind / hätten als ernstzunehmender Verhandlungspartner betrachtete werden müssen.

        Dieses alte 'Die sin böse und werden auch immer böse bleiben' solltest mal ablegen

      • @6474 (Profil gelöscht):

        Und die israelische Bevölkerung hat sich nationalistische Rassisten gewählt ... mit denen würde ich auch nicht spielen wollen.

        Und was hilft uns das jetzt weiter?

  • "Niemand wird gezwungen, sich, sagen wir mal, auf die richtige Art und Weise zu diesem Komplex zu positionieren. Man darf und kann seine Zeit auf mit Fressen, Ficken, Fernsehen verbringen - vollkommen legitim.

    Wenn man aber beginnt, sich politisch zu äussern, dann bitte das Gesamtpaket und nicht nur das herauspicken, was einem emotional so einen richtig guten Kick verschafft."

     

    Korrekt. Vergessen wird aber dabei, dass nicht jede moralische, ethische oder politische Beurteilung eine nationalpolitische ist. Wenn Deutschland als Nationalstaat Politik macht, geht das nicht ohne immer ein Stück Vergangenheitsbewältigung mitzuschleifen - das macht Amerika mit dem Völkermord an Indianern, Japan mit ihren Kriegsverbrechen an China und all die anderen auch. Das ist legitim und richtig. Aber entgegen schlechter und mittlerweile gottseidank abgesetzter Werbung bin ich nicht Deutschland. Ich argumentiere in den überwiegenden Fällen nicht als Deutscher, ich argumentiere qua meiner Ausbildung, meines Studiums, meiner Erfahrung und all der anderen metaphysischen Güter die keine nationalen Grenzen kennen. Ich bin nicht verantwortlich für die Taten meiner Vorfahren, also habe ich keinen Grund mich mit ihnen zu identifizieren. Das heißt nicht, dass es jemals wieder antisemitische Politik in Deutschland geben darf. Es heißt aber auch nicht, dass jeder Mensch, der das Pech hatte in Deutschland geboren worden und damit Deutscher zu sein durch dieses Schicksal und angesichts der Vergangenheit seiner Heimat, jedwedes Recht verloren hätte Israel zu kritisieren.

    • @Feuerbach:

      Vor allem sicherte Dir das "Pech, in Deutschland geboren zu sein" einen Lebensstandard mit Ausbildung, Fressen und was sonst noch, wie ihn in der Mythologie nur die Götter kannten.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @Feuerbach:

      absolut deiner meinung.ich verstehe yücel wenn es um diejenigen geht die aus "deutscher sicht" argumentieren.

       

      ich bin nicht deutschland!

      • @6474 (Profil gelöscht):

        Bei Nichtdeutschen entfällt ein bestimmtes, zurecht empfundes Unbehagen beim Lospoltern, da stimme ich Ihnen zu.

        Übrig bleiben dann noch die von mir erwähnten neurotischen Projektionen, die sind vom Pass ziemlich unabhängig.

    • @Feuerbach:

      Willkommen beim Einrennen von offenen Türen!

      Auch Deutsche dürfen und sollen sogar Israel kritisieren - und sie tun es auch. Diese Kritik ist dann aber angemessen, moderat, der Sache dienlich, fast hätte ich gesagt bescheiden.

      Nicht dienlich ist oberlehrerhaftes Draufschlagen, (empfundene) Schuldumkehr, neurotische Projektionen.

      Man spürt sehr genau, wer den Sack schlägt, um den Esel zu treffen.

  • Passt irgenwie ganz gut hierher:

     

    "Deutschland: In 100 Jahren nichts dazugelernt"

     

    http://www.schweizmagazin.ch/nachrichten/ausland/deutschland/20291-Deutschland-100-Jahren-nichts-dazugelernt.html

    • @Biggi:

      Witzig dass Sie sich trauen den Link zu posten und das als Beleg dienen soll. Das zeigt nur dass sie in einem themenfremden Bereich Pro-Putin Propaganda betreiben.

       

      Wenn ich mir die schäbige Putin-Verherrlichung und die Verklärung der Realität(es wird nichtmal argumentativ gearbeitet, es wird nur behauptet Deutschland betreibt Propaganda wobei in dem Fall wohl die ganze Welt Propaganda betreibt und einzig Russland im Besitz der Wahrheit ist...) in dem Artikel so anschaue muss man sagen dass sowohl die rechten Anti-Amerikanisten als auch die hängengebliebenen Sozialisten in den letzten 100 Jahren auch nichts dazu gelernt haben. Ganz genau weiss man ja nicht aus welcher Richtung heute die Unterstützung kommt bei all den Faschistenfreunden Putins in Europa ala Orban, le Pen und Co.

      • @Tron1981:

        Ich sagte "irgendwie"...

         

        was der Text auch in einer Rückschau beschreibt, auch in Bezug auf Propaganda, lässt sich meiner Meinung nach auch auf dieses Thema hier übertragen. Auch in Bezug zu Yücels "Satire".

         

        Hier haben Sie einen Artikel eines Psychologen und ehemaligem Mitglied des Zentralrats der Juden (ja, da mach ich genau das worüber sich Yücel lustig macht...).

         

        Der letzte Absatz geht dann aber genau auf dieses Thema hier ein und es wird Sie nicht überfordern, dies im übertragenen Sinne zu verstehen. Außerdem spiegelt es meine Meinung zum Thema:

         

        "Sollten sich Deutsche eine besondere Zurückhaltung bei der Kritik an der israelischen Politik auferlegen?"

        http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.interview-mit-rolf-verleger-in-israel-gibt-es-eine-kultur-des-hasses.57c6125c-ba8b-4a56-b25b-6d1771763317.html

         

        Naja und Orban ist in der EVP recht beliebt, gelle...genauso wie die Svoboda in Deutschland, wenn ich nochmal auf Sie zurückkommen soll...

  • 9G
    90191 (Profil gelöscht)

    "Seither gibt es etwas, was man hierzulande nur noch aus Studien kannte: leibhaftige Antisemiten."

     

    Oh, Sie haben wohl noch nichts von Skinheads, NPD, Rechtsradikalen und Neonazis gehört. Nicht so schlimm, kann ja mal vorkommen, daß man eine jahrzehntelange Realität übersieht. Als Hobby-Journalist sowieso, da hat man besseres zu tun.

     

    "Wer Israel Unverhältnismäßigkeit vorwirft, verlangt, dass Israel auf die dauernde Aggression durch die Hamas gar nicht reagiert."

     

    Wieder falsch. Richtig ist: "Wer Israel Unverhältnismäßigkeit vorwirft, verlangt, dass Israel auf Aggression durch die Hamas angemessen reagiert."

     

    Versuchen Sie´s doch mal mit Logik und sauberer Recherche, Herr Yücel - auch wenn beides derzeit nicht ganz so cool und angesagt ist.

     

    Welche Schuld trifft eigentlich die Kinder in Gaza, daß sie zu sterben verdient haben?

    • D
      D.J.
      @90191 (Profil gelöscht):

      Tja, Sie haben Recht: es gehört schon eine unfassbare Verkommenheit dazu, Raketen von Wohnhäusern oder Schulen aus abzuschießen. Übrigens ein Kriegsverbrechen - teils unter den Augen der UN.

  • @Manfred Breitenberger

    Keiner, der im deutschen Wohlstand aufgewachsen ist und bleibt, steht auf der 'anderen' Seite.

    Ihr feiert selbst auf den Leichenbergen mit.

  • Wieder einmal ein guter Artikel von Deniz Yückel, der sich wohltuend vom sonstigen antiisraelischen Mainstream unterscheidet.

     

    So marschieren sie innig vereint, die deutsche Linke, die deutsche Rechte und das deutsche Bürgertum gegen die Juden, gegen den Judenstaat. Wenn sie sich auch in allen anderen Feldern der Politik spinnefeind sind, in einem sind sie sich einig, Israel ist an allem schuld. Wenige Jahrzehnte nach Auschwitz sind auf denselben deutschen Straßen dieselben Parolen gegen denselben Gegner zu hören.

     

    http://thinktankboy.wordpress.com/2014/07/26/operation-protective-edge-vereinigung-der-antizionisten/

    • @Manfred Breitenberger:

      Ich weiss nicht, wo hier explicit gegen die Juden demonstriert wird - es wird gegen die Terrorpolitik der israelischen Regierung protestiert! Und das ist gut so.

      Oder stimmen sie Bombenangriffen gegen UN-Einrichtungen zu - wenn sie denn nur von Israel ausgeführt werden? Egal wieviel Flüchtlinge und Kinder dort sterben?

    • @Manfred Breitenberger:

      Auch die Pro-Israel Fraktion darf gerne sachlich und mit Argumenten arbeiten anstatt immer die gleichen Phasen zu dreschen und Polemik zu betreiben.

       

      Ganz ehrlich, ich sehe da immer weniger Unterschiede zu den Leuten die das auf palästinensischer Seite so handhaben.

    • @Manfred Breitenberger:

      Bei allem Respekt, aber

      1. Ich finde Israels Siedlungs-u. sog. Verteidigungspolitik scheiße.

      Und 2. Ihr pauschaler Antisemitismusvorwurf gegen die deutsche Linke klingt ziemlich paranoide.

       

      Mit antifaschistischem Gruß

  • geschreddert - in alter Gewohnheit

    anyway - 2.0

     

    Sorry - geschätzter Deniz Yüsel -

    das - "in tausend Jahren du darfst nicht" -

    entlarvt/rückt grade/läßt ins Leere laufen usw -

     

    Kurz - Sie reanimieren die so übel konotierte Erbschuld/sünde -

     

    und mit Verlaub - solch archaisches, letztlich kirchlich-religiöses Denken -

    ist prä-aufklärerisch -

     

    nicht nur - aber vor allem -humanistsisch-agnostischen Menschen in Europa und anderwo seit mehr als 200 Jahren schlicht fremd -

    kein akzeptierter Parameter ihres Denkens und Handelns -

     

    und - ich bezweifle sehr - daß ihr mich sehr berührender Impetus -

    von Menschen vom Schlage eines Urs Avnery , eines Gideon Schwarz et al

    geteilt würde/wird.

     

    Ob das schräg ist - keine Ahnung -

    aber mich erinnert es an

    " Nach Auschwitz kann man keine Gedichte mehr schreiben."

    eines Theodor W. Adorno;

     

    ja vielleicht ist's ja im Gegenteil dort verortet -

    Dialektik der Aufklärung -

    (eine Relativierung der Menschenrechte werden Sie nicht wollen - das Retour zur Moral ist - mit Verlaub - zu durchsichtig)

  • Und den möchte ich NICHT kennen, der sich angesichts der grauenvollen Nachrichten, die wir stündlich aus Gaza und Israel erhalten, selbstzufrieden auf eine Seite schlägt.

  • ich kritisiere Israel, und natürlich darf ich das. Wer sollte es mir verbieten?

    • @vic:

      boah! wenn das der Yuecel hört!

  • Wenn wir Deutsche Israel nicht kritisieren dürfen (egal, wie es sich als Besatzungs- und Kriegsmacht aufführt), wäre es dann nicht besser, wenn wir über die Behandlung der Palästinenser durch Israel in unseren Medien NICHTS lesen würden? Also sollte man nicht in Deutschland eine diesbezügliche totale Nachrichtensperre einführen?

    Ob Hr. Yücel dem zustimmen könnte?

    Oder ist er vielleicht der Meinung, wir Deutschen müssten die Grausamkeiten der israelischen Besatzung und der israelischen Kriege besonders detalliert und realistisch mitgeteilt bekommen und hätten natürlich trotzdem absolut zu schweigen?

    .

    PS

    Ich denke, der Autor sitzt schon wieder im Cafe, liest die Kommentare mit und kommt aus dem Grinsen nicht mehr raus und denkt bereits daran, von der Taz eine Nachzahlung zu fordern. ich bin mal gespannt, wie oft er mit diesem Geschäftsmodell noch arbeiten wird.

    • @Bernado:

      Er arbeitet schon seit längeren mit diesem Geschäftsmodell. Und irgendwann wird ihm das Grinsen vergehen - spätestens wenn er mit der Realität konfrontiert wird.

  • Hm... wenn dieser Kommentar der Provokation galt, finde ich es diesbezüglich unangebracht. Sollte dieser ernst gemeint sein, bin ich nach Ihrer Definition "wer sich äußern darf / wer nicht" einer jener Personen, die es nicht dürfen. Heißt das im Umkehrschluss, dass Kritik an der Hamas weiterhin "erlaubt" ist?

  • Einfach eine dümmliche Satire!

    • 9G
      90191 (Profil gelöscht)
      @antares56:

      Ach so. Na, die Dümmlichkeit springt einem sofort ins Auge. Daß es auch noch Satire sein soll, jetzt eher nicht.

  • Ich vermute, der Autor will niemandem den Mund verbieten, sondern zur Debatte anregen.

    Dass er dabei nur Geschrei erzeugt, liegt wahrscheinlich an seiner hilflosen Vorlage.

    • 9G
      90191 (Profil gelöscht)
      @Otto Schmitzhauser:

      Als ob man nicht schon seit Jahrzehnten debattieren würde....

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    eigentlich lese ich den yücel immer gerne,auch gerade wegen seiner streibaren theorien.

     

    auch diese diskussion ist nötig,aber gleichzeitig ärgere ich mich ein bischen.

     

    ich bin ende zwanzig,meine eltern waren 68er.ich wurde hier zufällig geboren.und wie das so ist, wird man irgendwann mit der geschichte dieses landes konfrontiert und lernt in der schule ein bischen was darüber.irgendwann stellt man vielleicht auch fest das deutschland nach wie vor alte verkrustete nazistrukturen in manchen bereichen hat und die entnazifizierung so nie stattgefunden hat.des weitern bemerkt man das opa nicht einfach nur okay war,sondern möglicherweise auch im krieg für die nazis gekämpft hat.

     

    ^^darüber muss man leider immernoch reden,es gibt soviele bereiche im kleinen (bestattungsgesetz) wie im großen(Verfassungsschutz) die nachwievor nach altem nationalmief riechen.

    das ist die eine seite.

     

    die andere seite:die hälfte meiner schulkameraden waren migranten,der gewählte bezirkspolitiker bei mir ist türkischstämmig,die mächtigste person im lande ist eine frau.DIE ZEIT BLEIBT NICHT STEHEN!

    die früheren NSDAP-wähler(also die eigentlich schuldigen) sind zum großteil längst gestorben.

     

    eine frage:ist es irgendwie entschuldbarer wenn heutige neonazis aus ungarn,schweden oder frankreich kommen,weil deren geschichte nicht so problematisch war?lernen die in anderen ländern nichts über den holocaust?-mit anderen worten;ist es nicht die verantwortung der gesamten menschheit einen 2ten holocaust oder ähnliches zu vermeiden?oder dürfen andere länder diesen fehler nun auch mal machen weil es schliesslich keine deutschen sind?

     

    zum eigentlichen thema israel mache ich yücel mal den gefallen und schrieb erstmal nichts dazu.

     

    aber verdammt nochmal!es gibt keine erbschuld!es gibt keine nazigene,es gibt keine judengene!

    MEIN NAME IST immernoch MENSCH!!!!!!!!

    • @6474 (Profil gelöscht):

      Was die Gene angeht - sind Sie da sicher?

      https://www.igenea.com/de/juden

      • 6G
        6474 (Profil gelöscht)
        @Bernado:

        das gewisse personengruppen die untereinander heiraten sich auch gentisch ähnlich sind,ist gar nicht der punkt.

        da habe ich mich wohl falsch ausgedrückt.nur aufgrund dieser gentischen ähnlichkeit ergibt sich noch kein psychologische denkmuster welchem diese leute folgen.

        weder bei "bio"-deutschen noch bei juden.

      • 6G
        6474 (Profil gelöscht)
        @Bernado:

        natürlich teilen personengruppen die über generationen hinweg innerhalb ihrer gemeinschaft heiraten,gewisse genetische merkmale.

        ich meite eigentlich etwas anderes.das man nämlich aufgrund dieser genetischen merkmale nicht auf eine ideologie schliessen kann.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @6474 (Profil gelöscht):

      "Wer Israel Unverhältnismäßigkeit vorwirft, verlangt, dass Israel auf die dauernde Aggression durch die Hamas gar nicht reagiert. Erstaunlich in einem Land, das einst wegen ein paar chirurgischer RAF-Operationen fast kirre wurde und in dem ein paar Bengalos in Fußballstadien als Gewaltexzess gelten. "

       

      ^^womit yücel trotzdem vollkommen recht hat

  • Ich muss hier ganz heftig widersprechen: Es gibt nich nur ein Recht, sondern sogar eine *Pflicht*, gegen Unrecht und Gewalt vorzugehen. Zumindest aber, es mit Worten klar und deutlich zu benennen.

     

    Um es auch klar zu sagen: was die israelische Regierung derzeit in Gaza macht, hat alle Anzeichen eines Kriegsverbrechens von kollosalen Ausmaßen.

     

    Dass die Extremisten der Hamas gleichzeitig auch Verbrechen begehen, macht es nicht besser. Aber auch das muss bei dieser Gelegenheit gesagt werden.

     

    Aber sich weil irgendwelche angeblichen Vorfahren Juden ermordet haben, nun den Mund halten zu müssen, wenn die israelische Armee ihrerseits mordet, ist so weit jehnseits jeglicher Menschlichkeit (und logischer Stringenz!), dass man k**en möchte.

  • Wow, so viele empörte Kommentare. Da hat Yücel dann wieder neues Material für eine Lesung.

    Wie nennt man sowas wie diesen Artikel - click bait?

  • Den Mund verbieten? Das ist einer der Gründe warum so etwas schreckliches wie der Holocaust passieren konnte. Die Militäraktionen von Israel gegen den Gazastreifen sind natürlich in keinster Weise mit dem Holocaust zu vergleichen und "wir" "deutschen" haben auch eine besondere historische Verantwortung die uns unsere Großeltern überlassen haben. Ja, ich meinem Pass steht ein D und irgendwo finde ich auch einen Adler. Aber deswegen lasse ich mir noch lange nicht den Mund verbieten. Wenn bestimmte Gruppen sich nicht mehr zu Themen äußern dürfen sollen, dann sind wir an einem Punkt angelangt, wo glaube ich keiner von uns noch einmal hin will.

  • D
    D.J.

    Wenn ich solches Geschwätz vom israelischen "Völkermord" höre, verstehe ich Herrn Yücel mit seiner Auffassung, dass Deutsche in dieser Angelegenheit eher ihren Mund halten sollten, doch ein wenig.

    Nebenbei: Die Anzahl der Araber in Israel plus besetze Gebiete hat sich seit 1967 vervielfacht. Denken Sie mal drüber nach, wenn Ihre Ideologie es Ihnen ermöglicht.

    • @D.J.:

      was genau möchten sie mit dem hinweis auf die entwicklung der bevölkerungszahlen andeuten?

      dass es erst dann ein verbrechen wäre, wenn die palästinenser zwangssterilisert würden? (nur ein absichtlich absurder vorschlag)

    • D
      D.J.
      @D.J.:

      Sorry, bezog sich auf @Bernhard Meyer.

      • @D.J.:

        Ich ziehe "Völkermord" zurück. Zum Resr stehe ich.

  • es gibt das menschenrecht auf blödheit!

    und auch wenn die blödheit saublöd ist gilt: es gibt das menschenrecht auf blödheit!

    • @christine rölke-sommer:

      ·

      .... auf das S-/s-ie sich allerdings erst dann berufen können, wenn S-/sie erkannt hätten, dass S-/s-ie sich von klein auf an systematisch verblöden ließen.

  • Ein Argument war in der antideutschen Abwertungstirade doch zu finden:

     

    "Wer Israel Unverhältnismäßigkeit vorwirft, verlangt, dass Israel auf die dauernde Aggression durch die Hamas gar nicht reagiert."

     

    Darüber dürfen wir nicht nur, darüber müssen wir reden!

    • @Otto Schmitzhauser:

      Glauben Sie wirklich, dass die militär. Antwort die einzige gewesen wäre ?

      • @lions:

        Welche Antwort haben Sie?

        • @Otto Schmitzhauser:

          Mal nach den ersten Hamas Raketen die Beine ruhig halten und Verhandlungsbereitschaft signalisieren. Solange beide Seiten aus diesem Krieg als Sieger heraus gehen wollen, ist es leider unmöglich, obgleich die zivile Antwort Israels der Anfang für den Sieg beider Seiten nach sich ziehen könnte. Wie will Hamas vor den Palis den weiteren Beschuss rechtfertigen, wenn eine 2- Staatenlösung in naher Zukunft in Aussicht gestellt würde, die Siedlerpolitik gestoppt würde, das Leben der Palis schon morgen erträglich würde, wie es Rabin vorhatte ? Mir kommt es vor, als erinnere sich kaum einer an diesen großen Mann, der sein Leben dafür gab, das nicht zu tun, was Netanyahu und Lieberman heute für selbstverständlich halten. Hamas sind Idioten und Letztgenannte auch.

          • @lions:

            Danke.

      • @lions:

        Glauben Sie, dass man mit Terroristen (vom Hass regiert) ehrlich und gemäßig, verhandeln kann? In der Charta der Hamas, steht etwas von Juden töten und Israel auslöschen, der Staat Israel hat solch Charta nicht.

        • @neutral neutral:

          Glauben Sie an die Schöpfung? Oder an herbeigebombten Frieden?

        • @neutral neutral:

          Ja, man muss ! Denn es ist die einzige Möglichkeit, diese zu neutralisieren.

        • @neutral neutral:

          @Neutral Neutral

          Das ist keine Ja oder Nein-Frage.

  • Ich denke , ein für Deutsche gangbarer Weg wäre, Solidarität zu bekunden für die immer weniger werdenden, aber immer noch vorhandenen Israelis, die gegen die israelische Politik gegen Palästinenser, gegen Rassismus im Land, gegen Krieg und Vöälkermord und für ernsthafte Friedensbemühungen kämpfen und dafür immer häufiger massiv bedroht und neuerdings von radikalen Israelis verprügelt werden.

    Zufrieden Denis Yüxel?

  • Wegen solcher Kommentare ist ein Buch wie Peter Sloterdijks "Kritik der zynischen Vernunft" so erfolgreich. Denken Sie mal darüber nach, Herr Yücel!

  • 8G
    889 (Profil gelöscht)

    Ich lasse mir ja auch nicht gerne den Mund verbieten. Aber nachdem nun die erwartbaren Kommentare eingetroffen sind, unter die man zu drei Vierteln "si tacuisses..." schreiben könnte, finde ich es schon wieder gut.

  • Herr Yücel, Sie leben hier in einem christlich/jüdisch geprägtem Abendland und provozieren verbal gegen Juden. Man denke mal im umgekehrten Falle und stelle sich vor, Juden würden (wenn die Türkei eine Demokratie wäre, so wie Israel und Deutschland) in die Türkei auswandern und gegen Muslime hetzen? Wäre das jetzt respektlos oder nicht? Fördert so etwas den Frieden zwischen fast gegensetzlichen Kulturen oder nicht?

    • D
      D.J.
      @neutral neutral:

      Hääääää? Tipp: Erst lesen, dann schreiben. Danke.

      • 9G
        970 (Profil gelöscht)
        @D.J.:

        Haha, die jüdische Prägung des Abendlands hat aber bis 1945 nicht so wirklich stattgefunden. Das ist die größte Lüge der Konservativen, dass dieses Abendland auch jüdisch geprägt sei. Antisemitisch geprägt, ja. Das schon. Dafür waren die Juden jahrhundertelang gut.

        • @970 (Profil gelöscht):

          Ob und wie geprägt sei mal dahingestellt.

           

          Die alten jüdischen Stadtteile historischer Altstädte (Prag ist z.B. sehr hübsch) jedenfalls zeigen nicht nur Antisemitismus.

  • Kleiner Vorschlag zur Güte: alle sich aufregenden Kommentierenden möchten doch sicher gerne auf dem Boden des deutschen Grundgesetzes stehen? wie wäre es, wenn wir die Einhaltung des Artikels 139 GG zum Mindeststandard für eine Debatte erklären? Wortlaut Art 139 GG: "Die zur 'Befreiung des deutschen Volkes vom Nationalsozialismus und Militarismus' erlassenen Rechtsvorschriften werden von den Bestimmungen dieses Grundgesetzes nicht berührt."

  • Herr Yücel,

    die Qualität der Leser_innenkommentare ist ja wohl die mieseste, die je gelesen werden konnte. Reflexe überschreiben wohl am ehesten den Großteil dieser Schnellgedanken. Wie kann bei der taz nur so eine Kolumne veröffentlicht werden, wenn sie derlei Kommentare nach sich zieht?

  • Und darf ich beide Parteien gleichermaßen kritisieren? Darf ich das, obwohl ich unglücklicherweise in meinem Pass "deutsch" stehen habe, eine rein zufällige Kategorie? Darf ich Krieg kritisieren? Darf ich kritisieren, dass sich verschiedene Parteien auf ihre Positionen versteifen und nicht mit sich verhandeln lassen? Und darf ich kritisieren, dass unter diesem Verhalten sehr viele unbeteiligte Menschen auf jeder Seite leiden?

    Meine Nationalität, für die ich nichts kann, die mir egal ist und die ein reiner Zufall ist, sie kann nicht Grund für ein Gedankenverbot sein.

    • @No Nation:

      Nein, das dürfen Sie nicht - Sie sind ja Deutscher. Und außerdem ist Äquidistanz sowieso des Teufels: "Als gemäßigt gilt, sich von beiden Seiten zu distanzieren - von einer Terrorgruppe bekennender Antisemiten wie der Hamas wie von einem demokratischen Staat, der seine Bürger zu schützen versucht." Alles andere als bedingungslose Solidarität mit dem Besatzer und Aggressor ist eben nicht akzeptabel. (Und für diejenigen, die komplett begriffsstutzig sind: Das war hundertprozentiger Sarkasmus ...)

  • Jemandem wegen eines Buchstabens in seinem Pass das Recht zur Äußerung seiner Meinung verweigern zu wollen verrät eine erstaunliche geistige Nähe zu Herrn Sarrazin. Ist ja süß, dass Sie sich mit dem alten Zausel inzwischen so gut verstehen - soll ja nicht immer so gewesen sein.

     

    Im Übrigen: Großer Dank an MIRI für die Einführung des Begriffs "Genetischer Nazi". Dass Herr Yücel - in der Printausgabe desselben Artikels übrigens "Yüzel" geschrieben - deshalb irgendwann begreift, was er (zu diesem Thema) für einen Schwachsinn verzapft, ist zwar nicht ernsthaft zu erwarten, aber ein wichtiger Diskussionsbeitrag ist der Begriff trotzdem.

  • 6G
    688 (Profil gelöscht)

    "Erstaunlich in einem Land, das einst wegen ein paar chirurgischer RAF-Operationen fast kirre wurde und in dem ein paar Bengalos in Fußballstadien als Gewaltexzess gelten."

     

    Erstaunlich ist in dieser Realität von Bewußtseinsbetäubung, Heuchelei und Verlogenheit nichts!!!

     

    Die Verhältnismäßigkeit deiner Schreibe ist UNübersehbar, im Sinne der systemrational-gebildeten SKM ;-)

    • @688 (Profil gelöscht):

      ... aber das Zitat liest sich doch wirklich nett, hat Deniz doch hübsch geschrieben. Die Deutschen wurden gegenüber der RAF wieder zur Vernichtungswünsche ausstossenden Volksgemeinschaft. Gab ja auch Beifall, wenn Mitglieder der RAF auf offener Straße exekutiert wurden wie Petra Schelm. Deshalb wurde auf dem Tunix-Kongress, auf dem die Gründung einer linksradikalen Tageszeitung besprochen wurde, ja auf der Kongressdemo auch eine Deutschlandfahne verbrannt.

      • 6G
        688 (Profil gelöscht)
        @Fiete Strandläufer:

        Bei Populismus der sich die konfusionierte Dummheit der Masse zu Nutze macht, da werde ich eben stinkig.

  • "geheime Saboteure, Agitatoren und Hetzer"; "Volkskörper"

     

    Das sind Formulierungen aus ganz dunklen Zeiten. Ich dachte, die Menschheit wäre inzwischen etwas weiter.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Denkste.

      Das Elektrizitätswerk in Gaza ist hinüber: http://youtu.be/nSxbCOT_u9U ;

      da muss man dann wohl immer noch von dunklen Zeiten ausgehen.

      • @Tatzelbrumm:

        Kein Strom heißt --

        auch kein Wasser

        • @alex Luebben:

          Ja dann bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als ein Lied aus der Öko-Gründerzeit zwecks Solidaritätsbekundung anzustimmen. http://youtu.be/gh3Y_jtDADo

          Schließlich ist es der Deutschen Pflicht, zu Israel zu stehen, in Recht oder Unrecht.

          Und dies durchgehalten zu haben, und dabei -- abgesehen von menschlichen Ausnahmeschwächen -- anständig geblieben zu sein, hat uns hart gemacht und ist ein niemals genanntes und niemals zu nennendes Ruhmesblatt.

  • Nochmal zum Mitdenken und -schreiben: Der Text ist keine Provokation. Wer soll sich denn provoziert fühlen - Deutschnationale und GeschichtrevisionistInnen. Es geht hier nicht um Erbrecht, sondern darum, als Deutsche/

    Deutscher in einer gesellschaftlich-sozialen geschichtlichen Entwicklung zu stehen. Wessen Vorfahren das größte Verbrechen der Menschheit verbrochen haben, wer gerne in einem Land lebt, in dem ein NS-Wehrmachtsoffizier, der an der Hungerblockade gegen die Bevölkerung Leningrads beteilgt war, der beliebteste Altbundeskanzler ist, dem kann, soll und muß Deniz Yücel den Nationalsozialismus und die Shoah aufs Butterbrot schmieren.

    • @Fiete Strandläufer:

      Wenn Sie allerdings denken der Herr wäre der beliebteste Altbundeskanzler weil er vor Leningrad im Schnee hockte und nicht dafür was er als Bundeskanzler so alles gemacht hat liegen Sie ganz schön daneben. Die gesellschaftlich-sozialen geschichtlichen Entwicklung ist weiter fortgeschritten als Ihnen scheinbar lieb ist.

  • 8G
    8545 (Profil gelöscht)

    Gefährliche Argumente.

    Wenn Deutsche nicht kritisieren dürfen, dann staut sich das auf...

    Gefährlich(!) lieber Deniz, schon vergessen? Wir starten Weltkriege!

    Russland kritisieren, dürften wir dann ja auch nicht, die hatten schließlich die größten Verluste beim bekämpfen unserer mörderischen Großeltern.

    Welches Land haben wir denn nicht irgendwann mal überfallen...

    Wenn wir Deutschen die Alle nicht mehr kritisieren dürften!

    Oha...

    Das staut sich auf und

    schwupsdiwups:

    Weltkrieg!

    Der geht dann aber auf deine Kappe.

  • So etwas Dummes habe ich ja noch nie gehört. Natürlich gibt es ein Menschenrecht auf Israelkritik, ebenso wie es ein Menschenrecht auf jede andere Kritik gibt - das nennt sich Menschenrecht auf freie Meinungsäußerung. Einschränkungen findet dieses Menschenrecht nicht beim Thema, sondern nur im Stil (Beleidigung nicht gleich Kritik). Und wer einem ganzen Volk aufgrund der Geschichte den Mund verbieten will, der beweist damit eigentlich nur, dass er selbst in völkischen Kategorien denkt. Jemand, der das nicht tut, würde nämlich nur die Sache selbst betrachten und nicht die völkische Abstammung der jeweils Beteiligten.

    • @Gemeiner Hai:

      So langsam verschorfen aber doch die Ohren, wenn das Unwort "Israelkritik" fällt. Jetzt neu: auch als universelles Menschenrecht erhältlich! Ich für meinen Teil wisch mir lieber den Arsch damit ab.

      • @Dr_Manhattan:

        Das steht Ihnen natürlich frei. Sie müssen dann aber auch wissen - und gerade das ist mein Punkt -, dass Sie das mit dem universellen Menschenrecht auf Kritik, sprich auf freie Meinungsäußerung tun ...

        • @Gemeiner Hai:

          Natürlich gibt's das (sehr wichtige) Recht auf freie Meinungsäußerung.

          Es gibt aber auch das Recht, manchmal sogar die Pflicht, Bullshit Bullshit zu nennen.

          • @Huitzilopochtli:

            Absolut. Dieses, ich nenne es mal "Bullshit-Recht", fällt für mich unter das Recht auf freie Meinungsäußerung. Ebenso allerdings auch das Recht auf Kritik an Israel, und damit hat der Autor Unrecht, wenn er behauptet, dieses Recht gäbe es nicht. Zwar steht natürlich nirgendwo etwas von einem "Menschenrecht auf Israelkritik", aber ist dies eben unter dem Recht auf freie Meinungsäußerung subsumiert. Antisemitische Äußerungen allerdings natürlich nicht, denn das ist schon keine einfache Meinung mehr, sondern Volksverhetzung.

  • Israel hat 6 Millionen gut. Das kann noch eine Weile dauern bis das eingeholt ist. Bis dahin: Klappe halten!

    • @Reiner Wahn:

      Ach, darum können wir hier Russland und China so laut kritisieren.

       

      Ich hab mich schon gewundert. Gibt aber sonst wenige die uns im Bodycount übertreffen....

    • @Reiner Wahn:

      Das ist doch einfach nur kindisch. Wollen wir jetzt Body Count spielen, und zwar so lange, bis es Unentschieden steht? Es geht hier um die Sache als solche, man muss Dinge, die man kritikwürdig findet, auch sachlich kritisieren dürfen.

    • @Reiner Wahn:

      Wie bitte? Ist das Ihre Variante von "Auge um Auge und Zahn um Zahn"?

       

      Und selbst wenn. Dann ginge es ja um 6 Millionen Deutsche. Melden Sie sich freiwillig?

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Warum denkt keiner über gemeine Haie und reinen Wahn nach?

        • @Reiner Wahn:

          Keiner ? Jetzt haben Sie sich doch glatt selbst vergessen, oder ?

  • Wir wissen, wie schwer die Israelis sich täten, wenn sie heute noch in jeder Stadt bei den Bombenangriffen, bei den Lasten des Krieges und bei den Entbehrungen, wenn sie da noch die Palästinenser als geheime Saboteure, Agitatoren und Hetzer hätten. Sie würden wahrscheinlich in das Stadium des Jahres 1946/1947 jetzt gekommen sein, wenn die Palästinenser noch im israelischen Volkskörper sässen.

    • @Tatzelbrumm:

      Wo saßen die Palästinenser???

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        "Volkskörper": Seltsam?

        Aber so steht es geschrieben.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Na, da wo die Palästinenser mindestens seit den Kreuzzügen immer saßen: in ganz Palästina.

        Ganz?

        Ganz.

  • Herr Yücel, ich gebe Ihnen die Erlaubnis sich 3g (in Worten Drei) Gehirn anzuschaffen. Aber werden Sie mir bloss nicht süchtig.

  • wähfrend weltkruieg 2 kämpfer und ihre frauewn von der heimatfront ziemlich erfolgreivch die "kolektivschulfdtehese" ablehnten sollen die nachkommen,

    diure unte duesen nazis in vielfacher hinsicht gelitten haben,

    irghebndwqelche kollekt89vschuldfreecvhnuingfen begleichen??

     

    nazi-parolen bleiben verboten,. soweit sie es sind.

    das schlagen vomn rabbisa ist übrugen s aucxh schonb vertboten.-

     

    noch meht vrbieten als verbieten ist typisch gestzgeber statt einfacher polizist und umgelrehrt - repressiv.

  • Dieser Artikel ist einfach nur peinlich!! Wie kann es sein, daß die TAZ so etwas veröffentlicht? Ich möchte Herrn Yücel auch raten, "besser die Klappe" zu halten! Satire und Sarkasmus hin oder her. Es mag ja als Provokation gemeint sein, aber es kommt mir vor wie ein kleiner Junge, der anderen vors Schienbein tritt, bei einem derart ernsten Thema irgendwie nicht angebracht.

    Die Diskussion sollte darüber geführt werden, was in Gaza tatsächlich passiert und ob es tatsächlich noch "Selbstverteidigung" ist, wenn Israel Schulen bombardiert. Und nicht darüber, ob wir Deutschen nun auch wieder "die Klappe" aufmachen dürfen oder nur die Waffen liefern.

  • Sind Sie sicher, dass sich das Thema für eine "geniale Provokation" eignet?

     

    Ich nicht.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Bravo, das ist der Punkt. Nachdenken muss verhindert werden, Grundauftrag der deutschen Presse. Yücel, übernehmen sie. Brisante Themen müssen mit Polemik und Irreführungen zugeschüttet werden, damit sich Verstandesreste, so in der Bevölkerung vorhanden, abwenden.

      Kein Denken, nirgends.

      So ist's gut!

  • Wenn man sich die krude Logik mancher Linker anschaut, die aus dem Holocaust geradezu die Verpflichtung zu besonders einseitiger Israel-Kritik ableiten, möchte man Deniz Yücel fast recht geben.

    Aber eben nur fast. Denn für eine Neuauflage der alten Erbschuldthese darf man sich intellektuell doch schon ein wenig mehr anstrengen.

    Aber ich kann's ja auch verstehen. Es ist Sommer, alle fahren wegen, Berlin voll mit diesen nervigen Touris, nur Deniz muss zu Hause bleiben und Kolumnen schreiben.

  • Zum Vorwurf der "Unverhältnismäßigkeit" hab ich hier noch einen schönen Artikel. http://lizaswelt.net/2014/07/26/verhaeltnismaessig-verhaeltnismaessig/

    • @Moin Matti:

      Wobei wie immer die Frage offen bleibt, ob sich nur Israel verteidigen darf - oder ob sich auch die Palästinenser verteidigen dürfen?

      Ja - dürfen sich Palästinenser gegen Grundstückswegnahme, eingetretene Türen, Bombardierungen, Erschießungen, verteidigen, Moin Matti?

      • @Bernado:

        Hängt wohl davon ab, wer nach einer Friedens- oder Waffenruhevereinbarung als erstes anfängt...

         

        Wobei man auch feststellen muss, dass die Bewohner von Gaza die militärischen Konflikte mit Israel im Grunde verloren haben. Wer aber einen Konflikt sucht und dann verliert, der ist halt dann auch der Dumme und muss sich den Forderungen der Siegermacht beugen. Das war bei anderen Kriegsverlierern nicht anders. Die beste Lösung: Deeskalieren und auf weitere Provokationen verzichten. Das hat Deutschland nach dem verlorenen Krieg auch gemacht und ist gut damit gefahren.

  • 9G
    970 (Profil gelöscht)

    Ein typischer Yücel: geniale Provokation. Der wahre Artikel entsteht dann in den Kommentaren.

     

    Chapeau!

    • @970 (Profil gelöscht):

      Auf jeden Fall sehr geschäftstüchtig.

      Dafür, das er sein Gespräch im Cafe ("Du wart mal, ich muss mal eben Geld verdienen".) für eine halbe Stunde unterbrochen hat (um einen Artikel in die Tasten zu hämmern von dem er eine Woche "geil" leben kann), hat er mal wieder ganz schön abgesahnt.

      "Du, die können es gar nicht abwarten, das wir über sie herziehen, und dann bezahlen sie noch dafür! Ist doch einfach nur geil, Mann!"

      • @Bernado:

        sehe ich da etwa ein bisschen von dem gelben Neid? Und, bellen getroffene Hunde?

        • @Gerald Müller:

          Also - wenn Sie so einen guten Job für mich haben, sagen Sie mir bitte Bescheid, Hr.Müller. Wau wau.

          • 9G
            970 (Profil gelöscht)
            @Bernado:

            Also wenn der Yücel wirklich "absahnt", dann hätte die taz ja ihre Honorarpraxis geändert. Reich wurde mit dem Blatt noch keiner der Autoren...

  • Ach Deniz, immer wieder schön.

  • Ich habe selten etwas Blöderes gelesen.

    Pauschales übern-Kamm-Geschere zwischen zwei Espresso aus der sicheren Position des was-bin-ich-Hip!-Journalisten. Boah eyh.

  • "Du bist Deutscher, aus der Nummer kommst du noch in tausend Jahren nicht raus."

     

    Riecht verdammt ironisch und wie ich D. Yücel kenne, nimmt er die aufs Korn, die sich hier sofort bestätigt sehen.

  • Na da kann ich ja froh sein, dass die Nazis meinen Eltern den deutschen Pass entzogen haben bei der Ausreise.

     

    Nun darf ich mit Genehmigung des Herrn Yücel als Jude, US-Bürger und Pazifist Israels Regierung kritisieren.

     

    Solche Artikel möchte man in der TAZ nicht lesen

    • @Ariel Rozenbaum:

      Was mache ich bloß als genetisch Undeutsche mit deutschem Pass. Hätten Sie da einen Tip für mich ? Natürlich könnte ich dazu auch Deniz Yücel anhauen.

  • Doch, ich darf !!!

     

    Ich finde scheußlich was die Nazis mit den jüdischen Bürgern angestellt haben. Das betone ich sehr gerne.

     

    Ich bin aber nicht im Zuge einer Sippenhaft verantwortlich für die Untaten der Generation meiner Großeltern. Sippenhaft gab es zuletzt bei den Nazis.

     

    Im übrigen wird nicht durchweg eine Israelkritik geäußert oder gar ein Israelhaß, sondern eine Mißbilligung an der Handlungsweise der Regierung Netanjahu, die zutiefst menschenverachtend und völlig überzogen ist.

    • @rugero:

      "Das betone ich sehr gerne."

       

      Köstlich, auf so vielen Ebenen köstlich.

  • Klar gehen diese Proteste zu weit, sicher auch durch recht einseitigen Informationsbezug. Und wenn ich mir vorstelle, dass aus einem benachbarten Land willkürlich Raketen in unsere Städte gefeuert würden, ohne klar erkennbar militärische Ziele, würde mir als Bürger wohl auch der Kragen platzen.

     

    Ansonsten!

     

    Und wenn nichts je vorbei ist, vom vergessen spricht ja keiner, schlage ich vor mal bei den Engländern anzuklopfen und sie zu fragen, wie Sie diese Spätfolgen ihrer Kolonialpolitik zu lösen gedenken!

     

    Ansonsten Kritisiere ich wen und was ich will, denn offen gestanden habe ich keine Lust mir irgendwelche Denkverbote auferlegen zu lassen, Herr Yücel. Miris Kommentar mit dem Verweis aufs Patriarchat trifft es im übrigen nicht schlecht. Eine mehr als treffende Analogie!

  • Wie die Kommentator_innen hier vor Wut schäumen, wenn Deniz Yücel ihnen ihr Spiegelbild vorhält.

     

    Yücels Kommentar ist ein wirkungsvoller Lackmustest für Antisemiten, insbesondere, wenn sie einen Deutschen Pass haben. Es spielt keine Rolle, ob sie nun FDP, NPD, Die Piraten ( vor der Spaltung), CDU, DIE LINKE, MLPD oder SPD wählen.

    Wie oft muss ich noch diesen Satz ertragen "Ich bin kein Antisemit, aber..."

    Deutschland, halt's Maul !

     

    Wenn einige von denen Waffen hätten würden sie um sich schießen die

    • @ManLeng:

      hier so vor Wut schäumen.

       

      PS. ich vergass in meinem Parteienrundumschlag Bernd Lucke und seine AfD.

      Paradigmatisch der Querfrontschulterschluss mit Jakob Augstein seinerzeit bei Maischberger.

      http://www.youtube.com/watch?v=9kkJNWkrcwM

      Laufzeit 34:15

      • @ManLeng:

        Ja, Jakob Augstein. So dandyhaft dumm, dass es schmerzt.

        Mir tut's für seinen Vater leid, den ich schätze.

  • Die meisten Israelgegner in Deutschland sind doch gar nicht deutscher Abstammung!

    • @DerKommentator:

      Aber trotzdem unser Problem.

  • Das ist eine geile Satire.

    Klar, Kohls Nachkommen dürfen sich wegen Verfehlungen nicht mehr äußern und Sarrazins Tochter darf wegen seiner Vorfahren keine Zeile schreiben.

    Das wäre schön.

  • Gut zu erfahren, dass ich auf Grund meiner Abstammung grundsätzlich nicht meine Meinung sagen darf. Die Menschen nach ihrer Abstammung und nicht nach ihrem Charakter einzuordnen erinnert mich zwar an dunkle Zeiten, aber so sei es...

     

    Schlimm ist, dass dadurch, dass sich auch Rechtsradikale bei den Demonstranten zeigen und ihre unsäglichen Parolen verbreiten, jede Kritik an einer Regierung verboten wird, die Israel in den Abgrund führt.

     

    Die derzeitige, nicht besonders erfolgreiche, Militäroperation, wird Israel nicht sicherer machen. Aber sie vernichtet die Hoffnung auf eine dauerhaften Frieden auf Jahre hinaus. Zusammen mit der Siedlungspolitik schüren diese Dinge den Hass in der arabischen Welt weiter und irgendwann wird dieser Israel zerdrücken. Dann wird auch keiner mehr da sein, der bereit ist, zu helfen.

     

    Und gerade weil ich der Meinung bin, dass Israel als jüdischer Staat dauerhaft existieren sollte, sage ich, dass diese israelische Regierung bei ihren Amokläufen gestoppt werden muss. Trotz meiner Abstammung, für die ich nichts kann.

  • Jenseits ist dieser Artikel.

    Er vermengt Antisemitismus und die Kritik an einer Regierung, die Menschenrechte massiv verletzt.

    Sachliche Kritik zu äussern ist übrigens schon ein Menschenrecht - nämlich das Recht auf Meinungsfreiheit, welches Sie und die taz in der Form der Pressefreiheit ebenfalls in Anspruch nehmen (was gut ist).

    Sie haben Recht - der Konflikt ist verfahren. Es gibt keine einfachen Lösungen. Das bedeutet aber nicht, dass Kritik deshalb fehl am Platz wäre - ganz im Gegenteil!

    Die Ursachen liegen wo anders: Die israelische Siedlungs- und Militärpolitik wäre ohne einen Gegner wie die Hamas nicht möglich und ohne die aggressive Politik Israels würde die Hamas ihre Existenzberechtigung verlieren. So fürchten zu viele Beteiligte den Frieden und machen daher weiter Krieg.

  • Sehr geehrter Herr Yücel,

    ich weiß nicht ob Sie mich veräppeln wollen oder ob es an Ihrer braunen Brille liegt. Alle Gegner dieses Konfliktes in einen Topf schmeissen und mal ordentlich rühren. Wer hat das gesagt ?

    "Journalismus ist, von nix eine Ahnung haben und darüber schreiben."

  • Ach ja, fällt mir noch ein: Dürfen andere Ethnien Israel kritisieren, die nicht diese Nazi-Gene haben wie ich? Also etwa unsere zugewanderten deutschen MitbürgerInnen?

     

    Und wenn die dasselbe sagen wie ein genetischer Nazi, äh, Bio-Deutscher, haben die dann "in der Sache" immer noch Unrecht? Oder ist dann da was dran an der Kritik?

  • Och so, als Deutsche sind wir echt für immer untendurch und haben noch 1000 Jahre nicht das Recht, die Wahrheit zu sagen? Na wenn das so ist, können wir ja auch so schlecht sein, wie man von uns denkt... Vorsicht, so werden viele denken. Ist der Ruf erst ruiniert usw. Menschen wollen dazugehören. Deutsche auch. Wenn man ihnen sagt, das kannst du nie, kann es sein, dass man Rüpel und Amokläufer züchtet.

     

    Und jetzt nicht an mir rumkritisieren, Yücel & Co.! Dazu habt ihr das Recht verwirkt, weil ihr Männer seid, das böseböse Tätergeschlecht. Ich bin eine Frau. Ihr müsst erstmal ganz kleinlaut die 6000 Jahre Patriarchat absitzen und still sein. Schnauze!

  • Völlig überflüssiger Artikel! Damit ist den Palästinensern auch nicht geholfen, die quasi wehrlos der stärksten Militärmacht des Nahen Ostens ausgeliefert sind und regelmässig zu Tausenden getötet werden, mit stillschweigender Billigung und Mitfinanzierung durch den freien Westens. Yücel auf einem neuen intellektuellen Tiefpunkt.

  • Die krude Logik der Antideutschen!

     

    Wenn mein Grossvater jemanden erschossen hätte, dürfte ich heute nicht nach der Polizei rufen weil mein Nachbar dabei ist seine Frau totzuschlagen?

     

    Warum sollen eigentlich die Palästinenser die Schuld der Deutschen zahlen? Das macht für mich euch eben nicht "Anti"- " Sondern "Super"deutsch: andere zahlen zu lassen.

     

    Und nebenbei bemerkt:

    Was haben meine Vorfahren mit der europäischen Vernichtung seiner jüdischen Bevölkerung zu tun, dass sie Spezialisten schickten, um "unserer" Regierung in Guatemala bei der Vernichtung meines Volkes, den K'iche' mir Rat und Tat unter die Arme zu greifen?

     

    Und wieso halfen die Israelis den Südafrikanischem Apartheitsregime?

     

    Weil wir K'iche', Mam oder die Kaqchikel (Guatemala); die Nguni, Sotho und Tswana (Südafrika); oder eben die Palästinenser so eifrig am Holocaust mitgewirkt hätten?

     

    Ich fass es nicht, ihr Superdeutschen...

  • Absurd, dieser Artikel von Deniz Yücel.

    Gerade wenn es um Menschenrechtsverletzungen geht, dann sind wir alle aufgefordert, dagegen zu demonstrieren und für die Freiheit der Menschen einzutreten. In der DDR wurde die Freiheit unterdrückt und Menschen wurden erschossen, wenn sie die Grenze überschreiten wollten. Oder sie wurden in ihren Lebensrechten behindert, wie in der CSSR, wo alle Kritiker eingesperrt wurden. Als die "Abstimmung mit den Füßen" nicht mehr aufzuhalten war, da fiel die Grenze. Nach 20 Jahren West - Östlicher Einigung in Europa stehen die Signale wieder auf Konflikt und Machtpolitik siehe Ukraine Konflikt.

    Ich finde es tückisch, wenn solche verkomischten Kommentare über ernste, lebensbedrohliche Ereignisse in der TAZ geschrieben werden. Wenn heute wieder Millionen Menschen vor Kriegshandlungen fliehen müssen, dann sind wir 70 Jahre in der Zeit zurückgefallen. Nein, gerade die Geschichte bewussten Deutschen sind aufgefordert ihre Stimme zu erheben und in allen Medien das Unrecht auf allen Seiten anzuprangern. Hier ist das reiche Israel aufgefordert, die Armut der Palästinenser durch grosszügige Unterstützung zu bekämpfen, Schulen und Universitäten zu fördern und einen Marshall Plan für die besetzten Gebiete zu entwickeln. Hätte man die Deutschen nach dem verlorenen Krieg in ein grosses Gefängnis gesperrt, ihnen jegliche Rohstoffe und Lebensmittel entzogen und sie zu Sklaven gemacht, dann wäre Europa nicht das geworden, was es heute ist. Auf die Lage im Nahen Osten bezogen, ist es ein Verbrechen gewesen, die Völker von einer Diktatur - dem Osmanischen Reich - in eine Kolonie zur Rohstoffausbeutung umzuwandeln und nur Regime mit autoritären Strukturen zu fördern, wie den Schah von Persien…

  • Is ja erstaunlich wieviele diese Glosse von Herrn Yücel für eine Kolumne halten und sie ernsthaft diskutieren. Angesichts der schlimmen Lage rechnet vielleicht keiner damit veräppelt zu werden.

    • @wiehra:

      Der wollte doch nur spielen....

       

      Wollen Sie wirklich Ernst genommen werden?

      • @Holzschnitt:

        Nein, ich wollte nur mittels Humor die Durchblutung des Gehirns verbessern. Nach meiner Erfahrung führt die Auseinandersetzung mit sogenannten "Antideutschen" zu so viel Wut im Bauch, dass die meisten vor lauter Empörung nicht merken wie sie den "Antideutschen" auf den Leim gehen und den Begriff "deutsch" in der gleich falschen Weise benutzen.

        - Hat leider nicht bei allen geklappt.

  • jetzt versteh ich, wieso die leutz von free gaza from hamas nicht bei der demo von http://www.palaestina-solidaritaet.de/2014/07/berlin-israelis-protestieren-gegen-die-angriffe-auf-gaza/

    waren....

  • Einmal mehr ein notwendiger und zurechtrückender Kommentar von Deniz Yücel - im Kommentarbereich wird schon wieder gejault.

  • Besatzungsmacht? Annexion von Grundstücken? Hauszerstörungen? Zusammendrängung in immer kleineren Kantonen? Nächtliche Razzien mit eingetretenen Türen, verwüsteten Zimmern? Inhaftierungen ohne Rechtsbeistand und Prozess?

    Absperrung von Gaza? Keine Ausreise für Schwerkranke, für junge Leute, die einen Studienplatz im Ausland haben?

    Von alldem schreibt der Autor: nichts.

    Ein dummer Kommentar, finde ich. Sehr wichtigtuerisch. Und menschenverachtend. Aber wenns Erfolg bringt, dann findet sich immer jemand.

  • Ich nehme an, dass Herr Ycel Deutscher mit türkischen Wurzeln ist.

     

    Das ermächtigt ihn, mir der ich nach dem Krieg geborener Deutscher mit Wurzeln im Odenwald, die sich bis 1450 zurück verfolgen lassen, den Mund zu verbieten. Sein Großvater war bestimmt nicht in der Reichswehr oder bei der SS. Das das erhöht moralisch seine Kritik an Deutschen Israelkritikern, die doch irgendwie eine anrüchige Abstammung haben.

     

    Ich kritisiere Netanjahu und Libermann weiter, weil das Verbrecher sind.

     

    Ich kritisiere auch die Hamas! Warum? Weil das Verbrecher sind!

  • Da Palästinenser Semiten sind, leben die aktivsten Antisemiten in Israel. Die Schubladen-Denkerinnen entdecken mit 100 Jahren Verspätung dieGödelschen Unvollständigkeitssätze :-)

  • 1G
    1393 (Profil gelöscht)

    Teil 1:

     

    Oh Mann, gebt Yücel minimalen Verstand&Bildung, dass wir von solchem gandenlosen Unsinn verschont bleiben.

     

    Natürlich darf man als Deutscher die Besatzungsverbrechen Israels kritisieren, insbesondere WENN die Deutsche Regierung diese Verbrechen durch wirtschafliche Unterstützung, mit Waffen und verbreitung der Propaganda der Völkerrechtsverbrecher MITVERANTWORTET.

     

    Yücel ist anscheinend kognitiv völlig überfordert, diese AKTIVE Beteiligung Deutschlands an den mörderischen Verbrechen Israels von der UNBETEILIGTEN in Syrien zu unterscheiden.

     

    Man liest auch in Deutschen Zeitungen keine … , die einfordern, dass man das Morden in Syrien frei von Kritik lassen soll.

     

    Als Deutscher ist man nicht verpflichtet, die Verbrechen Israels zu unterstützen, indem man Kritikfrei bleibt.

     

    Dazu hat Deutschland AUCH eine Erbschuld an den Palästinensern !!!

     

    Ohne Deutschen Antisemitismus hätte es keine jüd. Massenflucht nach Palästina_Mandat gegeben, kein Nakba Verbrechen und auch nicht die durch den IGH bestägtigen nun 47 Jahre andauernden Land-&Menschenrechtsraubverbrechen an Palästinensern durch Zionisten, die des Raubens nicht satt werden wollen.

     

    http://www.un.org/apps/news/story.asp?NewsID=11292&Cr=palestin&Cr1

  • Ich glaube, der grundlegende Denkfehler der Antideutschen ist es, Konflikte der Gegenwart in das das Rechts-Links-Schema der Weimarer Republik einordnen zu wollen. Heute geht es aber nicht darum, Juden vor den Nazis zu schützen.

     

    Feindbild er Rechten sind inzwischen islamische Migranten und Netanjahu wird auf rechtsextremen und islamophoben Webseiten wie PI-News oder Achse des Guten regelrecht gefeiert.

     

    Die Geschichte ist nach 1945 weitergegangen und nach Jahrzehnten einseitiger deutscher Nahostpolitik gibt es inzwischen eine historische deutsche Mitschuld an dem, was heute mit den Palästinensern geschieht und am Scheitern aller Friedensinitiativen der letzten 20 Jahre.

     

    Aber die Gegenwart des Nahen Ostens scheint den Autor ohnehin nicht zu interessieren: Die Worte "Besatzung" und "Abriegelung" kommen gar nicht erst vor, dafür aber natürlich "Antisemitismus" der Hamas.

     

    Die israelischen Schläge gegen die Hamas begannen nach der Bildung einer gemeinsamen palästinensischen Regierung er Bildung einer gemeinsamen Regierung von Fatah und Hamas nach Kerrys gescheiterter Friedensinitiative am 2. Juni. Seit 2012 gab es wegen eines Waffenstillstands kaum Raketen und seit Jahren war kein Israeli mehr durch Raketen zu Schaden gekommen.

     

    Links zu sein ist 2014 etwas anderes als in der Weimarer Republik und von Antisemiten, die losgelöst von der Solidarisierung mit den Palästinensern etwas gegen Juden im allgemeinen haben, höre ich auch nichts.

    • @Lenning Köstler:

      Herr Yücel, haben denn Sie das Recht jemanden zu kritisieren? Als Nachkomme des Volkes, das einen Genozid an den Armeniern verübt hat. Ein Volk, das diesen Genozid bis heute nicht zugibt, geschweige denn irgend eine Art der Reue oder Wiedergutmachung leistet.

       

      Sehen Sie, das ist unfair, was ich schreibe. Denken Sie mal nach.

      • @Faulpelz:

        Sorry, da ist was schief gelaufen, das ist nicht der Kommentar zu Lenning Köstler. Jetzt:

         

        Die Antideutschen sind die Pest, die sie vorgeben, zu bekämpfen:

         

        - Pauschalurteile über eine Nation. Ein Grundmerkmal aller Nationalisten.

        - Schuldvererbung. Ein Grundmerkmal aller Antisemiten ("Die Juden sind Gottesmörder")

         

        Die Antideutschen sind nichts als "ins Positive" gewendete Nazis.

  • Danke! Ein guter Kommentar. Der eben ein Kommentar ist und kein Bericht oder ähnliches. Wie medienübergreifend in allen User Beiträgen, wird auch hier wieder leider wieder Äpfel und Birnen verglichen...

     

    Hey, freie Meinungsäußerung! Können wir hier machen, können Menschen in Israel machen, können andere in der Region leider nicht. Das ist nicht die Schuld der Bevölkerung, sehr wohl aber der dortigen Machthaber wie Hamas etc.

  • Lieber Herr Yücel, sie sind aber ein ganz schöner Nationalist muss ich da aber mal einwenden. Es entsteht ein wenig ein Bild von homogenen Massen. Ich selbst sehe mich primär als Mensch doch weis ich freilich, dass ich alle Privilegien genieße die so mit dem (wahrgenommen/ nicht wahrgenommenen) Deutschsein mit sich kommen und klar dadurch bin ich "Deutsch". Als solches Wesen kritisiere ich natürlich am liebsten den d. Staat, da mein Einfluss hier wohl noch am größten sein kann. Da bietet sich (gerade in einer Zeit, wo das Konfliktpotenzial global tendenziell eher größer als kleiner wird) die zunehmende Militarisierung der deutschen Gesellschaft ebenso wie die massiven Waffenlieferungen (auf die unser schöne Wohlstandsbauch ja angeblich angewiesen ist) an. Mir jedoch nun sagen zu lassen, ich habe gefälligst die Klappe zu halten, weil ich Deutsch bin, finde ich äußerst unangebracht und generiert meiner Meinung nach ein undifferenzierten Bild von Israel. Israel ist ebenso wenig homogen wie "Palästina". Ich habe Mitgefühl mit jenen die sterben, mit jenen die unter schrecklicher Besatzung zu leiden haben, mit jenen die groß geworden sind mit der Angst vor Gewalt (gar der Drohung von "Auslöschung" und der unvorstellbar schrecklichen Erfahrungen ihrer Vorfahren), jenen die sich machtlos fühlen gegenüber den Strukturen (ob in Israel oder Gaza). Doch Mitgefühl reicht finde ich nicht aus. Als "Deutsche" empfinde es als meine Pflicht (gerade im Hintergrund eines Bewusstseins was nationale Gefühle schreckliches Anrichten können) als essentiell Gewalt grundsätzlich zu verurteilen. Ob dies nun in Syrien, Irak, Darfur, Deutschland, Gaza, Israel oder sonstwo ist. Blinde Unterstützung gegenüber der Politik Netanjahus hilft da meiner Meinung nach vielleicht unserem Gewissen gegenüber der freilich undebattierbaren und vollkommenen Schuld die diese Nation mit sich trägt, der Konfliktlösung (die ohnehin äußerst utopisch erscheint) hilft es jedoch wenig.

    • @Resist123 Now:

      Wenn Deutsche etwas als Ihre "Pflicht" empfinden, dann kannst du dich gleich mal verstecken. Denn dann kommt ein besonders verklemmter Furz an die Luft.

      • @Dr_Manhattan:

        Okay vielleicht ist Pflicht nicht das beste Wort und ein wenig überspitzt. Ich sprach aber auch nur über die "Pflicht", die ich empfinde. Frei nach dem Motto (Besteht ein gewisses Bewusstsein, dann handele gefälligst auch getreu danach, anderenfalls fressen dich die Widersprüche auf. Man könnte also auch sagen, eine "Pflicht" sich selbst gegenüber.) Bei genauerer Betrachtung fällt mir aber auch gerade auf, dass dort Wörter im Satz fehlen (bzw zuviel sind "als essentiell").

  • Keine Ahnung, was die deutschen Opfer Kommentatoren hier für ein Problem haben.

    Deniz Yücel hat hier in seinem ihm eigentümlichen (ich finde gemäßigt-provokanten) Stil auf den Punkt gebracht, was Sache ist.

    Deutsche Sprecherposition, Dämonisierung von Israel, Zweierlei Maß in der "Bewertung" des Konflikts und mehr fällt mir gerade nicht ein.

    Super der Text. Weiter so!

    • @ManLeng:

      "Keine Ahnung, was die deutschen Opfer Kommentatoren "

       

      Was meinen Sie mit "deutschen Opfer"? Ist das der moderne Sprachgebrauch von "Opfer" wie auf Schulhöfen üblich ("Ey, Du Opfer!")? Oder meinen Sie damit Deutsche, die sich selbst als Opfer darstellen (wegen Bombenkrieg, Vertreibung oder was auch immer)? Letzteres hat m.W. keiner der Kommentatoren bisher hier getan.

      Was meinen Sie also damit?

  • Dein Verbot interessiert mich nicht, deine Dinosaurier-Begründung schon gar nicht. Und aus der Nummer muss ich nicht herauskommen, weil ich nicht drin bin, auch wenn viele das gern hätten.

  • "Nicht als Nachkomme jener Leute, die die Vernichtung der Juden von Europa geplant und durchgeführt haben. Nicht als Nachkomme jener, die sich am Holocaust bereichert haben. Nicht als Mitarbeiter von Bayer, Degussa oder Volkswagen. Nicht als Angehöriger eines Milieus, das in den neunziger Jahren Technopartys in arisierten Immobilien feierte. Gar nicht. Du bist Deutscher, aus der Nummer kommst du noch in tausend Jahren nicht raus. "

     

    Ich bin 25 Jahre alt. Ich bin im Jahr des Mauerfalls geboren. Ich habe nicht einmal dieses letzte Überbleibsel des 2. Weltkrieges in dem Maße miterlebt, dass ich etwas daran ändern könnte. Es gibt keine philosophische, ethische oder moralische Begründung die in irgend einer Weise hinreichend wäre, um mir eine Mitschuld an den Taten meiner Vorfahren zu geben. Keine. Das steht übrigens schon im Alten Testament, Hesekiel 18. Sünden der Väter bleiben Sünden der Väter und haben nichts mit den Kindern zu schaffen. Je eher hyperventilierende Moralapostel wie Sie das begreifen, desto eher wird diese Welt eine bessere. Sippenhaft gibts in Nordkorea und sonst nirgends. Danke für Ihre Zeit.

    • @Feuerbach:

      Es spricht ja auch nix dagegen, dass sie eine evtl. Erbschaft von ihren Vorfahren nicht annehmen, Bildungsabschlüsse, die von Lehrern aus der Zeit stammen bzw., die selber von Lehrern aus dieser Zeit ausgebildet wurden, zurückgeben und nicht VW fahren, Produkte von ThyssenKrupp oder anderen Firmen, die durch die Nazizeit Gewinne gemacht haben, nutzen und bevor Sie mit irgendjemanden Kontakt aufnehmen, untersuchen, inwieweit er durch die damalige Zeit geprägt war und die Kontakte dann unterlassen. Obwohl: Es ist schwer in der BRD ohne Bankkonto auszukommen!

    • @Feuerbach:

      Genau! Und Sippenhaft war ein beliebtes Instrument der Nazis. Schon irre, dass der Autor das jetzt gegen die x-te Nachkriegsgeneration angewendet sehen will (implizit). Wes Geistes Kind der wohl ist?

      • @anteater:

        "Sippenhaft" ist der falsche Begriff, weil Sie niemand konkret und auch nicht implizit für irgendetwas verantwortlich macht.

        Was man als homo politicus allerdings begreifen sollte ist die Tatsache, dass es so etwas wie Kontinuität, staatsbürgerliche Verantwortung, weitergegebene und weiter wirkungsmächtige Befindlichkeiten gibt.

        Es zeugt von einer vollkommen apolitischen Haltung, wenn man sich nicht (auch) als Glied einer Kette politischer Subjekte sieht und stattdessen glaubt, mit jeder neuen Generation wird alles neu auf Anfang gesetzt - eine Feier zur Revolution 1848, deutschen Einheit etc. ist nicht ohne ein korrespondierendes Verantwortungsgefühl zum Holocaust zu haben.

         

        Niemand wird gezwungen, sich, sagen wir mal, auf die richtige Art und Weise zu diesem Komplex zu positionieren. Man darf und kann seine Zeit auf mit Fressen, Ficken, Fernsehen verbringen - vollkommen legitim.

        Wenn man aber beginnt, sich politisch zu äussern, dann bitte das Gesamtpaket und nicht nur das herauspicken, was einem emotional so einen richtig guten Kick verschafft.

        • @Huitzilopochtli:

          "Niemand wird gezwungen, sich, sagen wir mal, auf die richtige Art und Weise zu diesem Komplex zu positionieren." – was zu bezweifeln ist, gerade auch, wenn fraumann den in Ihrer "Art und Weise" geschriebenen Lk. liest.

          Aber definitiv niemand sollte gezwungen werden, an der fixen Vorstellung einer 'gottgegeben' nationalstaatlichen Aufteilung dieses Planeten festhalten zu müssen; Und entgegen Ihren Postulaten hat gerade ein zeitgenössischer "homo politicus" jenes überkommene Konstrukt einer insofern 'atomisierten' Welt, resp. einer nationalstaatlich segregierten Menschheit zu überwinden.

          Und vielen Dank auch für die Offenlegung Ihrer 'alternativ' zugestandenen Handlungsoptionen, Zugeständnisse 'an den Rest der Welt': "Man darf und kann seine Zeit auf mit Fressen, Ficken, Fernsehen verbringen - vollkommen legitim."

          Wieso sollte ich auf die bei fast jedermann "weiter wirkungsmächtige[-n] Befindlichkeiten" vorauseilend Rücksicht nehmen? Sie fordern Selbst-zensur, -konditionierung? Und was ist "das Gesamtpaket"? Das, was Sisyphos immer wieder bergan zu rollen hat?

          Im Grunde liefern und fordern Sie die Einhaltung einer Blaupause, die der Menschheit seit undenkbaren Zeiten die Vorlage dafür ist, sich ewig weiter in ihrem selbst geschaffenen Elend zu suhlen und an einer psychischen Verfasstheit festzuhalten, die es nie zulassen wird, Phänomene wie 'Krieg', etc. jemals ad acta legen zu können. Weshalb Sie (und manch andere LeserkommentatorInnen) infolge der Einhaltung jener und der resultierend umfänglichen ", sagen wir mal,": 'Befangenheit' auch nicht erkennen (können / wollen), dass der taz-Autor D. Yücel nur eine weitere seiner notorischen Provokationen klitterte, die antizipierbar jede Schnappschildkröte aus jedem Teich ans Keyboard holt.

          • @addizzy:

            1)

            Sie machen jetzt ohne Not den Sack Nationalstaat auf?

            Der Nationalstaat ist nicht gottgegeben, wie Sie sagen, sondern selbstorganisiert, und das aus nachvollziehbaren Gründen.

            Meist sind die klassischen, traditionellen Nationalstaaten kongruent mit Sprach- und damit Kulturgrenzen. Der moderate, mittlerweile abgekämpfte und abgeklärte Nationalstaat ist die grösstmögliche sinnvolle Organisationsheit, die nicht von lähmenden inneren kulturellen bzw. ethnischen Gegensätzen zerissen wird.

             

            Ihr Wunsch nach einer alle Grenzen überwindenden Überwindung aller Gegensätze ist schwärmerische, romantische Weltumarmung, die den fünften Schritt vor dem ersten machen möchte. Wohin solches Schwärmertum führt, können wir in Ansätzen jetzt bei Europa bzw. dem EURO beobachten ( es wird noch schlimmer kommen), bei mittlerweile jedes Land sich, nicht ganz zu Unrecht, betrogen fühlt.

            • @Huitzilopochtli:

              2)

              Sie schreiben: "Auf Befindlichkeiten vorauseilend Rücksicht nehmen, Sie fordern Selbst-zensur, -konditionierung" .

              Ich fordere das nicht, sondern meine Vita, mein Wissen, Selbstreflexion, Ehrlichkeit und Ahnung von der Welt führen ganz automatisch dazu, auch die andere(n) Seite(n) zu sehen.

              Auf die "Befindlichkeiten wird keine Rücksicht genommen", wie Sie es nennen, sondern die Befindlichkeiten führen zu einer Sicht der Dinge - zB. erkennt man das Selbstverständnis und die Lebenswirklichkeit eines Volkes, das nicht mehr, nie mehr Opfer sein möchte. Das ohne seine Armee innerhalb eines Jahres von der Landkarte geputzt wäre, radikal. Das ist ein ungewohnter Gedanke für unsereins, ich weiß.

              Sie fragen nach dem Gesamtpaket? Wenn man nicht schizophren ist, dann kann man seine Haltungen und Ansichten nicht fragmentieren und atomisieren, grade wie es einem passt, einen Warenkorb an Likes und Dislikes zusammenklicken, den Kuchen essen und gleichzeitig aufbewahren wollen.

               

              Wenn ich Sie richtig verstehe, so wollen Sie einen neuen Menschen schaffen, dem alles eigene, prägende ausgetrieben ist, der geschichts- , kultur- und ortloses Objekt ist. Das hat bisher nicht funktioniert und wird es auch in Zukunft nicht.

              Ihnen ist Ihre ganz eigene Prägungen, Ihre Konditionierung durch Sprache und Kultur selber nicht ganz bewusst. Und angenommen, Sie würden Ihre Vorstellungen halbwegs leben können - die meisten anderen Völker und Ethnien werden Ihnen in 1000 Jahren nicht folgen wollen.

  • Teil II:

    Gut, dass Sie kein Familienangehörigen durch Bomben verloren haben.

     

    Sie sollten sich dafür schämen, dass Sie hier die Opfer in Palästina verhöhnen.

     

    Und nein, mein Opa war kein Nazi und mein Vater lebt in der Türkei noch und nein ich bin kein Islamist, war nie in einer Moschee und nein kein Imam hat mir erzählt, wie böse Israel ist.

     

    So jetzt können Sie mich noch mit dem Vorwurf "Antisemit" beglücken, werter Herr Yücel.

  • Herr Yücel,

    schon die Behauptung, es gäbe auf der Palästinenserseite keine Kritiker ist falsch. Es gibt im Gazastreifen auch Hamaskritiker, die haben es zwar wesentlich schwerer als in Israel, aber sie kritisieren Hamas.

     

    Israel muss nicht zur Verhältnismäßigkeit aufgerufen werden, sondern darauf, endlich die Palästinensern nicht mehr vertreiben, ermorden, erniedrigen, diskriminieren und ihnen die Rechte zugestehen, die Israel Ihnen seit über 60 Jahren verwehrt.

    Aber Sie im Berlin können ja aus der sicheren Entfernung beurteilen, was im Gazastreifen so alles abläuft.

     

    Sie nennen Hamas als Terrororganisation, vergessen dabei zu erwähnen, das Mandela ebenfalls ein Terrorist war, in den USA bis 2008.

     

    Sie weisen auf die Antisemiten hin, lassen aber Bennett, Lieberman und die Parteiprogramme der Regierungsparteien in Israel unter den Teppich kehren.

     

    Sie nehmen sich das Recht, zu bestimmen, wann eine Äußerung antisemitisch ist oder nicht, während hunderte von Kindern in Gazastreifen am Strand, im Krankenhaus, Schulen, Spielplätze ermordet werden.

     

    Sie erinnern uns an das Verbrechen an den Juden. Dran sind die Palästinenser nicht schuld und müssen die Verantwortung nicht tragen.

     

    Ihre Demokratie in Nahen Osten behandelt Israelis jüdischer Glaubens anders als muslimischer Glaubens. Da bekommen die Täter mal 8 Jahre mal 29 Jahren Strafen.

     

    Da werden Häuser von Verdächtigten zerstört, um die Familie zu bestrafen.

     

    Da wird das einzige Kraftwerk bombardiert, um die Bevölkerung zu bestrafen, weil Sie Hamas gewählt haben.

     

    Die Palästinenser sind auch schuld daran, dass Rabin ermordet wurde. Die Palästinenser sind schuld daran, weil sie von Baruch Goldstein ermordet wurde.

     

    Die Kinder, für Sie wahrscheinlich zukünftige Terroristen, am Strand sind selber Schuld, weil Fußball gespielt haben.

    • @aurelius theo:

      Tja, während ich diesen Kommentar lese ist der Hamas-Kritiker aus Gaza wohl schon verstorben...

  • Den Artikel find ich in seiner antideutschen Absolutheit jetzt aber auch irgendwie ziemlich überzogen. Auch bei Yücel wird im Übrigen deutlich, dass vielen Linken in ihren zahlreichen, sektenartig anmutenden Splittergruppen, nicht an einer sachlichen Analyse gelegen ist, sondern vorwiegend am Verhandeln eigener Befindlichkeiten bzgl. Deutschlands und der dt. Vergangenheit bzw. an albernen Status-Spielchen, wer denn nun die richtige Lehre aus der Vergangenheit gezogen hat.

    Na ja, mir solls egal sein, diese selbstreferentiellen Debatten sind nur für egozentrische Linke von Belang. Ich nehme mir das Recht heraus, beide Seiten in Nahost zutiefst unsympathisch zu finden (wobei ich im Zweifelsfall eher für gute Kontakte zu Israel bin, dort wird nützliche Technik produziert, die über Handels- und Militärbeziehungen auch für Deutschland von Vorteil sein könnte; außerdem stimmt es ja, die Hamas, das sind ätzende Islamisten, mit denen will doch kein normaler Mensch was zu tun haben).

  • Na, da bin ich aber froh, dass mir mal jemand gesagt hat, was ich darf. Danke dafür... *kopfschüttel*

    • 5G
      577 (Profil gelöscht)
      @Markus:

      Stimmt schon, er hat in dem einen Artikel einen grauenhaft besserwisserischem Ton, aber trotzdem war das wieder mal etwas Ungewohntes, sich vom üblichen Medienbrei Abhebendes und damit fast automatisch dem Nachdenken Förderliches!

  • G
    Guest

    Natürlich kann man das Ausmass der israelischen Angriffe kritisieren, natürlich kann man die Siedlungspolitik Israels kritisieren, natürlich kann man die Diskriminierung der arabischen Bevölkerung Israels kritisieren und natürlich kann man die Besatzungspolitik Israels im Westjordanland kritisieren - aber eines muss dabei unwidersprochen bleiben - das Existenzrecht und die Sicherheit Israels.

    Und man muss die Einsicht haben, dass die Hamas ganz allein für die Entscheidung verantwortlich ist - Raketen statt Brot zu kaufen.

    • @Guest:

      Herr Yücel sollte konsequenterweise die Frage beantworten, wann er Israelkritik nicht als Antisemitismus bezeichnen würde, anders gefragt:

       

      Ist es Antisemitismus, wenn Israel nach seiner Definition Völkermord begehen würde? Nach Yücel müsste die Antwort ja sein, weil Deutsche das Recht verwirkt haben.

       

      Es passt nicht Herr Yücel, es passt einfach nicht; wer Solidarität und Empathie für Opfer eines Volkes zeigt, kann nicht zusehen, wie ein anders Volk massakriert wird, wenn er glaubwürdig bleiben will.

      • 8G
        889 (Profil gelöscht)
        @feuerbohne:

        "Herr Yücel sollte konsequenterweise die Frage beantworten, wann er Israelkritik nicht als Antisemitismus bezeichnen würde"

         

        Warum sollte er? Erstens ist das nicht das Thema seines Artikels, zweitens wäre es doch das alleinige Problem der nichtantisemitischen Israelkritiker, eine nichtantisemitische Israelkritik zu formulieren. Oder?

        • @889 (Profil gelöscht):

          Bingo. Feuerbohne hat die Argumentation von Deniz Yücel nicht verstehen wollen. Ein "guter", vor allem: Deutscher eben.