: Dealer, wir hassen dich!
Für den neuen Kampfbegriff eins in die Fresse
Wir können es nicht mehr hören! Dieses Dreckswort! Das jetzt in aller Munde ist, weil der ewige Gebrauchtwagenhändler in Gestalt des US-Präsidenten es zu seinem Kampfwort Nummer eins erklärt hat: „Deal.“ Es gab ja schon immer diese windigen Typen in allen Gewerben, die einem mit aufgeplusterten Parolen etwas verkaufen wollten: „Und das ist der Deal …“ Dabei war das plumpe englische Lehnwort längst abgesunken auf den Drogenmarkt, auf dem Dealer mit meist schlechtem Stoff unterwegs waren. Doch dann kam der Wiedergänger Trump und warf mit seiner Lieblingsdroge wild um sich, sodass die Handelsagentur dpa am Dienstag gleich dreifach titelte: „Deals, Deals, Deals: Trump im Nahen Osten.“ Endlich einmal Weltpolitik aus dem Hemdsärmel, jubeln die trumpesken Seriösitätshasser. Salopp im Galopp soll die neue Gangart sein. Dabei wird alles der Ökonomie des Mammons untergeordnet, kein kluger Gedanke darf mehr aufsteigen wie die feinen Perlen eines edlen Champagners. Nur noch Deal, Deal, Deal – am besten mit knotigem Handschlag. Da bevorzugen wir die geballte Faust in die Dealer-Fresse. That’s a deal! Das ist ein Wort!
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen