■ Daumenkino: Excessive Force
Wie macht man einen schlechten Action-Film? Ganz einfach: Man beginnt mit einem wüsten Gemetzel (etwa ein Dutzend Leichen) und steigert sich dann langsam. Das weiß auch Regisseur Jon Hess („Alligator II“). In seinem neuesten Bodycount mit dem netten Namen Excessive Force verspritzt er ohne Not und jenseits von Geschmack und Spannung jede Menge Blut, Gehirnmasse, Knochensplitter etc. Die deutsche Bundesprüfstelle wird zwar mit ihren Schnitten ein bißchen von dem Zeug aufwischen, aber danach wird der Film dann ab 16 freigegeben, und die Teenies können immer noch genau sehen, was ein abgeflachtes Kupfermantelgeschoß anrichtet wenn es in lebendes Fleisch eindringt – und erst die Austrittswunde. Wow! Dabei sollte der Film ja eigentlich nur ein Knochenbrecher-Streifen werden, weil der Drehbuchautor und Hauptdarsteller Thomas Ian Griffith einer dieser Taekwondo-Heinis mit buntem Gürtel ist. Doch da Griffith eine Geschichte abgeliefert hat, die schon einen Bart hatte, als die ersten Jerry- Cotton-Heftchen erschienen, und auch von Schauspielerei keinen blassen Schimmer hat, kamen halt noch diverse Tötungswerkzeuge zum Einsatz. Griffith hebt zwar manchmal das Bein ganz schön hoch und zertrümmert einem Mitmenschen damit das Nasenbein, aber das kann Jan Claude van Damme besser. Natürlich kann der auch nicht spielen, hat aber, abgesehen vom Gesicht, einen dekorativen Körper – und das reicht ja meist schon für Filme dieser Art. kweg
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