■ Daumenkino: Felidae
Mit seinem originellen Katzen-Krimi „Felidae“ landete Akif Pirinçci 1989 einen Treffer. Bis heute wurden rund 1,5 Millionen Exemplare abgesetzt. Eine Verfilmung schien lukrativ. Die Geschichte von Kater Francis, der eine Mordserie unter seinen Artgenossen aufklärt, war schon als Roman nichts für schwache Nerven, und im Zeichentrickfilm blieben immer noch genug zerfetzte Kehlen, herausquellende Gedärme und Berge von Katzenleichen übrig, um Michael Schaacks Interpretation von „Felidae“ nicht in die Sparte Kinderfilm einzuordnen – Splatter paßt besser. Richtig spannend wird die Geschichte nie, dafür ist einfach zuviel los. Erst einmal geht es um die Serial-Cat (450 Opfer pflastern ihren Weg), dann kommt eine religiöse Sekte ins Spiel, dann Tierversuche, und ständig werden neue Charaktere eingeführt. Weniger wäre mehr gewesen. Die Bilder, besonders die der Träume des Helden, sind (manchmal) sehr eindrucksvoll, die Sprecher der verschiedenen Katzenrollen sind es nicht. Ulrich Tukurs Stimme, er spricht den Francis, wirkt viel zu brav, Helge Schneider (Jesaja) ist wie immer nicht satisfactionsfähig und Klaus-Maria Brandauer hatte wohl eine Handvoll Schlaftabletten eingeworfen, bevor er den Text für den Bösewicht Pascal abgelesen hat. Einzig Mario Adorf überzeugt. Er ist Francis' Kumpel Blaubart, und man merkt, wieviel Spaß es Adorf gemacht haben muß, diesem versauten Straßenkater seine Stimme zu leihen. kweg
Michael Schaack: „Felidae“
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