Das staatliche System gerät unter Druck: Schöne neue Privatschulen

Fünf Anträge auf Privatschulen liegen auf dem Tisch der Bildungsbehörde. Drohen im PISA-Schlusslicht-Land Bremen „englische Verhältnisse“, das heißt: Wer es sich finanziell leisten kann, schickt seine Kinder auf eine Privatschule, in die staatliche „Schule für alle“ kommt der Rest?

Kommentar von Klaus Wolschner

Der Privatschulantrag der Eltern der Körnerwall-Kita wurde abgelehnt, der Fall liegt vor Gericht. Die Bildungsbehörde hat es sich einfach gemacht und ein Interesse an der Ergänzung des staatlichen Bildungsangebotes in Gestalt des Körnerwall-Konzepts generell abgelehnt. Grundschulen sind nur dann zuzulassen, so steht es im Grundgesetz Artikel 7, wenn die Schulbehörde „ein besonderes pädagogisches Interesse“ an dem Modell hat.

Die Projektschule im Technologiepark hat eine große Lobby in der Stadt, so einfach kann es sich die Bildungssenatorin da nicht machen. Gleichzeitig steht hinter einer Privatschule der Firmen im Technologiepark ein großes Potenzial, den staatlichen Schulen „gymnasial-verdächtige“ SchülerInnen wegzunehmen.

Genehmigt die Behörde die Projektschule, könnte daraus schulrechtlich ein Präzedenzfall werden.