■ Die Anderen: Das "Algemeen Dagblad" aus Rotterdam schreibt zu den Unruhen im benachbarten Belgien / Der Züricher "Tages-Anzeiger" meint zum Besuch Boris Jelzins in China
Das „Algemeen Dagblad“ aus Rotterdam schreibt zu den Unruhen im benachbarten Belgien: In der Gesellschaft unserer südlichen Nachbarn spielen Polizei, Justiz und Politik nach wie vor ihr eigenes Spiel. Uniformen, Togen und parlamentarische Immunität schufen eine Klasse, über deren Mitglieder eine schützende Hand gehalten wird. In einem solchen Klima reicht ein Funke aus, um die Unzufriedenheit von chancenlosen Immigranten explodieren zu lassen. Das geschah am Freitag, als Polizeibeamte in dem Brüsseler Viertel Anderlecht einen jungen marokkanischen Drogendealer erschossen. Mit einem Schlag war Belgien zurück in der Realität. Arbeitslose Immigranten lieferten sich Straßenschlachten mit der Polizei, ausgelöst durch deren unnötig hartes Auftreten. Leider war das Wasser auf die Mühlen der Rechtsextremisten. Im übrigen war es ein Appell an die belgische Gesellschaft, die zuwenig unternimmt, um die Situation einer Bevölkerungsgruppe ohne Zukunft zu verbessern.
Der Züricher „Tages-Anzeiger“ meint zum Besuch Boris Jelzins in China: Wie immer man die Unterzeichnung des Grenzabkommens auch bewertet, ob als historisches Ereignis oder als ein Aufbauschen der tatsächlichen Gegebenheiten, es bleibt die Tatsache, daß sich China und Rußland in ihrer „strategischen Partnerschaft“ nähergekommen sind.
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