■ Das multifunktionale Wohnzimmer: Wohnraumforschung
Göttingen (taz) – Eine Professorin des Seminars für Volkskunde der Göttinger Universität und acht Studierende beschäftigten sich mit nichts Geringerem als den „geschlechtsspezifischen Mustern der Raum- und Dinganeignung“ in deutschen Wohnungen. Aus dem auf mehrere Semester angelegten Forschungsvorhaben sind bislang nicht weniger als zwei Magisterarbeiten sowie mehrere Zeitschriften-Veröffentlichungen hervorgegangen.
Die VolkskundlerInnen lassen sich dabei von Fragestellungen leiten, welchen Familienangehörigen der aus der Haushaltskasse angeschaffte Fernseher oder die Spülmaschine in der Wohnung denn nun gehört. Interviews mit 50 Elternpaaren ließen erkennen, daß insbesondere im Wohnzimmer viel strengere ungeschriebene Gesetze herrschen als gemeinhin vermutet wird. So bestimme das Fernsehverhalten der Männer gemeinhin die Raum- und Möbelverteilung dieses Zimmers, während sich die Frauen in diesem Punkt flexibler verhielten und eher einmal die Sitzgelegenheit wechselten. Die Ehefrauen dürfen dagegen zumeist die Bilder auswählen.
Doch sei dies alles, so schränkten die ForscherInnen in einer Pressemitteilung ein, „natürlich abhängig von den Tätigkeiten, die von den Paaren im Wohnzimmer ausgeübt werden“. In jedem Fall sei die Wohnstube jedoch „der Ort einer Wohnung, der die höchste Multifunktionalität aufweist“. Reimar Paul
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