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Das Wetter: Woldemar

Hinfort! Hinfort! Woldemar trollte sich so schnell, wie er aufgeschlagen war. Im Hause Hofreiter herrschte wie stets und immerdar formidabelst miese Stimmung, Miasmen von alten Küchendünsten, feuchtem Papier und Körpergerüchen krauchten durch die altehrwürdigen Räume. Draußen hingegen schien die Sonne. Doch stellten gerade Licht und Luft jene Elemente dar – Vater Hofreiter pflegte gar von Naturgewalten zu konversieren –, welche die Familie zutiefst verabscheute. So war man denn nun seit elf Generationen übereingekommen, Fenster und Türen rund um die gesamte Uhr geschlossen zu halten und nicht einmal zu öffnen, sollte es je klingeln (was jedoch seit sieben Generationen nicht mehr passiert war). Nur der arg schmächtige Woldemar, der zwölften Generation entstammend, schlug veritabel aus der Art. Sich durch ein gar winziges Mauseloch zwängend, strebte er endlichst der Sonne entgegen.

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