Das Wetter: An der Tanke:
„Süßkram, Süßkram, alles Süßkram, was auf der Welt verhandelt wird“, dachte sich der Söllner-Sepp, als er im Leerlauf durch die Waschanlage oben am Grützeneck zuckelte. Und er mochte Süßkram nicht leiden, schon als Kind nicht. „Bub, nimm Keks, Bub, nimm Schoksi, Bub, hier – der Marmorkuchen von der Tante, der ist fein!“ Der Söllner-Sepp war seiner fetten Mutter nie ausgekommen, ja seine gesamte Familie, der Söllner-Sepp hatte sieben Schwestern und keinen Vater, verpflegte sich nur mit Süßkram. So war es kein Wunder, dass Ernährung und Sprachschatz des Söllner-Sepps im Erwachsenenalter der deftigen Kategorie angehörten. Seine Leibspeise war Schlachteplatte und sein Lieblingssatz: „Ich bin im Krieg.“
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