Das Schienennetz in Deutschland schrumpft

Das deutsche Eisenbahnnetz ist seit der Einheit um fast 14 Prozent verkleinert worden. Während es 1990 noch 44.122 Kilometer umfasste, gab es Ende des vergangenen Jahres nur noch rund 38.000 Kilometer. Dennoch verfügt Deutschland dem Statistischen Bundesamt zufolge über eines der dichtesten Schienennetze aller europäischen Länder.

Und darum wird mit Blick auf den Börsengang der Bahn weiter gestritten. Zur Debatte steht nun ein neuer Vorschlag, den Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee und Bahnchef Hartmut Mehdorn erarbeitet haben sollen. Danach soll das Netz künftig der privatisierten Bahn und dem Bund gehören. Während die Bahn wirtschaftlicher Eigentümer wird, soll der Bund durch eine sogenannte Sicherungsabrede – ähnlich einer Verpfändung – zivilrechtlicher Eigentümer werden. Der Bund zahlt weiter jährlich für zunächst zehn Jahre 2,5 Milliarden Euro für den Ausbau der Infrastruktur. Die Bahn garantiert im Gegenzug für die Qualität des Netzes. Sollte sie ihre Verpflichtungen nicht erfüllen, kann der Bund das Netz ganz zurückfordern. dpa/taz FOTO: VINCENT KOHLBECHER/LAIF