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Archiv-Artikel

Das Hollerland als Morgengabe?

Betr.: „1000 kleine Henningleins“, taz bremen vom 17.02.2003

In begrüßenswerter Klarheit hat der SPD-Landesvorsitzende Detlev Albers formuliert, dass mit der SPD eine Ausweitung des Technologieparks in das Hollerland hinein nicht zu machen sein werde. Darüber kann man sich nur freuen. Doch wie lange wird diese Aussage wohl halten? Wir erinnern uns: Nur wenige Tage nach der letzten Bürgerschaftswahl im Jahre 1999 wurde ein Papier aus dem Rathaus publik, in dem das Hollerland quasi als Morgengabe für die Koalitionsgespräche mit der CDU eingebracht wurde. Damals konnten die Verantwortlichen aus der Senatskanzlei gerade noch von den eigenen Genossen gestoppt werden. Ob dieses noch einmal gelingen wird, steht in den Sternen, wenn man nun hört, wie stark die Bremer SPD im Wahlkampf auf den „Faktor Henning Scherf“ bauen muss. Genau derselbe Henning Scherf, der vor vier Jahren bereit war, für einen milliardenschweren Investor das Hollerland preiszugeben. Und schließlich erinnern sich auch noch viele Bremer nur mit Grausen an seine Eiswett-Rede, in der er in einer unverzeihlichen Entgleisung pauschal alle Naturschützer lächerlich gemacht hat. Das Hollerland bewahren und Henning Scherf? Das passt nicht gut zusammen.

Dieter Mazur, Bremen