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neue filmeDanach hätte es schön sein müssen

D 2000, Regie: Karin Jurschick; 73 Min.

Mit dem Film geht Karin Jurschick ein Wagnis ein: Mit der Distanz des dokumentarischen Blicks will sie schildern, worin sie selbst verstrickt ist. Die eigene Familiengeschichte. Und vielleicht will sie auch etwas bannen: die Gespenster einer Vergangenheit, die ihr Unwesen umso wirksamer treiben, je größer die Entfremdung zwischen Vater und Tochter wird. Jurschick legt aber Wert darauf, dass die Familiengeschichte nicht einfach nur als Privatangelegenheit begriffen wird. Die Passion ihrer Mutter, die Schlaftabletten und Migräneanfälle, die mangelnde Anerkennung durch den Ehemann, die Bevormundung und die Unmöglichkeit, unter diesen Umständen zu etwas Eigenem zu finden: All dies wird auch als Symptom dafür geschildert, wie die Wirtschaftswundergesellschaft ihre weibliche Hälfte entmündigt.

fsk, Hackesche Höfe

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