DIESE WOCHE: ZWEI GUTE GRÜNDE, MAL NACH WORPSWEDE ZU FAHREN : Schnell ins Konzert!
Andreas Schnell
Von wegen Wonnemonat. In Bremen lässt der Mai uns Freundinnen und Freude spannender Konzertabende nicht wenig darben. Heute, am Samstag, da geht’s immerhin noch. Es muss ja nicht gleich Jan Plewka sein, der nach seinen Rio-Reiser-Anverwandlungen das Repertoire von Simon & Garfunkel erkundet, nicht ohne Witz, aber auch nicht unbedingt zwingend. Heute (Samstag) ist er damit ab 20 Uhr im Schlachthof.
Ins Übersee-Museum schickt sie diese Kolumne ja nur selten, aber es könnte durchaus interessant sein, dort am heutigen Samstag ab 19 Uhr die Band Sedaa zu hören, die eine nicht uninteressante, wesentlich orientalisch-mongolische Melange mit Einflüssen westlicher Populärmusik spielen, was bedeutet: Spezifisch mongolische Gesangstechniken wie Obertongesang werden hier mit orientalischen Arrangements und Pop-Prägnanz verknüpft.
Sie können aber auch nach Worpswede in die Music Hall fahren und dort Chuck Prophet sehen. Prophet ist seit den späten Achtzigerjahren aktiv und veröffentlicht unermüdlich Alben, zuletzt 2014 „Night Surfer“, auf dem ihm unter anderem Peter Buck (R.E.M.) assistierte. Der dürfte in Bremen nicht dabei sein. Sollte auch ohne Buck ein schöner Abend werden können.
Am Montag sind im Sendesaal ab 20 Uhr Lau zu hören, ein sogenanntes Prog-Folk-Ensemble, dessen Name sich von einem schottischen Wort für natürliches Licht herleitet – nicht etwa von der Betriebstemperatur der Band, die allerdings auch nicht unbedingt siedend heiß ist.
Den musikalischen Knüppel auf den Kopp gibt es am Mittwoch ab 21 Uhr im Sielwallhaus, verabreicht von den kanadischen Derbcore-Rüpeln Ahna.
Am Freitag geht es entweder deftig im Meisenfrei weiter, wo mit Ancient Curse und Poverty‘s No Crime ab 21 Uhr zwei gestandene Bremer Metal-Bands auf dem Programm stehen, oder, und zwar ebenfalls ab 21 Uhr, in der Music Hall in Worpswede, wo sich Funk-Legende Maceo Parker die Ehre gibt.