DIE ZERLEGTE ZAHL: 776 Euro

■ so viel mussten Patienten 2009 im Schnitt privat für Zahnersatz zuzahlen

776 Euro, das entspricht 56 Prozent der Kosten, mussten Zahnpatienten im Jahr 2009 durchschnittlich für Kronen, Brücken und Implantate „zuzahlen“. Das zeigt der „Zahnreport 2013“ der Barmer GEK Krankenkasse, berechnet vom Institut für Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung (Iseg) in Hannover.

Demnach ist der Eigenanteil für Zahnersatz zwischen 2005 und 2009 inflationsbereinigt um 18 Prozent gestiegen. Wer als Kassenpatient zuletzt auf seine Rechnung starrte, wird dies noch für gering halten. Doch erklärt Iseg-Experte Thomas Schäfer, erstens sei der Trend seither ungebrochen: 2013 dürften die Kosten noch wesentlich höher ausfallen. Zweitens erfassten seine Zahlen noch nicht einmal die komplett selbst bezahlten Zahnersätze.

Bestätigt fühlen dürfen sich all diejenigen, die 2004 davor warnten, dass die Erneuerung des Honorarsystems für Zahnärzte zwar diese reicher mache, den Patienten aber nichts nutze. Das wurde heftig von Zahnarztfunktionären und Gesundheitsministerium bestritten. Längst aber hat das neue Honorarsystem sichtbare Folgen: Arme-Leute-Gebiss hier, Reiche-Leute-Gebiss dort. UWI