DIE WERBEPAUSE : Oh Kapitalismus, Hort der Tücke
Schauplatz: eine Berliner Hippie-Kommune mit 68er-Flair, wie man sie sich heute wohl als typisch vorstellt. Handlung: Eine Gruppe langhaariger Alternativer debattiert die Tragik des Kapitalismus in seiner neuen, besonders tückischen Form – dem Online-Shop. Plötzlich klingelt es an der Tür, und ein Paket wird geliefert – es kommt vom Internethändler Zarlando. Allgemeines Entsetzen bricht sich Bahn. Offenbar ist die schönste Mitbewohnerin den Freuden des Online-Kaufens erlegen.
Wegen dieser Werbung hat Rainer Langhans nun rechtliche Schritte gegen Zalando eingeleitet. Der ehemalige Freund Uschi Obermaiers wird in dem Spot von einem Schauspieler als vertrottelter Laberkopf parodiert. Dafür verlangt Langhans von Zalando Schmerzensgeld. „Sie verdienen Geld mit meinem Bild. Ungefragt. Dafür müssen sie mich bezahlen. Denn sie machen mich lächerlich. Außerdem war es genau andersrum. Ich wurde von meinen Genossen damals als Verräter gebrandmarkt, weil ich mit Uschi zu kapitalistisch sei“, begründet Langhans seinen Schritt. Vielleicht hatten seine Genossen mit der Kapitalismuskritik ja recht – braucht der Rainer etwa Geld? CAK