DIE WERBEPAUSE : Weibliche Schmuckstücke
„Trophy Wife“ ist der schöne englische Ausdruck für das Phänomen, dass der reiche und damit oft auch einflussreiche Mann sich mit Vorliebe eine Frau zur Gattin nimmt, deren Aussehen ihm ein ähnliches Prestige beschert wie der Maybach in der Garage, die Sunseeker-Yacht im Hafen von Saint-Tropez und die Patek Philippe am Handgelenk.
Und so versuchen die Uhrmacher aus Genf auch seit Jahren, genau solche Männer für ihre nicht eben billigen Produkte zu interessieren. Stets sieht man dann in der Anzeige einen dynamischen Leistungsträger, der seinem Stammhalter neben all dem Reichtum auch den Chronometer vererben wird. So gesehen ist es ein Zeichen der Geschlechtergerechtigkeit, wenn es nun auch ein Motiv mit Mutter und Tochter gibt – wobei hier das Augenmerk seltsamerweise nicht auf der beruflichen Leistung oder den dynastischen Ambitionen liegt. Nein, aufgetischt wird in der deutschsprachigen Variante die womöglich dümmste Lüge aller Zeiten: „Wahre Schönheit währt ewig.“ Wir sehen: die schmucke Ehefrau beim Anprobieren hübscher Schmuckstücke mit ihrer schmuckstückhaften Tochter – ein intimer Moment menschlicher Nähe. Wir sehen auch: die Uhr am Handgelenk der Mutter. Wir sehen nicht: den goldenen Löffel im Mund, mit dem die Göre geboren wurde. Wir ahnen: In der Welt von Patek Philippe sind menschliche von finanziellen Werten nicht mehr zu unterscheiden. FRA