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Archiv-Artikel

DIE LIEBESERKLÄRUNG Mary Melone

DIE ITALIENISCHE NONNE SITZT JETZT IN EINEM FRAUENRAT. AUSGERECHNET IM VATIKAN

Mary Melone. Allein der Name. Er klingt nach Sommer. Nach Frische. Nach Coolness. Nach einer Frau, die sich diesen Namen selbst gegeben hat. Weil sie damit im Showbiz mehr reißen kann.

Aber Mary Melone will nichts im Showbiz reißen. Sie will was reißen für Frauen. Als Nonne, im Vatikan. Gerade ist Melone als eine von 20 Expertinnen in den ersten Frauenrat im Vatikan berufen worden, berichtet Radio Vatikan.

Moment mal. Frauenrat? Im Vatikan? Doch, ja.

Der Rat ist das erste weibliche Beratungsgremium im Katholikenstaat. Es soll den Papst und sein Gefolge im Petersdom auf eine weiblichere Weltsicht einschwören.

Nun ist von den Professorinnen, Diplomatinnen, Journalistinnen, Forscherinnen und Müttern im Frauenrat sicher keine Genderrevolution zu erwarten. Aber dass Papst Franziskus und sein Kulturratspräsident den Rat berufen haben, verdient Respekt.

Mary Melone ist wohl eine der bekanntesten Frauen darin. Vor einem Jahr wurde die 50-Jährige Rektorin der päpstlichen Universität Antonianum in Rom – als erste Frau in diesem Amt.

In der männerdominierten katholischen Kirche platziert die Nonne ihre Anliegen sehr geschickt. Sie sagt nicht: Ich bin Feministin. Sie fordert auch nicht: Frauen voran. Lieber spricht sie von „dem Raum“ für Frauen, der in der katholischen Kirche „nicht größer und nicht kleiner ist als der für Männer“. Und davon, dass Frauen diesen mal besetzen sollten.

Italienische Ordensfrauen scheinen ohnehin besonders weit vorn zu sein. Mit knapp 74 Millionen Klicks ist Cristina Scuccia ein YouTube-Star. Vor einem Jahr rockte die Nonne „Voice of Italy“, eine Show, in der Privatleute mit Hang zu Höherem vorsingen.

Und was trällerte sie da so? Zum Beispiel „Girls Just Want to Have Fun“. SIMONE SCHMOLLACK