DIE GESELLSCHAFTSKRITIK : Rosarot ausgemalt
WAS SAGT UNS DAS? Ein Video wirbt gegen die Abtreibung von Kindern mit Downsyndrom
Manchmal wird es schwer sein“, sagt ein junger Erwachsener in einem Werbevideo. Er meint damit das Leben mit einem Kind mit Downsyndrom. „Aber bitte treibe mich nicht ab“, scheint die Message zu sein. 15 junge Menschen erzählen im Werbevideo „Dear Future Mom“ anlässlich des Welt-Down-Syndrom-Tages von ihrem Leben.
Das mehrsprachige Video ist eine Antwort an eine werdende Mutter in Italien, die sich an die dortige Organisation für Menschen mit Downsyndrom, „CoorDown“, gewandt hat. Ihre Frage lautet: „Wie wird das Leben mit so einem Kind aussehen?“
Die Mutter bekommt ein paar rosarote Ausmalungen von der Zukunft mit einem behinderten Kind zu sehen. Der Film ist hoch emotional aufbereitet, mit ruhiger Klaviermusik, auf der Kippe zur Mitleidsschiene. „Dein Kind wird dazu fähig sein, zu arbeiten und seine Mutter zum Essen einzuladen.“ Sogar menschliche Eigenschaften wie Hilfsbereitschaft und Höflichkeit könnte es verinnerlichen. Es könnte arbeiten und sogar reisen. Menschen mit einer Behinderung müssen erklären, dass sie einer ganz normalen Tätigkeit nachgehen und dafür noch bezahlt werden.
„Menschen mit Downsyndrom können ein glückliches Leben führen“, heißt es am Ende des kurzen Films. Die Erlaubnis, leben zu dürfen, muss die austragende biologische Mutter dem ungeborenen Kind jedoch schon durch die Geburt geben. Alles, was danach kommt, ist für jeden Menschen ein bisschen Schicksal. Auch für Menschen, die von ihren Mitmenschen von vornherein den Stempel „Schwierig, kaum schaffbar, deprimierend bis unmöglich“ auf ihr Leben aufgedrückt bekommen. SMY