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Archiv-Artikel

DIE ENTFÜHRUNG UND IHRE FOLGEN

Zwischen Februar und April 2003 wurden 32 europäische Sahara-Touristen, darunter 16 Deutsche, in der südalgerischen Wüste von der terroristischen Bewegung GSPC (Salafistische Gruppe für Predigt und Kampf) gekidnappt und monatelang gefangen gehalten. „Der größte Entführungsfall von Deutschen seit der Kaperung der Lufthansa-Maschine ‚Landshut‘ im deutschen Herbst 1977“, schrieb Der Spiegel. Mitte Mai wurde eine Gruppe von 17 Geiseln bei einer gewaltsamen Aktion vom algerischen Militär befreit. Im Juli setzten sich die Entführer mit der zweiten Gruppe über die Grenze nach Mali ab. Auf dem Weg dorthin starb eine Deutsche. Mitte August wurden die restlichen 14 Geiseln in Nordmali freigelassen. Der Staatssekretär im Auswärtigen Amt sprach von der „langwierigsten Rettungsaktion deutscher Touristen“. Rund 4,5 Millionen Euro Lösegeld sollen geflossen sein. Damit kauften die Entführer offenbar Waffen. Im Wüstendreieck Algerien-Mali-Niger soll sich eine 200 Mann starke Bande formiert haben. Am 12. Januar 2004 wurde im Norden Malis eine Reisegruppe aus Deutschland einen Tag lang von mutmaßlichen GSPC-Mitgliedern gefangen gehalten. Am 31. Januar tötete die algerische Armee Terroristen, die zur Entführergruppe gehört haben sollen.