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Archiv-Artikel

DIE DREI FRAGEZEICHEN „Sie sind günstiger“

RIECHER Dem Verbrechen auf der Spur: In den Niederlanden werden Polizeiratten trainiert – sie sollen Geld, Drogen und Schießpulver erschnüffeln

taz: Herr Kraszewski, was können Ihre Ratten besser als Hunde?

Ed Kraszewski: Sie sind günstiger. Innerhalb weniger Tage können sie auf jeden Geruch ausgebildet werden. Man kauft sie für 10 Euro. Hunde dagegen kosten bis zu 1.500 Euro und brauchen acht Monate Training.

Gibt es Grenzen, wo die Ratten nicht arbeiten können?

Hunde kann man zu Einsatzorten mitnehmen. Das geht mit den Ratten nicht, sie sind scheu. Eine Ratte hat Angst und verkriecht sich in der ungewohnten Umgebung. Wir müssen Proben nehmen und zu den Ratten bringen. Außerdem werden die Ratten höchstens drei Jahre alt. Hunde können viele Jahre für uns arbeiten.

Wie viele Ratten sind im Einsatz?

Fünf. Derrick, Magnum, Poirot und Jansen und Janssen. Seit Ende 2011 leben die Nagetiere in einem Käfig auf dem Gelände, wo auch Polizeihunde und Pferde trainiert werden. Die Ratten sind vorwiegend nachtaktiv und werden deshalb bei abgedunkelten Fenstern gehalten. Je langweiliger das Leben der Ratte ist, umso besser ist sie bei der Detektivarbeit. Ab 2014 setzten wir Ratten im Einsatz ein. In den vergangenen zwei Jahren haben wir geprüft, ob sie über 95 Prozent der Tests bestehen. Die Test verliefen sehr vielsprechend, sie haben alles geschafft.

INTERVIEW: SVENJA BEDNARCZYK

■ Ed Kraszewski ist Pressesprecher der Polizei der Niederlande