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Archiv-Artikel

DIE DREI FRAGEZEICHEN „Stoß- und Querlüften“

WAS? Die Infrarotbilder der Berliner US-Botschaft sollen die moderne Überwachungstechnik zeigen. Man erkennt allerdings rein gar nichts. Nicht einmal den Energieverlust des Hauses am Brandenburger Tor

Von SB

taz: Herr Bülow, warum sind dicke Wände wichtig, nicht nur für die US-Botschaft?

Erhard Bülow: Durch ein gut gedämmtes Haus sparen Verbraucher Energie und Wärme ein, die nicht nach außen dringt. Verbraucher sparen also bares Geld und – ebenso wichtig – entlasten die Umwelt durch eine Verringerung der CO2-Emissionen. Außerdem verringert sich – bei richtigem Heiz- und Lüftungsverhalten – die Gefahr von Schimmelbildung.

Was erkennt man denn eigentlich auf den Fotos? Wie gut ist das Gebäude der US-Botschaft in Berlin eigentlich gedämmt?

Das kann man seriös nicht anhand eines Fotos sagen. Die Interpretation des Bildes hängt unter anderem ab von den Außentemperaturen zum Zeitpunkt der Aufnahme, ob das Gebäudeteil tagsüber der Sonne ausgesetzt ist, ob im Gebäude Technik vorhanden ist, die Hitze abstrahlt et cetera. Die Farben auf dem Foto hängen von der Kameraeinstellung ab.

Der Winter kommt, die politische Stimmung kühlt ab. Wie bleibt es denn in der Botschaft trotzdem warm?

Mit einer Heizanlage auf dem neuesten Stand der Technik und einem Verhalten, das wir jedem Verbraucher empfehlen: Stoß- und Querlüften anstatt gekippter Fenster. Außerdem ist Wärmestau an Heizkörpern zu vermeiden und die Vorhänge sollte man vor die Fenster ziehen. Insgesamt sind Temperaturen um die 20 Grad Celsius in Wohnräumen zu empfehlen. Den höchsten Dämmwert für Fenster erreicht man mit einer Dreifachverglasung. INTERVIEW: SB

■ Erhard Bülow, 60, ist Berater der Verbraucherzentrale Berlin. Er besucht Haushalte und berät rund um das Thema Energie, Strom und Wärmeeffizienz