DER SPECHT DER WOCHE : Was wird wohl aus dem ICC?
■ Christian Specht, 45, ist in allen linken Parteien und Szenen Berlins aktiv. Er engagiert sich unter anderem in der LAG Selbstbestimmte Behindertenpolitik der Linkspartei und hat ein Büro in der taz. Christian kann nicht lesen und schreiben, er zeichnet. Wenn er es zulässt, zeigt die taz sein Bild der Woche.
Es geht um dieses Gebäude, das International Congress Centrum (ICC). Am Sonntag war der letzte Tag dort. Und jetzt ist noch nicht klar, was damit passieren soll. Ob die das abreißen wollen oder nicht, weil da angeblich auch Asbest drin ist. Im ICC gab es immer viele Veranstaltungen und Konzerte, ich kenne den Saal sehr gut. Die SPD hat dort auch mal ihren Parteitag gehabt. Die Alternative Liste (AL) hat ebenfalls dort Anfang der 90er Jahre ihre Koalitionsverhandlungen mit der SPD gemacht. Damals zum Berliner Senat mit Walter Momper an der Spitze.
Im ICC war ich immer zum Musikantenstadl. Die Bühne war viel zu klein. Es ist einfach schade, wenn das Ding abgerissen wird. Der Abriss kostet ja auch wieder Geld. Was soll das bringen? Und was bauen die bloß danach hin?
Die Messeleitung sollte es einfach vermieten, vielleicht für zehn Euro pro Monat. Oder sie lassen das Gebäude verrotten und reißen es dann irgendwann ab. Eine andere Möglichkeit wäre, die Buchmesse endlich wieder nach Berlin zu holen. Die war ja auch mal hier. PROTOKOLL: SMY