DER RECHTE RANDWIE DIE NPD IN NIEDERSACHSEN UM WÄHLERSTIMMEN BUHLT : Hoffen auf die Krise
„Jetzt erst recht“: In der niedersächsischen NPD versucht Patrick Kallweit, Stimmung für den kommenden Landtagswahlkampf zu machen. „Bei den Wahlen des Jahres 2012 konnte die nationale Opposition noch nicht im gewünschten Maße punkten“, räumt der Landespressesprecher in der NPD-Monatszeitung Deutsche Stimme ein. Aber Kallweit, auch Ratsvertreter in Goslar, sagt auch, dass die „Krise in Griechenland“ den „Nationalisten“ zugespielt hätte.
Das Wahlkampfthema der NPD ist also keine Überraschung: „Raus aus dem Euro“. Darum will der Verband mit seinen rund 500 Mitgliedern diese Bundesparteikampagne verstärkt umsetzten, um als „Anti-Euro-Partei“ wahrgenommen zu werden.
Seit dem 13. Mai steht die Landesliste für die Wahl am 20. Januar 2013. Spitzenkandidat ist Adolf Dammann. Aus Alters- und Krankheitsgründen hatte er 2011 den Landesvorsitz abgetreten, interne Querelen dürften den 72-jährigen jedoch bewegt haben, erneut politische Funktionen zu übernehmen.
Als Pressesprecher ist Kallweit sehr bemüht, zu betonen, dass die NDP in Niedersachsen „kein zerstrittener Haufen“ sei. Und der 26-Jährige versucht trotz Dammanns Alter klarzumachen, dass die Liste einen Generationswechsel ankündige. Dammann belegt Listenplatz 2, die 34-jährige Jessika Keding sicherte sich Platz 3.
Im Landesverband scheinen alle zu hoffen, dass die Krise in Europa ihrem Wahlkampf dienlich sein könnte. Kallweit schreibt dazu: „Wie schnelllebig das politische Geschehen heute ist, zeigte die (…) Parlamentswahl in Griechenland, bei der die Nationalisten und Euro-Gegner der Chrysi Avig ihr Ergebnis von 0,2 (…) auf 7 % verbessern konnten“.
Eine Steigerung, von der die NPD träumt: Im Westen gelang es der Partei bei den letzten Wahlen trotz steigender Euro- und EU-Skepsis nicht, die Verunsicherung für sich zu nutzen.
Hinweis: ANDREAS SPEIT arbeitet als freier Journalist und Autor über die rechte Szene nicht nur in Norddeutschland