DER RECHTE RANDWER VERGANGENEN SAMSTAG KEIN KONZERT GEBEN KONNTE : Freier Abend für Kategorie C
„Es hätte ein schöner Abend werden sollen“, schreibt die Band selbst auf ihrer Internetseite. Ausgerechnet am internationalen Tag gegen Rassismus, am vergangenen Samstag, wollten „Kategorie C – Hungrige Wölfe“ um Hannes Ostendorf ein Konzert ausrichten – irgendwo im Raum Emsland/Grafschaft Bentheim oder Ostfriesland. Eine konzertierte Aktion von Polizei und Verwaltung unterband den Auftritt vor bis zu 300 Fans.
Gut zwei Wochen vor dem angekündigten Auftritt verbreitete die Polizei eine Warnung: Es könnte unter dem Deckmantel einer Jubiläums- oder Geburtstagsfeier ein Raum angemietet werden. Die Bevölkerung wurde gebeten, auf Entsprechendes hinzuweisen. Auf Konzerten, deren Publikum sich aus dem rechten Hooligan-Spektrum und der rechtsextremen Szene speise, komme es „regelmäßig zu Gewalttätigkeiten“ und „Straftaten mit fremdenfeindlichem Hintergrund“, erklärte Einsatzleiter Klaus Albers von der Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim. Mehrere Kommunen in der Region erließen prompt Verbote. Auch der Versuch, das Konzert im niederländischen Haaksbergen auszurichten, scheiterte.
Auf ihrer Website schimpfen Kategorie C: „Der Staat behandelt die Band wie eine Terrorzelle, die Lügenpresse und die Antifa arbeiten Hand in Hand mit der Polizei und dem Staatsschutz. Es wird gelogen und die Band als rechtsextremistisch abgestempelt.“
Dass sie unpolitisch sei, beteuert die Bremer Formation seit Jahren – trotz Textpassagen wie „Deutschland, dein Trikot / Das ist schwarz und weiß / Doch leider auch die Farben deiner Spieler“ oder : „Antifa halts Maul (…) Wir hauen euch alle weg!“ Auch im Netzwerk der „Hooligans gegen Salafisten“ ist sie aktiv. Im Internet bietet man die passende Kleidung an: „Kategorie C – Zusammen sind wir stark“, steht vorne, auf der Rückseite: „Hooligans gegen Salafisten“.
Hinweis: ANDREAS SPEIT arbeitet als freier Journalist und Autor über die rechte Szene nicht nur in Norddeutschland