DER RECHTE RANDWER UM RECHTSEXTREME WÄHLER WIRBT : Kaum NPD-Konkurrenz
Im Norden haben es potentielle Wähler von Rechtsextremen bei der Bundestagswahl einfach: Einzig die NPD tritt am 22. September in allen nördlichen Bundesländern an. „Mit Glück könnte die NPD bundesweit ein Prozent erreichen“, sagt Martin Langebach, Rechtsextremismusforscher an der Universität Düsseldorf.
Vor vier Jahren, 2009, erreichte die Partei bei der Bundestagswahl 1,5 Prozent – 635.525 Zweitstimmen bundesweit. Ein Ergebnis, das die Parteiführung wegen der Wahlkampfkostenrückerstattung als Erfolg feierte. „Ein Prozent“, so betont Langebach, sei für die Parteimitglieder und Szeneanhänger bei dieser Wahl das „Minimalziel“. Die NPD-Führung um den NPD-Bundesvorsitzenden weiß um die momentane Mobilisierungsschwäche. Für die NPD ist jede Stimme extrem wichtig.
Die mögliche Wählerklientel der ältesten rechtsextremen Partei Deutschlands könnten eventuell aber „Pro Deutschland“ und die Republikaner in Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen abspenstig machen. „Pro Deutschland“ um den Bundesvorsitzenden Manfred Rouhs tritt auch in Bremen an. In den Ländern sind beide Parteien aber nicht stark verankert. Ein Vorteil für die NPD, die im Wahlkampf die Stimmung gegen den „Euro“, „Asylflut“, die „Islamisierung“ und die Sinti und Roma machen will.
Mit etwas Erleichterung dürfte die NPD wahrgenommen haben, dass ein Konkurrent nur in einem Bundesland antritt: „Die Rechte“. Deren Bundesvorsitzender Christian Worch hat in der militanteren Szene keinen ganzh geringen Einfluss. Stimmen aus der Szene könnte abwandern. Doch im Norden tritt „Die Rechte“ gerade nicht an. Alleine in Nordrhein-Westfallen kann man bei ihr ein Kreuzchen machen.
„Ein Unter-1-Prozent-Ergebnis würde nicht bloß die Kassen der Partei belasten“, sagt Langebach „Die anhaltende Kritik an dem Bundesvorsitzen würde sich verstärken“ sagt er.
Hinweis: ANDREAS SPEIT arbeitet als freier Journalist und Autor über die rechte Szene nicht nur in Norddeutschland