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Archiv-Artikel

DER RECHTE RANDWARUM HOOLIGANS AM SONNTAG IN HAMBURG AUFLAUFEN Protest gegen Salafisten

Mit drei Kanonenschüssen beginnt das Video. Dem deutlichen Sound folgt auf der Webseite des Vereins „Gemeinsam stark“ (GS) eine noch deutlichere Message: „Man wird Salafisten direkt angreifen“, sagt ein Sprecher mit Glatze. Seit Monaten hat der rechte Hooligan-Verein um Marcel Brunner zu einer eigenen „Veranstaltung“ nach Erfurt mobilisiert. In dem Video ruft der Sprecher nun auf, sich am Wochenende bei anderen Großveranstaltungen einzubringen, um den „Salafisten die Stirn zu bieten“. Ein Termin dürfte am Sonntag der sich anbahnende Protest gegen die „Gala in Hamburg für die Ummah“ sein.

Auf Facebook warnt der AfD-Kommunalpolitiker Jens Eckleben vor der Saalveranstaltung zu der Situation der muslimischen Gemeinschaft weltweit. Unter dem Motto „Salafisten in Hamburg stoppen“ wirbt er für eine Gegenkundgebung.

Auf der Einladung zu der Gala mit den salafistischen Predigern Pierre Vogel, Sven Lau und Abu Abdullah wird der Veranstaltungsort nicht benannt. Hier heißt es: „Die Adresse wird am selben Tag morgens bekannt gegeben.“ Das gemeinsame Feindbild und dass weitere Termine von Salafisten für den Sonntag bisher nicht bekannt sind, legt nahe, dass die GS an die Elbe mobilisiert. Die Nähe einzelner AfD-Anhänger zu dieser Hooligan-Szene ist zudem lange bekannt. Auf der Facebook-Seite von Ecklebens haben Rechte aus dem Hooliganspektrum ihr Kommen schon zugesagt.

16 Mitglieder haben die GS erst am 3. Januar gegründet. Brunner, der aus dem niedersächsischen Denkte kommt, wurde erster Vorsitzender, Sven Heuke (Captain Flubber) aus Bremen Vize. Auf ihrer Webseite sorgen sie sich nicht bloß um die vermeintliche Islamisierung. Die Bundesrepublik ist für sie kein souveräner Staat. Die „deutschen Werte und Tugenden“ wollen sie erhalten, die EU und den „Multi-Kulti-Wahnsinn“ stoppen. Am Sonntag soll der Protest ab 12 Uhr beginnen.

Hinweis: ANDREAS SPEIT arbeitet als freier Journalist und Autor über die rechte Szene nicht nur in Norddeutschland