DER RECHTE RAND : Deckmantel Bürgerlichkeit
„Pro Hannover“ könnte eine Option sein, spekuliert in einem rechtsextremen Internetforum ein Kamerad. Diese „Bürgerbewegung“ würde sich, um „die heutigen Probleme wie Moscheebauten und Ausländerkriminalität kümmern.
Erfolgreichster „Pro“-Ableger ist bislang „Pro Köln“ – am Rhein sitzen die Rechten im Stadtrat. „Diese Bürgerbewegung inszeniert sich als eine demokratische Organisation, die sich für bürgerliche Interessen engagiert“, sagt Hans-Peter Killguss, Leiter der städtischen Info- und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus in Köln. Im Mittelpunkt stünden aber rassistische Kampagnen gegen den Islam und Multikulturalismus. „Offiziell distanzieren sie sich vom Rechtsextremismus“, sagt Killguss. „Doch die maßgeblichen Funktionäre haben lange Karrieren in der extremen Rechten und halten die Kontakte.“
Im Norden sind die Pros, die als Dachstruktur „Pro Deutschland“ haben, nicht flächendeckend verankert. Einen Stammtisch richtet „Pro Hannover“ regelmäßig aus. Für den 21. Juni plant die Gruppe um Christian Perbandt allerdings einen größeren Event. Thema: „17. Juni – Tag der Freiheit“.
Den Tagungsort möchte Perbandt nicht verraten – „wegen gewaltbereiter Linker“. „Alles was rechts von der CDU ist, wird ja hier gleich gebrandmarkt“, sagt er. Mehr als rechts von der Union will der Pro-Hannover-Vorsitzende auch nicht sein. „Ich war 30 Jahre in der CDU, doch die Partei hat sich zu einer Zeitgeistpartei der linken Mitte entwickelt“, sagt er und verschweigt, dass er 2007 niedersächsischer Chef der Republikaner (REP) war.
Über seine Motive redet er aber dafür um so lieber. „Bürgerlich-konservative Werte möchte ich wieder verankern, wie Respekt und Disziplin. Sie gelten ja fast nichts mehr“, meint er.
Bei der Veranstaltung zum 17. Juni ist übrigens Björn Clemens der Hauptredner. Einst REP-Mitglied, der 2007 auch schon bei der NPD auftrat.